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Dax Richtung 20.000? Analyst nimmt große Marke ins Visier

Der Dax ist diese Woche zügig über die 19.000 Punkte-Marke gerannt auf jetzt 19.434 Punkte. Ein Analyst bespricht aktuell die 20.000er-Marke.

Börsenkurse
Grafik: siiiiiixth-Freepik.com

Der Dax hat die 19.000-Marke hinter sich gelassen und schreitet in großen Schritten voran. Aktuell darf man vermuten: Anleger, die mit Short-Wetten die letzten Tage auf fallende Kurse bei Dax und einzelnen Dax-Aktien wetteten, erleben derzeit massive Verluste, und drehen ihre Positionen. Sie schließen ihre Shorts durch Käufe und und kaufen oben drauf noch dazu, um im steigenden Markt dabei zu sein – das sorgt für verstärkten Aufwärtsdruck. Und Anleger, denen der Dax rund um 19.000 bereits zu hoch war, und jetzt merken, dass sie etwas verpassen, springen auch noch auf den fahrenden Zug auf? Alleine seit Mittwoch Mittag legt der Index um 530 Punkte zu auf aktuell 19.434 Punkte. Ein Analyst nimmt jetzt die 20.000-Marke ins Visier.

Dax abgekoppelt von deutscher Wirtschaft – China und EZB helfen

Der folgende Chart zeigt den Dax-Verlauf in blau seit Ende 2020. Im Vergleich dazu sehen wir den Einkaufsmanagerindex (PMI) für Deutschland. Seit einem Jahr hat sich der PMI vom Dax abgekoppelt, die deutsche Konjunktur trübt sich also zunehmend ein. Gleichzeitig aber rennt der Dax weiter nach oben, auf immer neue Rekordhöhen. Ich hatte es gestern bereits thematisiert: Der Dax ist nicht Deutschland, die im Index enthaltenen Konzerne machen große Teile ihrer Umsätze im europäischen Ausland, in den USA, in China und sonst wo in Übersee. Die derzeitigen massiven Stimulus-Maßnahmen in China helfen dem Dax gerade in dieser Woche dabei, einen Rekord nach dem anderen hinzulegen. Dazu kommt jetzt noch die stark zunehmende Wahrscheinlichkeit, dass die EZB schon im Oktober erneut die Zinsen senkt.

Chart vergleicht Dax und Einkaufsmanagerdaten im Verlauf seit 2020

Analyst blickt auf 20.000 Punkte-Marke

Die erste Zinssenkung der Federal Reserve habe die gute Stimmung am Aktienmarkt angefacht, und in Kürze käme noch eine starke Saisonalität im Schlussquartal hinzu – daher könnte die Laune in den kommenden Wochen freundlich bleiben, so sagt es heute der Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets in seiner Analyse zum Dax. Zur Kurszielbestimmung für den Dax komme unter anderem die lineare Regression zum Einsatz. Der Dax nähert sich seiner Aussage nach der Regressionsgeraden bei aktuell 19.297 Punkten, die auch als Mittelwert bezeichnet wird. Zuvor sei eine Übertreibung auf der Unterseite zu beobachten gewesen.

Hält die gute Stimmung an, könnte es zu einem Sprung über die Regressionsgerade kommen. Die obere Standardabweichung bei momentan 20.503 Zählern im Dax wäre dann das Ziel der Reise. Werde diese erreicht, kommt es laut Christian Henke in der Regel zu einer Korrektur wieder in Richtung des Mittelwertes. So geschehen im April und Mai dieses Jahres. In beiden Fällen wurde die obere Standardabweichung annähernd erreicht.

„Runde“ Zahlen neigen oft dazu, Widerstand zu leisten. Dies sei auch diesmal der Fall gewesen. Doch nun konnte zum einen das alte Allzeithoch bei 18.925 Punkten und zum anderen die psychologische Marke bei 19.000 Zählern signifikant überwunden werden, so Christian Henke. Der Weg in höhere Kursgefilde sei frei. Das nächste Etappenziel wäre die nächste „runde“ Zahl bei 20.000 Punkten. Knapp darüber liege im Tageschart das 161,8%-Fibonacci-Level bei 20.100 Zählern. Trotz der zurzeit ausgelassenen Stimmung auf dem Frankfurter Börsenparkett sollte seiner Aussage nach ein Stop Loss-Level platziert werden. Das Verlaufstief vom 10. September bei 18.188 Punkten könnte als charttechnische „Reißleine“ fungieren.

Chart zeigt Charttechnik im Dax

Tageschart



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1 Kommentar

  1. Der Börsenexperte André Stagge rechnet aber mit stark fallenden Märkten. Er hat letzte Woche eine Put-Position auf den DAX eröffnet, die er in dieser Woche schließen will.

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