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Dax-Stimmung: Kaufpanik bei institutionellen Investoren

Die Stimmung der Profi-Investoren zum Dax ist nach dem Anstieg seit Ende August derzeit so bullisch wie noch nie in diesem Jahr - und das auf Allzeithoch-Niveau

FMW-Redaktion

Mit dem starken Anstieg des Dax hat sich auch die Stimmung der Investoren deutlich aufgehellt – vor allem bei den Profi-Investoren. Denn bei den Institutionellen sind nun mit 53% (+9% zur Vorwoche) mehr als jeder Zweite bullisch eingestellt, während nur noch 30% stellen (-5%), die Neutralen 17% (-4%). Der Anstieg des Bullen-Lagers speist sich also fast zu gleichen Teilen aus ehemaligen Pessimisten und jenen, die an der Seitenlinie waren – und das angesichts von Dax-Ständen am Allzeithoch. Dazu bemerkt Joachim Goldberg:


„Statt einer Korrektur im Aktienmarkt, nach der Investoren womöglich hätten 2 bis 3 Prozent günstiger in den Aktienmarkt einsteigen können, ist der DAX in ähnlicher Größenordnung in die andere Richtung bis knapp zur 13.000er Marke marschiert. Dabei hat sich der Optimismus der mittelfristig agierenden institutionellen Anleger, gemessen am Börse Frankfurt Sentiment-Index, um 14 Punkte auf ein neues Jahreshoch von +23 Punkten erhöht.

Natürlich müsste bereits ein Börse Frankfurt Sentiment-Index der institutionellen Anleger auf Jahreshoch alleine für sich zu denken geben. Zumal gerade der jüngste Aufschwung des DAX (im Wochenvergleich um gut 2,1 Prozent) hausgemacht ist. Tatsächlich dürfte damit ein Großteil möglicher Anschlussnachfrage im Falle von DAX-Rücksetzern verbraucht sein.

Allerdings ist die Höhe des Börse Frankfurt Sentiment-Index, gemessen an den Werten des Vorjahres, als wir häufiger auch deutlich höhere Index-Stände notieren konnten, per se nicht wirklich besorgniserregend. Allerdings zeigte die Kaufpanik der institutionellen Anleger kurz vor dem Allzeithoch, dass wir es zwar noch nicht mit einem euphorischen, aber dennoch nicht ganz ungefährlichen Umfeld für den DAX zu tun haben.“

Anders übrigens die Pirvatanleger, die teilweise offenkundig Gewinnmitnahmen gemacht haben, weswegen der Anteil der Optimisten mit -2% zur Vorwoche sogar leicht rückläufig ist auf nun 44%, während das Bären-Lager unverändert bei 32% bleibt, die Neutralen dagegen mit +2% zur Vorwoche auf nun 24% leichten Zulauf von abtrünnigen Optimisten bekommen haben.

Insgesamt kann man sagen: viel Optimismus, noch keine ausgeprägte Euphorie bei den Dax-Investoren. In den USA dagegen sind die Lager ziemlich nahe beeinander, wie die neueste AAII-Umfrage zeigt: demnach sind die Bullen mit 35,6% (+2,3% zur Vorwoche) das stärkste Lager, gefolgt von den Bären mit 32,8% (+4,1% zur Vorwoche) und den Neutralen mit 31,6% (-6,3% zur Vorwoche).


Statue von Arturo Di Modica nahe der Wall Street in New York City
Foto von Andreas Horstmann/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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1 Kommentar

  1. Goldberg hats aber in der Vorwoche exakt kommen sehen.
    Damals hatte er sinngemäß gesagt, daß die meisten sich gegen eine 2-3% Korrektur abgesichert hätten, wahrscheinlicher wäre aber genau die Gegenrichtung.
    Die Börse geht den Weg des Maximum Pain für die Shorties und die Latecomer, die keine Gelegenheit im letzten Aufschwung hatten schmerzfrei reinzugehen.

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