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Dax: Reaktion auf Trump

Warum hat Trump nichts zu Steuern und dem Infrastruktur-Programm gesagt? Scheinbar ist die Mauer zu Mexiko viel wichtiger für ihn, während für die Aktienmärkte eben diese Stimuli der entscheidende Faktor sind. Der Dollar ist nun entscheidend..

FMW-Redaktion

Nachdem die Märkte gestern mit großer Nervosität auf die Trump-Pressekonferenz reagiert hatten, dürfte sich heute das eigentliche Reaktions-Muster herausbilden. Am Devisenmarkt passiert das bereits: der Dollar wird abverkauft – und sieht man sich den Gleichlauf zwischen Aktienmärkten und Dolar-Index seit der Trump-Wahl an, ist das kein sonderlich gutes Zeichen. Dabei gilt das besondere Augenmerk Dollar-Yen: das Währungspaar gestern schon mit extremer Volatilität, heute geht es nach Süden. Der starke Yen und der schwache Dollar bringen den Nikkei unter Druck, auch China dreht ins Minus zum Handelsende hin:

Shanghai Composite -0,55%
CSI300 -0,49%
ChiNext -0,38%
Nikkei -1,19%

Unsere These ist nun: der Dollar wird schwächer, ergo auch die Aktienmärkte. Denn Trump hat, jenseits des sattsam bekannten Ego-Trips („Ich werde der größte Job-Erschaffer sein, den Gott jemals erschaffen hat“; „Ich könnte locker US-Präsident sein und meine Firmen weiter führen“) eher agiert wie ein Zirkusdirektor, nicht wie ein Präsident. Und genau das wird uns noch schwer beschäftigen, wenn Donald dann endlich im Amt ist.

Aber was die Märkte aktuell beschäftigt ist, ist die Frage: warum hat er nichts zu Steuern und dem Infrastruktur-Programm gesagt? Scheinbar ist die Mauer zu Mexiko viel wichtiger für ihn, während für die Aktienmärkte eben diese Stimuli der entscheidende Faktor sind. Faktisch also viel selbstgefälliges Blabla von Trump, und wenn das so weiter geht, wenn er im Amt ist, also viele Sprüche, wenig Taten mit Ausnahme von Symbolik, dann wird die Euphorie sich schnell verflüchtigen!

Der X-Dax zum Start mit einem Abwärts-Gap:

Nachdem der Dax gestern das bisherige Jahreshoch bei 11650 Punkten überboten hat, stellt sich die Frage, ob nun noch mehr nach oben kommt als das gestrige Verlaufshoch vor der PK Trumps knapp unter der 11700er-Marke. Wenn ja, muß der Dax möglichst schnell darüber, so etwa wie gestern, als der Index nach anfänglicher Schwäche impulsiv nach oben schoss.

Aber das erwarten wir für heute eher nicht, vielmehr dürfte die Unterseite ins Blickfeld geraten, wobei die erste Unterstützungszone im Bereich 11600/11605 liegt. Richtig wichtig wird es dann wieder in der Zone 11520/30, die schon oft gehalten hat zuletzt. Bricht diese Unterstützung, kommt das Ausbruchsniveau bei 11480 wieder in den Blick, und wir wagen die These: wenn auch bei 11480 kein Halt gefunden wird, ist die Aufwärtsbewegung beim Dax erst einmal vorbei.

Achten Sie auf Dollar-Yen und den Dollar insgesamt!



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3 Kommentare

  1. Ich hab mir gestern auch die Pressekonferenz angeschaut. Warum hat er nichts zu Infrastruktur und Steuern gesagt? Vermutlich, weil er nicht danach gefragt wurde. Für die Journalisten stand die Schmieren-Veröffentlichung ganz im Vordergrund. Ich fand allerdings auch, dass Trump teilweise zu impulsiv rüber kam. Das betraf das Pharma-Industrie, die anschließend ja auch gleich ins rote rutschte) und den Vertreter von CNN. Gut gefiel mir allerdings, dass er frei spricht und nicht wie Obama am Teleprompter hängt. Das macht die Sache lebendiger. Und wenn er rein impulsiv gesteuert wäre, hätte er vermutlich nicht längere Zeit geschäftlich erfolgreich sein können.

    Was den Dax angeht: Da sehe ich wenig Verbindungen zu aktuellen politischen Ereignissen. Geht man davon aus, dass die 12380 das Hoch war, dann haben wir mit den 11700 von gestern immer noch ein tieferes Hoch und möglicherweise das Ende der zweiten Welle. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir dieses Jahr im Zuge der dritten Welle noch die 8100 sehen.

  2. Da kann man lange darauf warten. Auf dem Weg dahin werden die Notenbanken in altbewährter Manier wieder genügende Luftmilliarden auspacken.

  3. Man braucht sich beispielsweise die „riesige“ heutige Korrekturbewgung anzuschauen. Oder anders gesagt mit der Born’schen Betrachtungsweise herangehend: Lediglich wackelig.

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