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Dax: Rückenwind – aber nachlassend..

Ohnehin zeigte der Dax zuletzt Schwäche und hat selbst die normalerweise beste Phase des Jahres zwischen dem 13.Dezember und dem Neujahr nicht für Kursgewinne nutzen können - erst das dritte Mal in den letzten 21 Jahren kann damit der deutsche Leitindex nicht zulegen, sondern verbucht in dieser Phase sogar ein Minus (erstmals seit den Jahren 2000 und 2010). Und das ist kein sehr gutes Omen! Wenn der Dax nicht in der Lage ist, eine solch starke saisonale Phase zu seinen Gunsten auszunutzen, ist irgendwas im Busch, ist etwas faul..

FMW-Redaktion

Der Dax startet ins neue Jahr mit Rückenwind, nachdem der Caixin Einkaufsmanagerindex aus China deutlich besser ausgefallen ist als erwartet. Die Märkte in China daher mit deutlichen Zugewinnen (in Japan sind die Märkte bis Donnerstag geschlossen), was die US-Futures nach oben gebracht hat und damit dem Dax zu einem Start über der 12900er-Marke mit einem Aufwärts-Gap verhilft:


(Chart durch Anklicken vergrößern)

Schön – werden sich die Dax-Bullen sagen. Aber viel ist damit noch nicht gewonnen, der Index bleibt zunächst einmal in sehr schwierigem Fahrwasser, solange die Widerstandsmarke 13000/13006 Punkte nicht überwunden ist.

Ohnehin zeigte der Dax zuletzt Schwäche und hat selbst die normalerweise beste Phase des Jahres zwischen dem 13.Dezember und dem Neujahr nicht für Kursgewinne nutzen können – erst das dritte Mal in den letzten 21 Jahren kann damit der deutsche Leitindex nicht zulegen, sondern verbucht in dieser Phase sogar ein Minus (erstmals seit den Jahren 2000 und 2010).

Und das ist kein sehr gutes Omen! Wenn der Dax nicht in der Lage ist, eine solch starke saisonale Phase zu seinen Gunsten auszunutzen, ist irgendwas im Busch, ist etwas faul. Klar: der Euro über der 1,20er-Marke, das ist schon ein ziemliches Störfeuer. Aber reicht das alleine als Erklärung, dass der Dax so weit hinter den US-Inidzes zurück bleibt?

Wohl nicht. Offenkundig haben vor allem ausländische Investoren Gelder aus dem Dax abgezogen, der starke Euro entschädigt dabei diese Investoren, die meist aus dem Dollar-Raum kommen, für die bescheidende Kursentwicklung. Möglich ist, dass der Dax antizipiert, dass es mit der Großen Koalition nichts werden wird (weil die noch zu befragenden SPD-Mitglieder mit einiger Wahrscheinlichkeit mit „nein“ stimmen werden). Politische Unsicherheit wäre die Folge mit Neuwahlen, die auch keine echte Perspektive bieten, dass das Ergebnis anders ausfällt als bei der letzten Wahl. Und damit würde das wichtigste Land Europas zu einem unregierbaren Machtvakuum – mit unabsehbaren Konsequenzen!

Noch hat der Dax eine Chance, wenn nun im neuen Jahr die Wall Street wieder Gas geben sollte – aber ist das so furchtbar wahrscheinlich? Schließlich haben die US-Indizes in der letzten Handelsstunde des Jahres 2017 deutlich abgegeben, und das könnte der Auftakt sein für Gewinnmitnahmen im Januar, nachdem jetzt erst einmal nichts in Sicht ist, worauf sich die Aktienmärkte freuen könnte nach Realisierung der US-Steuerreform.



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6 Kommentare

  1. Im Euro,da werden noch Kurse zw.1,25 -1.30 zu sehen sein!

    1. FMW: „…Und damit würde das wichtigste Land Europas zu einem unregierbaren Machtvakuum – mit unabsehbaren Konsequenzen!“

      Dann würden wir Kurse um 1,10 sehen, wetten?
      Nein, lieber nicht, du gewinnst immer.
      Aber trotzdem, noch weiter vorausschauende ausländische Investoren nehmen womöglich nicht nur ihre momentanen Währungsgewinne beim DAX mit – sie fürchten evtl.auch einen drastischen Wertverlust des Euro, falls….ja falls die oben zitierte Aussage von FMW eintritt.
      Und diese Eintrittswahrscheinlichkeit ist nicht gering.

      1. Servus Gerd,
        die 1,2070(35kw 17)…die packt er noch und dann „open the sky“…!!
        Gerd,bist jetzt wenigstens short im DAX…oder wieder nur der „Lucky Loser) der Zukunft?

        1. Da sag ich jetzt lieber mal nix

      2. @Gerd. Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Laut heutigem Bericht im Handelsblatt werden derzeit bereits mehrere 100 Toppositionen von der Politik neu besetzt, unterhalb der Ministerebene, z.B. Leiter von Bundesbehörden und unabhängig davon, ob eine Mehrheits- oder Minderheitsregierung zustande kommt. Die Wirtschaft hat doch auch in D großen Einfluss, so dass ich an ein unregierbares Machtvakuum nicht glauben mag. Gruß

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