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Sinkende Renditen stützen Dax: Richtungsentscheidung an der 16.000-Punkte-Hürde

Die Verschnaufpause im Dax hält an, der Index bleibt am Dienstag unterhalb von 16.000 Punkten. Leichte Gewinnmitnahmen sorgten kurzzeitig für einen Rücksetzer bis 15.915 Punkte. Doch dank der Unterstützung der US-Börsen legte der deutsche Leitindex am Nachmittag nochmal den Vorwärtsgang ein und rettete sich damit ins Plus. Am Ende des Tages stand schließlich ein kleiner Gewinn von 26 Punkten (0,16%) bei 15.992 Zählern auf der Kurstafel. Für Auftrieb sorgten vor allem die fallenden US-Renditen, da die Spekulationen zunahmen, dass die Federal Reserve mit ihren Zinserhöhungen fertig ist. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger Staatsanleihen sank bis auf 4,33 %, nachdem Fed-Mitglied Waller sich zuversichtlich geäußert hat, die Inflation wieder auf 2 % zu bringen. Allerdings konnte einzig der Dow Jones ein neues Hoch markieren, der Nasdaq und S&P 500 verharren dagegen in einer Seitwärtsrange.

Nach der fulminanten November-Rally mangelt es derzeit an neuen guten Nachrichten, weshalb Anleger erst einmal in Wartestellung bleiben. Kurzfristig dürfte es für den Dax somit schwer werden, nachhaltig über die runde 16.000-er Marke auszubrechen. Verkaufsdruck kommt jedoch auch keiner auf. In einer solchen Phase bildet das Börsenbarometer häufig eine Seitwärtsphase aus. Neue Impulse könnten indessen von den Inflationsdaten aus Deutschland, der Eurozone und den USA ausgehen.

Die runde Marke erweist sich für den deutschen Leitindex bislang als hartnäckige Hürde. Ein Ausbruch über 16.040/060 Zählern könnte den Index hingegen in Richtung des großen Ziels bei 16.290 Punkten führen. Doch solange das Doppelhoch bei 16.040 Punkten hält, bleibt der Blick eher nach unten gerichtet. Ein erstes potenzielles Korrektur-Ziel liegt im Bereich von 15.850 Punkten – hier muss aber noch nicht Schluss sein. An den US-Börsen ist die Rally ebenfalls ins Stocken geraten. Auch hier gibt es Anzeichen für eine Verschnaufpause.

Konjunkturdaten

In dieser Woche stehen vor allem neue Inflationsdaten im Fokus. Sollte die Inflation weiter nachlassen, könnten auch die Renditen ihren Rückgang fortsetzen, was wiederum den Aktienmärkten und Gold zugutekommt. Den Auftakt machen die heutigen Verbraucherpreise aus Deutschland (14:00 Uhr). Erwartet wird für den November eine Verlangsamung des Preisanstiegs auf 3,5 % nach 3,8 %. Um 14:30 Uhr richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer dann auf das US-Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal (2. Veröffentlichung). Zeitgleich erscheinen auch die Warenhandelsbilanz (Okt) sowie die Einzelhandelsbestände ohne Fahrzeuge (Okt). Am Abend um 20:00 Uhr folgt schließlich noch der Konjunkturbericht (Beige Book) der Fed.

Dax: Blick richtet sich nach unten

Long: Der Dax notiert vorbörslich an der 16.000-er Marke. Hält er sich oberhalb des heutigen Pivot Punktes bei 15.967, könnte er sein Nachthoch bei 16.017 anvisieren. Darüber wartet dann schon das Doppelhoch bei 16.040. In Zone um 16.040/060 könnte sich jedoch als hartnäckig erweisen. Erst ein Durchbruch nach oben eröffnet zusätzliches Potenzial bis 16.097 sowie 16.125/142. Bei einem nachhaltigen Bruch der 16.060 rückt zudem das große Ziel bei 16.290 ins Visier.

Short: Eine erste Unterstützung liegt heute bei 15.972/960. Fällt der Dax darunter, sind weitere Abgaben bis 15.934 sowie 15.915 wahrscheinlich. Ein Bruch des gestrigen Tagestiefs wäre schließlich das Signal für einen Rücksetzer in Richtung 15.854. Hier ist jedoch mit einer Gegenreaktion zu rechnen. Sollte er die wichtige Horizontale in den kommenden Tagen nach unten brechen, dann dürfte er die offenen Gaps (15.783/748) schließen und Kurs auf die potenzielle Haltezone bei 15.660 nehmen.

Dax: Fallende Renditen führen den Index an die 16.000-Punkte-Marke

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.967 – Pivot Punkt

15.915 – Tagestief 28.11.

15.891 – Tagestief 21.11.

15.854 – Tagestief 20.11.

15.826 – Tagestief 17.11.

15.798 – Zwischentief

15.783 – Gap 16.11.

15.748 – Gap 15.11.

15.660/668 – Horizontale / SMA200 (D1)

15.614 – Gap 14.11.

15.575/560 – Oktober-Hochs

Dax Widerstände (WS):

15.988 – Horizontale (D1)

15.992 – Tageshoch 28.11.

16.017 – Nachthoch

16.039/041 – Tageshoch 27.11. / 24.11.

16.062 – 161,8% Extension

16.097 – Pivot R3

16.141 – Zwischenhoch 02.08.

16.240 – Gap 23.08.

16.290 – ex Allzeithoch

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Im März 2000 gaben zahlreiche Analysten Kursziele für den Dax von 10 000 Punkten und mehr für’s Jahresende heraus.
    Man konnte sogar Wettscheine, also Call Optionen drauf wetten . Wir alle wissen, wie die Sache ausging…

    Normalerweise müsste die Börse längst korrigieren, wir alle haben noch das letzte Jahr in Erinnerung..

    Einen immer größeren Einfluss auf die Kurse bilden die Notenbanken, sie sind zum wichtigsten Player an den Märkten geworden…

    Das waren sie früher definitiv nicht, aber spätestens seit der Finanzkrise und Eurokrise…

    Sie kaufen Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, auf Hypotheken besicherte Wertpapiere und so weiter und so fort…
    Sie senken Zinsen und erhöhen sie, geben Garantie- Versprechen für den Euro ab ( Draghi Rede in London 26.07.12) oder machen sturr so weiter, wie bisher: Bank of Japan…
    Jetzt rechnen die Finanzmärkte fest mit der Zinswende im kommenden Jahr…

    Billionen sind darauf verwettet worden, liegen im Feuer….

    1. Analysten ?? Auch die wollen Geld verdienen und können nicht in die Zukunft sehen, was aber von Ihnen erwartet wird. Deswegen sollte man auch nicht mehrere Analysten lesen, denn dann weiß man auch nicht was man tun soll. Ratschläge von kaufen bis verkaufen sind immer drin.

    2. @Sebastian. Da ist er wieder, der unsinnige Vergleich mit dem Jahr 2000. „Im März 2000 gaben zahlreiche Analysten Kursziele für den Dax von 10 000 Punkten und mehr für’s Jahresende heraus.“
      Nachdem der DAX von 1997 im Tief von 2848 Punkten auf über 8000 im Jahr 2000 gestiegen war. Und heute? Der DAX liegt auf demselben Niveau wie vor zwei Jahren, das KGV liegt auf einem Krisenniveau von 11. Damals stand es bei 30.
      Du kannst noch so viele Daten aus dem Jahr 2000 präsentieren. Die Gesamteinschätzung und der Vergleich zu 2000 sind einfach falsch. Wann kapierst du das, Sebastian?
      Aber das will die Kopiermaschine wohl nicht akzeptieren.

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