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Dax-Stimmung: Die Profis spekulieren auf den Trendwechsel am Aktienmarkt

Es hat sich etwas verändert in den letzten Wochen! Die Profis unter den Investoren, die monatelang, ja jahrelang sehr bullisch waren für den Dax, scheinen den Schalter komplett umgelegt zu haben! Man geht nun offensichtlich davon aus, dass die Hausse an den Aktienmärkten beendet ist - und findet in den Aussagen von Mario Draghi eine Bestätigung..

FMW-Redaktion

Es hat sich etwas verändert in den letzten Wochen! Die Profis unter den Investoren, die monatelang, ja jahrelang sehr bullisch waren für den Dax, scheinen den Schalter komplett umgelegt zu haben! Man geht nun offensichtlich davon aus, dass die Hausse an den Aktienmärkten beendet ist – und findet in den Aussagen von Mario Draghi eine Bestätigung.

Die Profis wissen eines: wenn die Notenbanken die Zügel lockern, ist es Zeit zu kaufen – und wenn sie die Zügel straffen, sollte man wohl besser verkaufen! Und genau das haben die Profis auch gemacht: sie bleiben extrem bärisch, noch bärischer als in der Vorwoche schon: nun sind nur noch 24% der Profis bullisch, -3% zur Vorwoche. Das Lager der Bären hingegen gewinnt weitere Anhänger und stellt nun sogar die absolute Mehrheit mit 51% (+4% zur Vorwoche). Neutral sind 25% (-1% zur Vorwoche).

Was ist da los? Joachim Goldberg meint, dass die Profis hier einen Paradigmenwechsel erkennen:

„Für viele der von uns allwöchentlich befragten mittelfristig orientierten institutionellen Investoren dürfte diese DAX-Korrektur höchst willkommen gewesen sein, denn eine stattliche Mehrheit hatte bereits in der Vorwoche auf fallende Kurse gesetzt. Die große Frage war nun, ob sich die besagten Akteure mit dem mittlerweile aufgelaufenen Gewinn zufrieden geben und letztlich nur von einem vorübergehenden Börsengewitter oder doch von einem Trendwechsel ausgehen würden.

Das Ergebnis unserer heutigen Stimmungsumfrage ist diesbezüglich recht deutlich ausgefallen. Denn der Börse Frankfurt Sentiment-Index ist noch einmal um 7 Punkte gefallen und liegt mit einem Stand von -27 Punkte so niedrig wie zuletzt im April 2010 – weniger als ein Viertel aller Befragten vertritt derzeit noch eine bullische Meinung.

Dass die pessimistische Mehrheit der Investoren zu großen Teilen zurzeit auf eine (verglichen mit anderen Rücksetzern des DAX in diesem Jahr) durchaus attraktive Realisierung ihrer Gewinne verzichtet, ist auf den ersten Blick erstaunlich. Zumal das Gros dieser Investoren Absicherungen auf recht hohem Niveau vorgenommen haben dürfte. Möglicherweise wird die nunmehr auch von langfristig orientierten Analysten wahrgenommene mögliche Richtungsänderung der EZB auch als Paradigmenwechsel für die Aktienmärkte gedeutet.“

Die Privatanleger sind da etwas entspannter, aber die Tendenz ist ähnlich: Bullisch sind 32% (-2%), bärisch aber auch hier die absolute Mehrheit mit 51% (+3%), neutral sind 17% (+1%).

Dazu die Aussagen von Goldberg im Video:

In den USA ist die Stimmung unter den Privatinvestoren gemäß neuester AAII-Umfrage anders: hier dominiert Ratlosigkeit, weshalb das Lager der Neutralen klar dominiert mit 43,4% (+5,0%), dahinter die Bullen mit 29,7% (-2,9%), gefolgt von den Bären mit 26,9% (-2,1%).


Statue von Arturo Di Modica nahe der Wall Street in New York City
Foto von Andreas Horstmann/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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4 Kommentare

  1. das ist schon ein brutales Ergebniss. Fast alle bearish und das nahe am ATH. Was sagt uns das wohl ?

    1. @PK, das kann etwas bedeuten, muß aber nicht! Wir haben schon öfter Situationen erlebt, wo die Profis sehr bärisch waren und der Markt dann auch steil gefallen ist – und umgekehrt!

      1. das ist richtig.
        Ich würde deswegen jetzt auch nicht sofort dagegen wetten, zumal ich aktuell ja sowieso auch short Fdax bin (aber long ES).
        Aber meine Erfahrung ist, daß Positionsschieflagen eine sehr gute Basis für einen Trade darstellen können.
        Nehmen wir mal an, der Dax schafft es nun wieder in Richtung >12900 zu laufen.
        Wir hätten dann mit Sicherheit bei diesem Sentiment eine Menge Positionsschieflagen und die Erfahrung zeigt, daß Trader sich ungern und zu spät von Verlustpositionen trennen. Sollte also das Unerwartete doch passieren, dann wäre das ein klasse Trade für einen Long bis mind. 13200 wenn dann die ganzen Stops fliegen.
        Die besten Trades sind die in die größten Schmerzen der anderen.

    2. Das frage ich mich auch. Wer ist denn dann überhaupt noch long engagiert bei der (angeblich) so pessimistischen Erwartungshaltung?
      Irgendeiner muss die Aktien ja wohl halten, die Mainzelmännchen werden es ja wohl nicht sein.

      Oder sind die Befragten genauso schizobekloppt wie ich, der ich behaupte, Aktien seien alternativlos und trotzdem short bin? Nur eben andersherum, dass sie long sind, obwohl sie fallende Kurse befürchten.
      Kann ich nicht glauben – ich halte mich schon für einmalig.

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