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Dax: Sein Schicksal liegt in London!

Solange das Damoklesschwert "harter Brexit" über dem Dax hängt, wird es keine nachhaltige Erholung für den Dax geben!

Der Dax kommt nicht so richtig auf die Beine! Nachdem der Index Anfang Oktober aus seinem kurzfristigen Aufwärtstrend gefallen ist, bilden sich tiefere Tiefs und tiefere Hochs:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Nun hat der Dax genau die untere Begrenzung dieser Abwärtstrendlinie am Freitag zweimal getestet und hat sich dann – mit den erstaunlich freundlichen Aussagen von Donald Trump über China – von dort aus deutlich erholen können. Aber all das wirkt noch nicht wirklich kraftvoll, nicht wirklich überzeugend – zumindest so lange, bis der Dax wieder in der Lage ist, ein höheres Hoch zu produzieren. Das wäre mit Überschreiten der 11400er-Marke bereits der Fall – als erstes Hoffnungszeichen gewissermaßen.

Damit da aber noch mehr kommen kann, muß der Index dann auch den zentralen Widerstand bei 11445 Punkten überwinden – und anschließend noch über die 11500er-Marke steigen , um den seit Anfang November bestehenden Abwärtstrendkanal nach oben zu verlassen. Das sind also ziemlich viele „wenns“ und „abers“ – aber der Vorteil für den Dax ist, dass diese Marken gar nicht so weit weg liegen und daher mit einer relativ geringen Bewegung auch erreichbar sind.

Neben den US-Märkten, an denen derzeit ein besonderes Spiel gespielt wird (siehe dazu den heutigen Videoausblick), ist es besonders die Lage in Großbritannien, die vor allem internationale Investoren zurück halten dürfte, sich in den Dax zu investieren.

Denn wenn Theresa May scheitert, wäre die Regierungsübernahme durch einen harten Brexit-Anhänger die wahrscheinliche Folge – und dann ein harter Brexit eben sehr wahrscheinlich. Bisher kann man sich kaum vorstellen, was daswirklich  bedeuten würde!  Wenn Teile, die tausendfach zur Bearbeitung hin- und hergeschickt werden von Kontientaleuropa auf die Insel und dann wieder zurück (vor allem in der Autoindustrie) bezollt werden und der ganze Prozeß damit viel länger dauert, dann haben wir in Europa ein riesiges Thema! Lieferketten würden gesprengt, Jobs wegfallen – Chaos wäre die Folge.

Genau das wissen vor allem die großen internationalen Investoren – und halten sich daher zurück mit Engagements in den Dax zurück, solange hier nicht Klarheit herrscht. Während also die Wall Street nach langer Zeit Schwäche zeigt mit dem Abverkauf im Oktober und nun eine Erholung versucht, hat der Dax schon viel früher Schwäche eingepreist: die Schwäche der deutschen Konjunktur etwa, die bekanntlich im 3.Quartal nach Jahren wieder ein negatives BIP produziert hat (siehe hierzu: „Deutsche Wirtschaft schrumpfte in Q3! Woher wussten die Investoren im DAX dies?“). Und eben die Brexit-Unsicherheit..

Daher: solange das Damoklesschwert „harter Brexit“ über dem Dax hängt, wird es aus unserer Sicht keine wirklich nachhaltige Erholung für den Dax geben. Diese kann erst kommen, wenn klar werden würde, dass der Brexit-Deal zwischen Theresa May und der EU wirklich Realität wird. Faktisch also ist der Dax jetzt abhängig von den Entwicklungen in London!


Von FiatLUX – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20226628



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