Der Dax hat seine Rekordjagd auch am Donnerstag ausgebaut und damit das sechste Rekordhoch in sieben Handelstagen erreicht. Die neue Bestmarke liegt nun bei 21.423 Punkten. Am Ende des Tages stand damit ein Plus von 157 Punkten (0,74%) bei 2.411 Zählern zu Buche. Nachbörslich ging es sogar noch höher, so dass der Index heute mit einer Aufwärtslücke starten dürfte. Die seit dem 20. Dezember andauernde Rallye hat dem Index insgesamt einen Zugewinn von mehr als 1.700 Punkten beschert. Beflügelt wurde der Anstieg von der Aussicht auf weitere Zinssenkungen der EZB, der unerwarteten Zurückhaltung Trumps beim Thema Zöllen und einem Short-Squeeze. Angesichts des schnellen und steilen Anstiegs stellt sich allerdings die Frage, wie lange das noch so weitergehen kann.
Der Markt ist mittlerweile massiv überkauft, was in der Regel ein Vorbote für Gewinnmitnahmen ist. Aus charttechnischer Sicht hat der Dax noch Potenzial bis ca. 21.450/580 Punkte, bisher sieht es auch so aus, als ob er dieses ausschöpfen kann. Häufig sind solche starken Anstiege aber nicht nachhaltig. Noch hält die Aufwärtsdynamik an, auch weil der S&P 500 gestern auf eine neues Rekordhoch von 6.118 Punkten geklettert ist.
Der Anstieg zu diesem neuen Hoch stellt sich ähnlich spektakulär dar, wie die aktuelle Dax-Rally. In nur sieben Handelstage machte der S&P 500 sämtliche Kursverluste wett, die bis zum Tief vom 13. Januar angefallen waren. Mit Spannung blickten die Anleger am Donnerstagnachmittag nach Davos, wo US-Präsident Trump per Liveschaltung eine Rede hielt. Er ging zwar wie erwartet voll in die Offensive, sagte aber nichts Entscheidendes, was die Aktienmärkte hätte beflügeln können.
Dax erreicht Zielbereich, was nun?
Long: Der Dax notiert im frühen Handel im Bereich von 21.500 Punkten und dürfte mit einem Gap-up in den Tag starten. Damit hat er auch die markante Zielzone zwischen 21.450 und 21.580 Punkten erreicht, die durch zwei Fibo-Projektionen definiert wird. Angesichts der anhaltenden Dynamik könnte er die Spanne ausschöpfen und bis 21.580 steigen. Auch ein Überschießen bis zum Tagespivot (R3) bei 21.640 wäre möglich. Allerdings bewegt sich der Dax nun in einem Bereich, in dem ihm langsam die Puste ausgehen könnte.
Short: Die Überhitzung im Dax nimmt extreme Formen an, viele Indikatoren stehen am Anschlag. Aber das hindert den Index bislang nicht an seinem Höhenflug. Doch je höher der Dax steigt, desto wahrscheinlicher wird ein Rücksetzer. Sollten demnächst Gewinnmitnahmen einsetzen, dürfte es genauso schnell nach unten gehen wie nach oben. An den Marken bei 21.532 und 21.580 Punkten könnte er zunächst eine Verschnaufpause einlegen. Erste Anlaufpunkte wären der gestrige Schlusskurs bei 21.411 sowie der Pivotpunkt bei 21.363. Fällt er darunter, rücken die Marken bei 21.324 und 21.302 ins Visier. Hier könnten die Bullen aber wieder Druck machen. Erst bei einem Rutsch unter das gestrige Tagestief bei 21.254 würde sich das kurzfristige Bild etwas eintrüben.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
21.411 – Gap 23.01.
21.363 – Pivtot Punkt
21.302 – Pivot S1
21.254 – Tagestief 23.01.
21.217 – Zwischentief
21.162 – Tagestief 22.01.
21.120 – Horizontale
21.042 – Gap 21.01.
Dax Widerstände (WS):
21.423 – Rekordhoch 23.01.
21.467 – nachbörsliches Hoch 23.01.
21.468 – 161,8% Extension (17.032-20.522)
21.532 – Pivot R2
21.575 – 161,8% Extension (18.810-20.523)
21.640 – Pivot R3
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
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…der EUWAX Sentiment Indikator der Kleinanleger ist immer noch zu bärisch…mein Gefühl sagt mir, dass es weiter nach oben gehen wird…der DAX mit 8 % im Januar und alle sind immer noch bärisch…da würde ich vermuten, dass im Februar nochmal 5 % oben drauf gesetzt werden…ein Durchmarsch bis zur 23.000 wäre natürlich phantastisch, wenn nach der Wahl mit der CDU wieder wirtschaftlicher Sachverstand einzieht und Bayer, BASF und Co entgültig anziehen, dann wird es ein geniales Jahr…