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Bankenkrise + Fed Dax steigt – der einfache Blick auf zwei Argumente

Der Dax steigt. Hier blicken wir auf zwei einfache Argumente für diesen Optimismus so kurz nach dem Notverkauf der Credit Suisse.

Der Dax steigt seit gestern Abend etwas mehr als 200 Punkte. Seit Beginn der Bankenkrise am 8. März verliert er gerade mal 2,8 %, und die Tendenz zeigt aktuell aufwärts (siehe prozentuale Entwicklung der blauen Linie im Chart). Der Nasdaq hat seit dem 8. März sogar 3,6 % gewonnen (orange Linie). Der Gesamtmarkt kommt aktuell gut durch die Krise der Banken, und wirkt optimistisch.

Dax schaut erleichtert auf hartes Durchgreifen der Staaten in der Bankenkrise

Woher stammt die gute Laune? Nun, da wäre zunächst die Bankenkrise. Eigentlich müsste diese Krise die Aktienmärkte in den Keller ziehen? Aber nein, der Markt honoriert offenbar, dass man in den USA und der Schweiz sofort massiv eingegriffen hat (siehe Silicon Valley Bank und Credit Suisse). Die Schweizer pfeiffen sogar auf die Rechtssicherheit für die Aktionäre, und entscheiden einfach über ihre Köpfe hinweg, dass die UBS die Credit Suisse kaufen muss. Es sorgt aber für Stabilität, wenn man sieht, dass sogar die Schweizer sofort alles tun, um große Banken zu retten. Glaubt der Gesamtmarkt daran, dass mit solchen Maßnahmen die Bankenkrise im Keim erstickt wird, kann man den Dax auch mit großer Erleichterung weiter nach oben jagen.

Aktien wie Deutsche Bank und Commerzbank zeigen sich heute erleichtert mit +4,4 % und +6,3 %. Aktuell kommt noch hinzu: US-Finanzministerin Janet Yellen wird (Redetext vorab bekannt) in vier Stunden in einer Rede verkünden, dass man bei Bedarf intervenieren wird um kleinere Banken zu schützen. Gibt dies Dax und Co nun noch weiteren Auftrieb? Nicht zu vergessen ist auch, dass weltweit sechs große Zentralbanken kurz nach Verkündung des Credit Suisse-Deals am letzten Sonntag die Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar verbesserten. Man tut also alles um die Bankenkrise nicht eskalieren zu lassen.

Morgen Zinserhöhung der Federal Reserve

Morgen steht die Zinserhöhung der Federal Reserve an. Warum dies für den Dax auch positiv zu werten ist? Nun, im Zuge der Bankenkrise rechnet man damit, dass die Federal Reserve mit ihren Zinserhöhungen „sparsamer“ umgehen wird. Das viel beachtete Fed Watch Tool der Chicagoer Terminbörse CME zeigt aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 83,4 %, dass die Zinsen morgen um 25 Basispunkte erhöht werden. Vor vier Wochen lag die Wahrscheinlichkeit hierfür noch bei 76 %. Wichtig: Vor vier Wochen lag die Wahrscheinlichkeit für 50 Basispunkte Anhebung bei 24 % heute sind es 0 % Wahrscheinlichkeit.

Man sieht also: Die Bankenkrise dämpft die Zinserhöhungserwartung. Auch könnte man als hoffnungsfroher Aktieninvestor glauben, dass der Höhepunkt der Zinsen schneller kommt, und der Zeitpunkt für Zinssenkungen im Laufe dieses Jahres auch näher rückt, um den Banken ein entlastendes Signal zu senden. Wie immer preisen Dax, Dow, Nasdaq und Co solch ein Szenario sofort ein, mehrere Monate oder sogar Quartale bevor Zinserleichterungen in der Realwirtschaft wirksam werden können.

Dax und Nasdaq in ihrer prozentualen Entwicklung seit dem 8. März Chart: TradingView

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