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Dax-Stimmung: Stimmungs-Crash! Blutende Profi-Investoren werden jetzt bärisch..

Autsch - das hat weh getan!

Autsch – das hat weh getan! Die Profi-Investoren waren voller Zuversicht auf der Long-Seite engagiert – und haben schwer auf die Finger bekommmen! Der Dax auf dem tiefsten Stand seit Ende 2016 – da hat manch einer der Profis schwere Verluste realisieren müssen und sich die Performance des Gesamtjahres vermutlich ziemlich verhagelt! Und die schlechte Laune drückt sich nun unmittelbar in der weiteren Markterwartung aus, wie die jüngste Umfrage der Deutschen Börse zeigt!

Demnach kam man fast von einem „Stimmings-Crash“ sprechen: aus in der Vorwoche noch 50% im Bullen-Lager sind nun nur noch 23% und damit weniger als ein Viertel der Befragten übrig geblieben, ein Minus von 27% zur Vorwoche! Und die einstigen Bullen sind zu Bären mutiert: nun sind mit 51% mehr als die Hälfte der Befagten bärisch, ein Plus von 22% zur Vorwoche!

Dazu kommentiert Joachim Goldberg:

„Und so wundert es nicht, dass die von uns befragten mittelfristig orientierten institutionellen Anleger vielfach die Notbremse gezogen haben. Dies wird am Börse Frankfurt Sentiment-Index besonders deutlich, der um 45 Punkte auf einen Stand von -24 Punkte gefallen ist. Dass es für viele Investoren offensichtlich zu viel des Schlechten geworden ist, zeigt sich auch daran, dass sich 23 Prozent aller Befragten direkt vom Bullen- ins Bärenlager begeben haben. Dass es sich dabei vielfach um eine Kapitulation gehandelt haben dürfte, wird auch daran deutlich, dass der DAX seit unserer vergangenen Erhebung nur noch rund 30 Punkte zulegen konnte und danach im Wochenvergleich 4,2 Prozent an Wert verlor.“

Anders dagegen die Privatanleger: hier sind 50% immer noch bullisch, ein Minus von 5% zur Vorwoche, die Bären erreichen 35% (+6% zur Vorwoche). Dazu meint Goldberg:

„Allerdings stellte sich bei unserer vergangenen Erhebung die Performance der Privatanleger wesentlich günstiger als diejenige der Institutionellen dar. Während letztere überwiegend darauf hofften, aus einer Verlustsituation heraus ihre alten Einstandspreise wieder zu erreichen, konnten sich die Privatanleger bereits in der Vorwoche vielfach über aufgelaufene Buchgewinne freuen, die man gerne zu höheren Kursen realisiert hätte. Jene sind nun dahin geschmolzen und haben sich durch den Kursverfall des DAX in unrealisierte Verluste verwandelt, die ein Teil der von uns befragten Börsianer – sonst so disziplinierte Marktteilnehmer – offensichtlich aussitzen möchte. Der absolute Pessimismus der institutionellen Marktteilnehmer hingegen – das Bärenlager ist so groß wie zuletzt am 28. Juni 2017 – hat unterdessen den größten Druck aus dem DAX herausgenommen. Denn die Bären von heute können dem DAX im Falle weiterer Kursverluste durch ihre mögliche Nachfrage auf niedrigeren Niveaus eine Stütze sein.“

Möglich also, dass die nun ins Bärenlager gewechselten Profi-Investoren gleich die nächste Abreibung bekommen – unser Mitleid ist geradezu grenzenlos..

Der Abverkauf an der Wall Street hat auch bei den in der AAII-Umfrage befragten amerikanischen Privatinvestoren starke Spuren hinterlassen: demnach sind nur noch 28% bullisch (-6% zur Vorwoche), während die Bären mit 41,0% das stärkste Lager stellen. Ein Kontra-Indikator?

Zur Stimmung der Dax-Investoren abschließend Joachim Goldberg im Video mit dem vielsagenden Titel „Zu viel des Schlechten“:


Foto: Crystal (Crystl) from Bloomington, USA;
https://www.flickr.com/people/crystalflickr/?rb=1; https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/



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2 Kommentare

  1. ???
    Ist doch ein hervorragender Kontraindikator!
    Steht eine Rallye womöglich unmittelbar bevor?
    Mafio Droghi wird sie zünden – der alte Zentralbank-Pate ;-)

    1. Mafio Droghi als weißer Schwan? :-) Im Moment scheint an der Börse alles so absehbar zu sein (go south). Wo bleibt da das Überraschungsmoment, das die Börse doch eigentlich auszeichnet?

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