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Dax Sentiment: Die Angst ist weg!

Dax und Sentiment - Jahresendrally voraus?

Ein dickes Wochenplus konnte der DAX diese Woche aufgrund der abnehmenden Angst vor der Omikron-Mutation einfahren. Es ist gerade einmal zwei Wochen her, da drohte der DAX unter wichtige Unterstützungen zu rutschen, was einen handfesten Crash hätte zur Folge haben können. Doch diese Gefahr scheint vorerst abgewendet, Anleger können erleichtert aufatmen.

Dax: plötzlich ist die Angst weg

So ist das Anlegersentiment gegenüber dem DAX diese Woche kräftig auf +0,8 angesprungen. In den beiden Vorwochen dominierte Niedergeschlagenheit über die ungewissen Aussichten unter den Anlegern, nun ist die Stimmung wieder neutral.

Entsprechend ist auch die starke Verunsicherung (Vorwoche -5,7) fast vollständig verflogen (aktuell -0,6). Während in den beiden Vorwochen Anleger über ihre hohe Investitionsquote klagten, die im Falle eines Crashs hätte teuer werden können, schwindet diese Angst und macht einer neutralen Haltung Platz.

Die Zukunftserwartung bleibt mit einem Wert von +4,4 auf einem sehr hohen Niveau. Zukunftsoptimismus dominiert weiterhin, obwohl der DAX diese Woche bereits 3% zulegen konnte.

Die Investitionsbereitschaft ist auf +2,7 weiter angestiegen und gibt, gemeinsam mit dem hohen Zukunftsoptimismus, dem Aktienmarkt eine gesunde Unterstützung.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert weiterhin auf einem leicht optimistischen Wert von 4 und zeigt den wieder angestiegenen Appetit der Anleger für Long-Spekulationen.

In den USA zeigt sich eine überraschende Trendwende: Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist diese Woche stark angesprungen und zeigt einen starken Rückgang der Call-Käufe. Damit notiert das Put/Call-Verhältnis zwar noch immer in einem Bereich, der eine bullische Ausrichtung der Anleger signalisiert. Doch die extrem bullische Verfassung der Vorwochen ist beendet.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote um 19%punkte auf nur noch 69% stark reduziert. Noch bis vor zwei Wochen notierte die Investitionsquote für einen längeren Zeitraum bei 100%, zuletzt sogar darüber. Fondsanleger werden also vorsichtiger und richten darauf ein, dass die Omikron-Korrektur noch nicht beendet ist.

US-Privatanleger sind neutral eingestellt, Bullen und Bären halten sich die Waage. Doch beide Lager beherbergen nur wenige Anleger, mit 40% sind die meisten im Lager der Neutralen. Dort wartet man in der Regel eine Richtungsentscheidung ab und springt dann auf einen anfahrenden Zug auf.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 33% moderate Angst an. Die extreme Angst der Vorwoche ist auch aus technischer Sicht verfolgen.

Interpretation des Sentiments gegenüber dem DAX

Man ist positiv gestimmt für die Zukunft, doch ob es vor einer Fortsetzung der Rallye nochmals beim DAX in den Keller geht, das will man nicht ausschließen. So würde ich die Haltung der Anleger derzeit beschreiben. Grundsätzlich wird wahrgenommen, dass sich die Situation in den vergangenen zwei Wochen deutlich verbessert hat. Die Konjunkturerholung wird sich im kommenden Jahr fortsetzen, davon sind die Teilnehmer unserer Umfrage überzeugt.

Doch kurzfristig gibt es viele Unsicherheiten, die an den Aktienmärkten nochmals für einen Rückschlag sorgen könnten: Omikron könnte wider Erwarten doch erneut stärkere Kontaktbeschränkungen erforderlich machen – weltweit. Schwelende Konflikte bezüglich der Ukraine und Taiwan können sich jederzeit zuspitzen. Und wenn die Konjunkturerholung aus irgendeinem Grund nochmals einen Dämpfer erhält, haben die Notenbanken keinen Pfeil mehr im Köcher.

Somit können wir das alte Sprichwort bemühen: Die Börsen steigen an einer Wand der Angst. Wenn sich diese Ängste verflüchtigen, wird der DAX deutlich höher stehen, vielleicht sogar sein Top beschreiben. Doch wer kann schon sagen, ob nicht einer dieser Konflikte nochmals ausbricht und einen Crash an den Aktienmärkten erzeugt?

Die große Anzahl der neutral eingestellten Anleger spricht dafür, dass eine einmal eingeschlagene Richtung an den Aktienmärkten anschließend weitere Unterstützung erhalten wird. Es gibt also nicht den einen Faktor, der, wenn er gelöst würde, die Aktienmärkte gen Norden katapultieren würde. Vielmehr dürften die Aktienmärkte weiterhin volatil nach oben zotteln und so immer mehr neutral eingestellte Anleger in den Markt holen, die mit ihren Käufen für weiter steigende Kurse sorgen.

Doch jede Veröffentlichung von Konjunkturdaten, die auf eine hohe Inflation deutet, jeder Panzer, der in der Ukraine aufgestellt wird und jeder Flug Chinas über Taiwan wird erneut zumindest einen kurzen Ausverkauf auslösen. Ganz zu schweigen von der absehbaren Auslastung der Intensivstationen durch Corona-Patienten.

Mut ist also vonnöten, wenn Sie jetzt investieren wollen. Gleichzeitig bedarf es einer guten Absicherung, falls denn wirklich was schief geht.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.

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