Nach zwei rückläufigen Handelstagen konnte der DAX zur Wochenmitte wieder zulegen und beendete den Tag schließlich mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 23.790 Zählern. Im Tagesverlauf überwand der Leitindex die für den kurzfristigen Trend wichtige 20-Tage-Linie bei 23.720 Punkten. Damit hat sich das Chartbild wieder etwas aufgehellt. Zwar sorgten schwache US-Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP kurzzeitig für Unruhe an den Aktienmärkten, doch sowohl die Wall Street als auch der DAX erholten sich schnell wieder. Die Daten könnten jedoch ein schlechtes Omen für die heutigen NFP-Arbeitsmarktdaten sein (14:30 Uhr).
Es fehlen derzeit frische Impulse, sodass sich der deutsche Leitindex schwer tut, die wegweisende Marke von 24.000 Punkten zurückzuerobern. Die Euphorie über die Waffenruhe im Nahen Osten ist verflogen, stattdessen rückt der Handelskonflikt wieder verstärkt in den Fokus der Anleger – insbesondere mit Blick auf die am 9. Juli auslaufende Frist von Ex-Präsident Trump zur Einigung. Abwarten scheint derzeit das Motto am deutschen Aktienmarkt zu sein. Der DAX bewegt sich in einem charttechnischen Niemandsland zwischen 23.630 und 24.000 Punkten und muss aufpassen, nicht wieder abzurutschen. Denn die überhitzten und taktgebenden US-Aktienmärkten könnten nach ihrer jüngsten Rekordjagd bald eine Verschnaufpause einlegen. Aus diesem Grund stehen die heutigen Arbeitsmarktdaten besonders im Fokus.
DAX richtungslos
Long: Solange sich der DAX über dem 20-Tage-Durchschnitt bei 23.720 Punkten sowie über der SMA200 bei 23.765 Punkten hält, könnte er seinen Anstieg ausweiten. Erste Hürden warten jedoch bereits im Bereich von 23.804 bzw. 23.852/23.865 Punkten. Ein Ausbruch darüber könnte ihn wieder zum wegweisenden Widerstand zwischen 23.965 und 24.005 Punkten führen. Doch erst ein nachhaltiger Anstieg darüber würde die Lage im kurzen Zeitfenster aufhellen. Dann könnte er die nächste richtungsentscheidende Marke bei 24.150 ins Visier nehmen.
Short: Scheitert der DAX jedoch an der Hürde von 23.852/865 Punkten, drohen erneut Rücksetzer bis zu den Durchschnittslinien. Auf der Unterseite steht vor allem die Unterstützung bei 23.630 im Fokus. Denn erst ein Rutsch darunter würde weiteres Abwärtspotenzial für die Bären freisetzen. Solange der Index diese Zone verteidigt, geht die Tendenz eher nach oben. Unterhalb von 23.630 Punkten liegen die nächsten potenziellen Anlaufpunkte bei 23.565 sowie 23.481 Punkten.
Dax-Chart von TradingView
DAX Unterstützungen:
23.772 – SMA200
23.673 – Gap 01.07.
23.671 – Tagestief 01.07.
23.630 – Make-or-Break
23.620 – Tagestief 02.07.
23.525 – Horizontale
23.481 – Horizontale
DAX Widerstände:
23.824 – Tageshoch 02.07.
23.852 – Horizontale
23.960 – Horizontale
24.000 – Psycho-Marke
24.112 – Zwichenhoch
24.147 – Horizontale
24.250 – Horizontale
24.479 – Rekordhoch
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
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die Arbeitsmarktdaten werden wieder besser ausfallen als erwartet… Es ist egal, ob diese adjusted, gefälscht oder sonst was sind und es ist egal, dass die vorherigen Zahlen immer revidiert werden. Die Marktteilnehmer wissen das, aber warum sollten sie dann shorten, wenn alles schön steigt? Sie wären doch bescheuert.
