Kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat sich die Lage an den Aktienmärkten eingetrübt. Während der Dax nicht vom Fleck kommt, weitete sich die Korrektur an den US-Börsen nach einem starken US-Arbeitsmarktbericht aus. Faktoren wie steigende Kapitalmarktzinsen, eine deutlich restriktivere Haltung der Fed sowie die unberechenbaren Aussagen Trumps machen vor allem den teuren US-Börsen zu schaffen. Aber auch hierzulande gibt es genügend Belastungsfaktoren wie die schwache Konjunktur, mögliche US-Zölle und die politische Unsicherheit vor der vorgezogenen Bundestagswahl, die den Dax belasten könnten. Faktoren wie die beginnende US-Berichtssaison, die Geldpolitik und der bevorstehende Amtsantritt Trumps (20.01.) dürften daher das Geschehen in der neuen Woche beeinflussen.
Der Start ins neue Börsenjahr ist zwar für den Dax geglückt, aber für ein neues Rekordhoch hat es noch nicht gereicht. Der Index scheiterte zuletzt mehrfach knapp unter seinem Höchststand von 20.522 Punkten und fiel zum Ende der Vorwoche zurück. Am Freitag gab er 102 Punkte (0,5%) nach und beendete den Tag schließlich bei 20.214 Zählern. Trotz des Rücksetzer stand auf Wochensicht immer noch ein Plus von 1,55 % zu Buche. Die Bullen bleiben damit am Drücker, zumindest solange der Bereich von 20.100 bis 20.000 Punkten hält. Ein nachhaltiges Unterschreiten könnte hingegen ein Signal für eine Fortsetzung der Korrektur sein.
Neue Impulse für die Aktienmärkte
Neue Impulse für die Aktienmärkte gehen in der neuen Woche unter anderem von wichtigen US-Konjunktur- und Inflationsdaten aus. Da die Geldpolitik weiterhin im Fokus steht, könnten die US-Verbraucher- und Erzeugerpreise am Mittwoch bzw. Donnerstag die Märkte bewegen. Die Daten haben Einfluss darauf, wie groß der Spielraum der Fed ist, die Zinsen in diesem Jahr zu senken. Ein starker US-Jobbericht am Freitag hat die Zinssenkungserwartungen weiter gesenkt und die US-Börsen unter Druck gebracht. Im Zuge dessen stiegen die Renditen auf US-Staatsanleihen auf über 4,7 %. Die Anleger müssen sich wohl mit der Möglichkeit auseinandersetzen müssen, dass die Benchmarkrendite bald wieder auf 5 % steigen könnte – ein Niveau, das in den letzten zehn Jahren nur wenige Male überschritten wurde und fast immer einen Mini-Crash an den Aktienmärkten ausgelöst hat.
Dax: Wichtige Unterstützung im Fokus
Long: Schwache US-Futures belasten den Dax vor dem Wochenstart. Der Index könnte etwas tiefer in den Handel starten, nachdem er bereits am Freitag seine enge Range zwischen 20.250 und 20.360 Punkten nach unten aufgelöst hat. Eine erste Unterstützung befindet sich bei 20.160/150, eine zweite bei 20.100/080. Solange er darüber notiert, besteht die Chance auf steigende Kurse. Dazu muss er jedoch die 20.260er Marke zurückerobern. Danach könnte er Kurs auf 20.360 und 20.387/395 nehmen. Dieser Bereich ist dann richtungsweisend für den Dax.
Short: Solange er unter 20.260 bleibt, rückt vor allem die Zone um 20.100/080 in den Fokus. Dieser Bereich war zuvor Widerstand und könnte nun als Unterstützung dienen. Fällt er darunter, drohen Abgaben bis 20.000. Spätestens hier sollte er drehen, ansonsten trübt sich das Chartbild ein und es drohen größere Kursverluste. Erstes Ziel wäre das Rest-Gap bei 19.906.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
20.187 – Tagestief 10.01.
20.152 – Tagestief 07.01.
20.090 – Horizontale
20.020/000 – vorher WS
19.921 – Tagestief 06.01.
19.906 – Gap 03.12.
19.895 – Horizontale
19.801/805 – Tagestief 27.12. / 23.12.
Dax Widerstände (WS):
20.214 – Gap 10.01.
20.260 – Horizontale
20.391/387 – Tageshoch 07.01. / 16.12.
20.395 – 127,2% Extension
20.400 – Tageshoch 10.01.
20.480 – Tageshoch 08.01.
20.522 – Rekordhoch 13.12.
20.585 – 161,8 Extension
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