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Dax: Sentimentumfrage – die Anzeichen für eine Korrektur werden stärker

Auch wenn die Bewertungen der Aktienmärkte wie dem Dax bereits sehr hoch sind, spielen diese in Zeiten von Nullzinsen nicht mehr die Rolle früherer Tage. Die Manipulation der Anleihemärkte hat dafür gesorgt, dass ein Aktien-KGV von 25 heutzutage eine andere Gewichtung hat, als noch in früheren Dekaden. Dennoch müssen Fahnenstangen-Charts korrigiert werden. Aktuelle Sentimentanalysen sprechen mehr und mehr von Überhitzungen der Märkte – auch beim Dax.

Dax: Die wöchentliche Umfrage des Handelsblatts

Kam der Sentimentexperte und Leiter der Umfrage, Stefan Heibel, letzte Woche noch zu dem Resumee bei seiner Auswertung, dass der Pessimismus deutscher Anleger gegenüber dem Dax noch einen größeren Einbruch verhindere, so liest sich das neue Wochenresultat schon etwas anders.

Das Fazit von Stephan Heibel:

„Pessimisten, die zu Optimisten gewandelt werden könnten, werden immer weniger.“ Und so nimmt auch das Potenzial für weitere Kurssteigerungen ab.

Das Sentiment der Anleger ist von sehr skeptischen minus 3,6 Punkten auf neutrale 0,6 Punkte gestiegen, die Angst der Vorwochen sei gefallen.

Nach Ansicht von Heibel deutet dies auf ein fortgeschrittenes Stadium einer Rally hin, wenn das Bullenlager trotz steigender Kurse größer wird. Privatanleger sind oft die letzten, die noch in die Hausse einsteigen.

Dennoch bleibt auch noch eine Verunsicherung der befragten Anleger über die Zukunftserwartungen, der entsprechende Stimmungsindikator lag bei minus 1,2, nach minus 4,8 in der Vorwoche.

Auch ist die Investitionsquote etwas auf 1,7 zurückgegangen.

Der Unterschied zur letzten Korrektur

So könnte eine Konsolidierung dieses Mal ein wenig heftiger ausfallen, als im Juli bei der derDax von 13.100 auf 12.300 Punkte gefallen war.

Damals hatten einige pessimistische Anleger mit Put-Optionen auf fallende Kurse gesetzt, diese Gewinne realisiert und somit wieder für steigende Kurse gesorgt. Diese Unterstützung gibt es nach Heibels Analyse derzeit nicht.

Die Anzeichen für Gier in den USA nehmen zu

Der Leitindex S&P 500 kommt seinem Höchststand vom Februar immer näher, so auch gestern.

Auch der Sentimentexperte Heibel sieht hier die Gefahr einer Überhitzung am US-Aktienmarkt. Ablesbar am Put/Call-Ratio zum Zeitpunkt der Umfrage, welches an der Chicagoer Terminbörse CBOE schon auf eine extrem bullishe Positionierung der Anleger hindeutete. Auch blieb die Investitionsquote der US-Fondsmanager mit 95 Prozent auf dem hohen Niveau der Vorwoche, die Cashquote ist dementsprechend niedrig. Aber auch der Fear & Greed-Indikator war schon in den Skalenbereich der extremen Gier vorgerückt, ist aber gestern mit der Marktkorrektur auf 71 Punkte zurückgekommen.

Fazit

Auch wenn die Sentimentfaktoren zur Vorsicht mahnen, konnte man am Dienstag beim Dax wieder einmal sehen, was passiert, wenn es zu einem Ausbruch aus einer längeren Seitwärtsbewegung kommt. Wenn viele Stopps gerissen werden und es zu Eindeckungen von Put-Spekulationen kommt. Wir haben derzeit eine echte Spaltung in der Investorenszene, Insider (Director Dealings) machen Kasse und die „Kleinen“ spekulieren wie entrückt bei vielen Werten.

Bereits vor zwei Wochen sprang der Dax aus seiner Seitwärtsrange und korrigierte anschließend um fast 1000 Punkte. Was passiert aktuell? Gestern hatten wir wieder den Sprung über die 13.000-er-Marke. Sollte es sich wiederum um einen Fehlausbruch handeln, wäre nach Ansicht des Sentimentspezialisten das Potenzial nach unten größer. Vor allem weil die Anzahl der Pessimisten kleiner geworden ist, die den Fall der Kurse bremsen können.

Die Stimmung gegenüber dem Dax wird immer optimistischer



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