Nahe seines Rekordhochs steht der DAX vor einer entscheidenden Handelswoche. Vor dem Highlight der US-Berichtssaison, den Zahlen der Tech-Giganten, rücken insbesondere das Trump-Xi-Treffen sowie der bevorstehende Fed-Zinsentscheid in den Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Zum Monatsende könnten diese Faktoren die Weichen für eine mögliche Jahresendrally neu stellen.
An den Märkten wird fest mit einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 25 Basispunkte gerechnet. Nach den schwächer als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisen im September haben sich die Zinssenkungserwartungen nochmals verstärkt. Entscheidend wird daher sein, welche Signale Fed-Chef Jerome Powell in seiner Pressekonferenz aussendet. Von der EZB hingegen sind kaum Impulse zu erwarten – sie dürfte ihre Zinspolitik vorerst unverändert lassen.
Auch die Geopolitik bleibt ein zentraler Treiber. Das anstehende Trump-Xi-Treffen könnte den festgefahrenen Handelsstreit aufweichen. Ein Durchbruch oder gar ein Handelsabkommen würde die Stimmung an den Aktienmärkten spürbar aufhellen. Mit China gab es im Zoll- und Handelsstreit zuletzt eine Annäherung. Am Wochenende wurde in Gesprächen der jeweiligen Handelsvertreter bereits die Basis für ein mögliches Handelsabkommen gelegt. Nun hängt es von Trump und Xi ab, ob es dazu kommt – und wie umfassend dieses Abkommen ausfallen wird. Der DAX und die US-Futures haben die Entspannungsignale freudig aufgenommen und notieren bereits vorbörslich höher.
Berichtssaison im Fokus
Parallel richtet sich der Blick auf die Berichtssaison: Gleich fünf Mitglieder der „Magnificent Seven“ – Microsoft, Apple, Meta, Alphabet und Amazon – legen ihre Quartalszahlen vor. Besonders die Ausblicke und Investitionen in Künstliche Intelligenz dürften dabei richtungsweisend sein. Die Ergebnisse könnten maßgeblichen Einfluss auf den restlichen Jahresverlauf haben und darüber entscheiden, ob es zu einer Jahresendrally kommt oder nicht. Auch hierzulande stehen mit Adidas, Airbus, Mercedes-Benz, BASF, Volkswagen und der Deutschen Bank weitere DAX-Schwergewichte im Fokus. Mit dem Ende des volatilen Oktobers beginnen zudem die statistisch besten Börsenmonate – die Hoffnung auf eine DAX-Jahresendrally wächst.
DAX im Aufwind
Vorbörslich notiert der DAX mehr als 100 Punkte höher und hat damit die erste Hürde von 24.340 Punkten überwunden. Die nächste wartet nun bei 24.384 Punkten. Sollte er auch diese nehmen, rückt erneut die wegweisende Marke von 24.500 Punkten in den Fokus. Im Bereich von 24.500 bis 24.550 Punkten könnte jedoch der Druck der Bären wieder zunehmen. Erst ein Ausbruch darüber macht den Weg in Richtung der Rekordstände frei.
Scheitert der DAX im heutigen Intraday-Handel hingegen an der Hürde von 24.384 Punkten, könnte es zunächst zu einem Rücklauf in den Bereich des Gaps bei 24.239 Punkten kommen. Anschließend besteht dann wieder die Chance auf eine weitere Aufwärtsbewegung. Rutscht der DAX jedoch auch unter die SMA50 bei 24.177 Punkten, rückt die Unterstützung bei 24.144 ins Visier. Hier könnten die Bullen spätestens eine Reaktion zeigen und die Kurse wieder antreiben. Darunter trübt sich die kurzfristige Lage wieder ein.
Dax-Chart von TradingView
DAX Unterstützungen:
24.239 – Gap 24.10.
24.177 – SMA50
24.035 – Tagestief 23.10.
23.975 – MOB-Marke
23.960 – außerbörsliches Tief 22.10.
23.885 – Horizontale
23.830 – Gap 17.10.
DAX Widerstände:
24.340 – Horizontale
24.384 – Tageshoch 21.10
24.448 – Tageshoch 13.10.
24.500 – Horizontale
24.690 – Tageshoch 10.10.
24.715 – Fibo-Extension
24.771 – Rekordhoch 09.10.
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