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Anleger nicht für steigende Kurse beim DAX positioniert und laufen Gefahr, Kursen hinterher zu laufen Dax Sentiment: Anleger sind unterinvestiert – Bodenbildung?

Dax Anleger unterinvestiert

Der Abwärtsdruck beim DAX und anderen Aktienmärkten hielt in der abgelaufenen Woche an. Doch selbst das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung, aus dem hervorging, dass die Mitglieder von der Hartnäckigkeit der hohen Inflation überrascht wurden, und anschließend erneut überraschend hohe Inflationszahlen aus den USA (Konsumentenpreisindex) konnten die Aktienmärkte nicht auf neue Tiefs führen.

Der Ausverkauf lief bei 12.000 Punkten im DAX aus und es folgte die heftigste Erholungsrally der vergangenen Monate.

DAX: Die Stimmungslage

Der Wochenverlauf passt genau in das von uns vor einer Woche gezeichnete Stimmungsbild unter den Anlegern. Wer verkaufen wollte, hat inzwischen mehrfach die Gelegenheit dazu gehabt. Selbst die negativen Meldungen führten daher nicht zu einer dynamischen Abwärtsbewegung. Vielmehr gab es viele Anleger, die auf niedrigere Kurse gewartet haben, um endlich einzusteigen.

Seit dem Tief am Donnerstag Nachmittag bei 12.004 Punkten sprang der DAX zwischenzeitlich um 5,5% an und beendete die Woche mit einem Wochenplus von 1,3% bei 12.438 Punkten.

Für die Teilnehmer an unserer Umfrage ist diese heftige Kursschwankung zunächst einmal befremdlich. Das Anlegersentiment ist von -5,0 in der Vorwoche auf -4,0 leicht angestiegen. Doch von Erleichterung kann keine Rede sein.

Auch die Verunsicherung bleibt nach -3,7 mit einem Wert von -3,2 groß. Offensichtlich haben die Wenigsten den kurzen Ausverkauf vom Donnerstag für Käufe genutzt.

Die Zukunftserwartung ist auf -0,3 leicht angestiegen. Das Bärenlager beim DAX hat zwar noch immer leicht die Oberhand, doch das Lager der Bullen füllt sich zusehends.

Einen großen Sprung gab es in der Investitionsbereitschaft: Nach +1,7 liegt diese nun bei +3,1 und zeigt die größte Investitionsbereitschaft seit dem Ausverkauf im März, als der Kriegsbeginn die Kurse in den Keller gedrückt hatte.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger steht mit einem Wert von -1 im neutralen Bereich. Privatanleger hatten sich im Sommer Long positioniert, in den August hinein ihre Positionen aufgelöst und zusätzlich Absicherungen gekauft. Seit September werden kaum noch Änderungen an dieser Positionierung vorgenommen, einmal abgesehen von den gelegentlichen Auflösungen der Absicherungspositionen.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, sind ein wenig Long gegangen, das Put/Call-Verhältnis notiert mit 1,1 unter dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen Monate.

In den USA sehen es die Anleger ein wenig pessimistischer, das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist auf einem vergleichsweise hohen Niveau, was eine starke Put-Nachfrage signalisiert.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote erneut zurückgefahren. Mit 20% verzeichnen wir diese Woche die zweitniedrigste Investitionsquote der vergangenen Monate.

US-Privatanleger sind weiterhin extrem pessimistisch gestimmt. Die Bulle/Bär-Rate steht bei -36%. Die Bären machen mit 56% noch immer über die Hälfte aller Privatanleger aus, Bullen sind mit 20% ziemlich selten zu sehen.

Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 notiert bei 22% und signalisiert extreme Angst im Markt.

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Interpretation: Dax mit Bodenbildung?

Steht der DAX vor einer Bodenbilung? Das Niveau des Pessimismus ist vergleichbar mit der Vorwoche, die aktuelle Rally hat noch nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der Stimmung gesorgt. Doch ins Auge fällt die nunmehr hohe Investitionsbereitschaft, die uns zeigt, dass viele Anleger den Kursrutsch vom Donnerstag, der in der Rekordzeit von nur einer Stunde erfolgte, nicht für Käufe nutzen konnten. Nun sitzen viele Anleger mit dem Finger am Abzug und warten auf die nächste Gelegenheit beim DAX.

Damit würden weitere Hiobsbotschaften erneut frühzeitig gekauft. Auf der anderen Seite sind Anleger nicht für steigende Kurse beim DAX positioniert und laufen Gefahr, den Kursen hinterher zu laufen, sollte es keinen erneuten Rücksetzer mehr geben.

Die Kurse würden dann langsam steigen, bis die offensichtlich unterinvestierten Anleger die Geduld verlieren und zu jedem Preis zugreifen, was zu einer Rallye führen würde.

Grundsätzlich ist dies eine ziemlich konstruktive Ausgangslage für den DAX.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.



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