@Frank, Zahlen und Nachrichten allein bewegen nicht unbedingt die Kurse in die Richtung die einem logisch erscheint, insbesondere dann, wenn die Charttechnik zeitgleich in die gegensätzliche Richtung weist. Ich habe Anfang April auf Grundlage von Chartauswertungen einen Meltup für sehr wahrscheinlich angesehen. Seither hat der Nasdaq100 rund 40% hinzugewonnen. Was für ein aberwitziger Anstieg innerhalb von 3 Monaten. Es gib einfach immer noch viel zu viele Short-Spekulanten, die sich auf jeden grösseren Kursrückgang stürzen, Entschuldigung, manchmal wie die „Fliegen auf den Scheisshaufen“, in der Hoffnung, dass jetzt endlich der grosse Crash kommt. Die werden aber dann in der Folge stets gnadenlos ausgequetscht. Wir brauchen noch viel mehr Sorglosigkeit im Markt, dass so etwas passieren kann. Und all das hat oft relativ wenig mit den aktuellen Zahlen und Nachrichten zu tun. Wenn aber Charttechnik, Zahlen und Nachrichten in dieselbe Richtung deuten, dann kommt es in der Regel zu starken Bewegungen. Am unteren Punkt Anfang April, hatten wir eine extreme Überverkauftheit, die eine starke Gegenbewegung nach oben äusserst wahrscheinlich machte. Hinzu kam, dass Donald die Zollpeitsche nach und nach wieder zurückgezogen hat bzw,. zurückziehen musste. Charttechnik und Nachrichten mit grosser Wirkung waren dann im Einklang. Das hat die „beatiful Rally“ der letzten Monate entsprechend ausgelöst. Die überoptimistisch positionierten Short-Freunde, haben die Rally zusätzlich noch angefacht.
Wir kommen aber nun langsam in eine Phase, in der wir immer mehr in die Überkauftheit rutschen. Allerdings kann die Fahnenstange nach oben, eine ähnliche Ausprägung wie der Rutsch zuvor nach unten einnehmen. Hinzu kommen noch regionale Unterschiede und Währungsverschiebungen, die zu beachten sind. Als einen der ersten Indizes für Kehrtwende nach unten, sehe ich den Dow Jones, in den man ganz sachte short einsteigen könnte, wohlwissend, dass die Fahnenstange noch Einiges weiter nach oben getrieben werden kann. Ässerste Vorsicht ist deshalb geboten. Entsprechende Nachrichten, könnten aber nun in der kommenden Phase die Kehrtwende nach unten initieren. Im Eurostoxx und Dax besteht noch etwas Luft nach oben. Die hinken etwas hinterher. Dies könnte durch eine vorübergehende Rückkehr der Dollarstärke ausgeglichen werden. Neben einiger Währungen ist meine Hauptpositionierung: Eurostoxx weiterhin long mit Transition zum Dow short (am Beginn erster Short-Positonierungen) und EURUSD auch am Beginn mit Short, fröhlich wartend auf die richtigen Zahlen und Daten.
Eurostoxx läuft heute sehr gut mit long, Dow im Minus und EURUSD auch nach unten. Sieht so aus, also ob sich das gewünschte Szenario nun einstellt. Für den Eurostoxx peile ich erstmal die 5’360 an und lasse noch ein paar Einheiten bis 5’500 drinnen. Den Dow und EURUSD lasse ich short. Da wird wohl schon wieder fleissig umgeschichtet von USA nach Europa. Sind das die Vorboten einer Einigung mit den Zöllen?
Eurostoxx long nun, wie geplant, bei dem Gap da oben geschlossen. Ein paar EInheiten lasse ich noch weiterlaufen. Mal sehen wie es mit dem Dow weitergeht, vielleicht noch bis 45’000. Die Überkauftheit ist jetzt enorm, die Fahnenstange kann trotzdem für kurze Zeit nach oben rausschiessen. Ich schichte wegen der Unberechenbarkeit nur ganz vorsichtig in Short Positionen um. EURUSD bleibt short.
Obwohl noch ein ganz wenig Luft nach oben ist, habe ich jetzt den Eurostoxx Long bei 5465 geschlossen. Das Ding ging ab wie eine Rakete in den letzten Tagen. Auch der DAX gerät nun langsam an sein Limit. Long Einstiege jetzt nicht mehr empfehlenswert, nur noch für Glücksritter.