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Dax-Stimmung: Aus Euphorie wird Vorsicht!

Die Stimmung zum Dax bricht bei den Profis regelrecht ein im Vergleich zur Vorwoche!

Eigentlich haben die Dax-Bullen keinen Grund, sich zu beschweren: der Dax startete ausgehend vom Verlaufstief bei 11860 Punkten eine Aufholjagd nach der so lange währenden vorherigen Schwäche und stieg bis 12460 Punkte. Bei dieser Aufwärtsbewegung waren gerade bei den Profis viele mit an Bord – und nutzten daher wohl eben diese Anstiege, um die Gewinne mitzunehmen!

Das legt zumindest die neueste Umfrage der Deutschen Böse nahe: dort ist der Anteil der befragten Profis, die nach wie vor bullisch eingestellt sind, um sage und schreibe -17% zur Vorwoche eingebrochen, von 53% auf nun nur noch 36%. Das Bärenlager bei den Profis gewinnt sogar +22% zur Vorwoche hinzu auf nun 46%, die Neutralen verlieren -5% zur Vorwoche auf nun nur noch 18%.

Bei den Privatanlegern dagegen hat sich an der Stimmunglage wenig geändert: 46% sind bullisch (-1% zur Vorwoche), 34% sind bärisch (ebenfalls -1% zur Vorwoche), neutral sind bei den Privaten 20% (+2% zur Vorwoche).

Warum sind die Profis so deutlich abgewichen von ihrer zuvor euphorischen Einstellung? Gewinnmitnahmen, vermutet Joachim Goldberg:

“ (..)die von uns befragten institutionellen Marktteilnehmer, mit normalerweise mittelfristigem Handelshorizont, die sich in der Vorwoche noch richtig optimistisch präsentierten, scheinen es bei rein äußerlicher Betrachtung der heutigen Zahlen mit der Angst zu tun zu bekommen haben. Denn unser Börse Frankfurt Sentiment-Index fällt drastisch um 39 Punkte auf einen Stand von -10 Punkten.
Dennoch glauben wir nicht, dass diese Investoren eine Panikattacke erlitten haben. Denn für diesen Stimmungsumschwung dürften kaum fundamentale Gründe eine Rolle gespielt haben. Vielmehr liegt der Schluss nahe, dass die seit der Vorwoche aufgelaufenen Gewinne, die in der Spitze eine Größenordnung von rund 2,3 Prozent erreichten, gerne von den Akteuren mitgenommen wurden. Und da sich das Bullenlager um fast ein Drittel reduziert und direkt auf die Bärenseite begeben hat, hofft eine größere Gruppe anscheinend auf einen anhaltenden Seitwärtsmarkt; natürlich mit der Absicht, auf tieferem Niveau wieder einzusteigen und so eine stattliche Extra-Rendite zu verdienen.“

Was aber bedeutet diese veränderte Stimmungslage für den Dax? Dazu wieder Goldberg schlußfolgernd:

„Wie von uns in der Vorwoche vermutet, haben die Gewinnmitnahmen der institutionellen Anleger dem DAX während der vergangenen Tage einen gewissen Dämpfer versetzt. Allerdings hielt sich dieser in Grenzen, denn das Börsenbarometer zeigt gegenüber der Vorwoche im Punktvergleich immer noch einen Gewinn von 1,6 Prozent – ein Anzeichen für mögliche längerfristige Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Für den DAX selbst bedeutet dies eine Stabilisierung, denn die Verkäufer von heute werden wahrscheinlich ihre Absicherungen bzw. Short-Positionen bei einem überschaubaren Kursrückgang des DAX in einer Größenordnung von ca. 2 bis 2,5 Prozent (also kurz vor der 12.000er Linie) gerne wieder mit Gewinn eindecken. Der Pessimismus der institutionellen Akteure hält sich allerdings sowohl absolut als auch in der relativen sechs Monatsbetrachtung noch in Maßen. Dennoch wäre ein steigendes Börsenbarometer für die Mehrheit unerfreulich.“

Dazu Goldberg auch im Video:


Foto: deutsche Börse AG



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