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Die Stimmung vor der Brexit-Entscheidung: Profis gehen in Deckung, US-Privatinvestoren auch..

Die "gefühlte" Lage der Investoren vor der Entscheidung der Briten..

FMW-Redaktion

So richtig erstaunlich ist es nicht: die Profi-Investoren sind deutlich weniger bullisch als noch vor einer Woche, als sie trotz nachgebenden Dax einen regelrechten Euphorie-Schub hatten und das Lager der Bullen dicht gedrängt war. Das hat sich laut der Umfrage der Deutschen Börse nun wieder geändert: nun sind nur noch 49% im Camp der Optimisten, ein Rückgang von 9%. Klar erkennbar ist, dass die Abwanderung dem Lager der Neutralen zugute kommt, das satte 14% auf nun 27% zulegen kann (der Wert der Vorwoche von 13% war der tiefste des Jahres bei den Neutralen). Wie bei den Bullen lichten sich auch bei den Bären die Reihen, man verliert 5% auf nun 24%. Da nur jeder Vierte pessimistisch ist, kann man sich an einer Hand abzählen, wie weit die Profis mit einem Brexit rechnen.

Die Privatanleger hingegen zeigen sich nicht wirklich besorgt: das Lager der Bullen bleibt unverändert bei 51%, die Bären verlieren 2% auf 30%, die ins Lager der Neutralen abgewandert sind, das logischerweise 2% auf nun 19% zulegen kann.

Dazu stellt Joachim Goldberg fest:

„Bezogen auf das (..) Brexit-Referendum stellen wir eine Asymmetrie zugunsten bullisher Positionen fest. Mit der Folge, dass eine so genannte Erleichterungsrallye, die im Fall, dass Großbritannien tatsächlich in der EU verbliebe, von den Börsianern bereits zu Teilen vorweggenommen und ein stärkerer Aufwärtstrend des DAX (vermutlich 4 bis 5 Prozent höher von heute aus gerechnet) durch Gewinnmitnahmen abgebremst würde. Auf der anderen Seite würde ein Votum der Briten für einen Austritt ihres Landes aus der EU die derzeitigen bullishen Engagements rasch in Bedrängnis bringen und zwar prozentual in erheblich größerem Ausmaß, als dies bei einem REMAIN-Entscheid der Fall wäre.“

Anders dagen die amerikanischen Privatinvestoren, die deutlich skeptischer sind: so verliert laut AAII-Umfrage das ohnehin schon kleine Lager der Bullen weitere 3,4% auf nun nur noch 22,0%, auch die Bären reduzieren sich um 2,3% auf nun 35,2%. Und damit dominiert bei den Amerikaner das Lager der Neutralen klar mit 42,8%, ein Zuwachs von 5,7%. Es ist also durchaus erstaunlich, dass die Amerikaner so viel pessimistischer sind als die Deutschen – ein Trend, der nun schon sehr lange anhält!



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