Der deutsche Leitindex notiert vorbörslich im roten Bereich und dürfte wieder mit einem Abwärts-Gap in den Handel starten. Ein Ende des Abwärtstrends ist bisher nicht in Sicht. So fiel der Dax am Donnerstag erneut auf ein neues Monatstief bei 15.664 Punkten. Nachdem er praktisch den gesamten Handelstag um die Marke von 15.700 Punkten gependelt war, stand am Ende ein Minus von 112 Punkten (0,71%) bei 15.676 Zählern auf der Kurstafel. Leichte positive Impulse nach der Börseneröffnung waren nicht nachhaltig, stattdessen überwog die Verunsicherung über das Fed-Protokoll vom Vorabend. Neben den Sorgen um Chinas Wirtschaft bleiben ebenfalls die Zins- und Rezessionssorgen ein Thema.
Die Anleger hatten sich von den sogenannten Fed-Minutes eigentlich mehr Klarheit über den künftigen Zinskurs erhofft – aber genau das Gegenteil bekommen. Die Notenbanker lassen die Märkte über ihren weiteren Zinskurs im Unklaren. Allerdings ließen sie durchblicken, dass sie weitere Zinserhöhungen nicht kategorisch ablehnen und den Straffungskurs fortsetzen wollen. Die globalen Kapitalmarktzinsen haben indessen ihren Aufwärtstrend fortgesetzt und notieren auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Das belastet sowohl den heimischen Dax als auch die US-amerikanischen Indizes. Angesichts der schlechten Nachrichtenlage fehlten dann auch die Impulse um einen Erholungsversuch zu starten.
Auch im gestrigen Handel ging es also wieder um die Marke von 15.700 Punkten, die dem Dax seit April mehrfach als Unterstützung gedient hat. Je länger sich der Index an der Marke aufreibt, desto größer das Risiko, dass es zu einem weiteren Kursrutsch kommt. Von Entlastung ist bislang keine Spur, jeder Erholungsversuch wird im Keim erstickt. Damit sich das Chartbild im kurzen Zeitfenster etwas aufhellt, muss der Dax die Hürde bei 15.810 Punkten nachhaltig überwinden. Tut er dies nicht, könnten weitere Anleger die Reißleine ziehen und damit den Abwärtsdruck erhöhen.
Konjunkturdaten
Zum Wochenabschluss richtet sich das Augenmerk der Dax-Händler auf die Inflationsdaten der Eurozone. Um 11:00 Uhr erscheinen die endgültigen Verbraucherpreise für den Juli. Wie zuvor erwarten die Analysten eine Gesamtinflationsrate von 5,3 %. Die Kernrate, ohne Energie und Nahrung, soll hingegen bei 5,5 % liegen.
Dax: Wichtige Unterstützung im Fokus
Long: Auch am Freitag könnte der Dax mit einem Abwärts-Gap (15.676) in den Handel starten. Im Nachthandel fiel der Index bis an die Unterstützungszone bei 15.590/577, wo er schließlich drehte. Damit es zu einer Erholung kommt, muss das Tief bei 15.590 halten und die Hürde bei 15.662 überwunden werden. Dann könnte er den heutigen Pivot bei 15.711 anpeilen. Bein einem nachhaltigen Anstieg darüber, besteht die Chance die markante Widerstandszone bei 15.790/814 anzuvisieren. Um das kurzfristige Chartbild aufzuhellen, müssen die Bullen den Widerstand knacken. Erst dann ergibt sich zusätzliches Erholungspotenzial. Darunter drohen jederzeit neue Kursrückschläge.
Short: Unterhalb des gestrigen Tagestiefs 15.664 könnte der Dax die nächsten Anlaufpunkte bei 15.590/577 anvisieren. Kommt es hier zu keiner Gegenreaktion, rückt die 15.500er Marke in den Fokus. Die Zone zwischen 15.500 und 15.482 könnte dem Index schließlich Halt bieten. Wenn nicht, dürfte es zum Test des Tiefs vom 7. Juli bei 15.456 kommen. Ein nachhaltiger Bruch des Verlaufstiefs eröffnet zusätzliches Abwärtspotenzial bis 15.280/200.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.664 – Tagestief 17.08.
15.590/577 – US-Zone
15.582 – Pivot S2
15.500 – Horizontale (D1) / Pivot S3
15.456 – Tagestief 07.07.
15.432 – Horizontale
Dax Widerstände (WS):
15.711 – Pivot Punkt
15.793 – Tageshoch 17.08.
15.814/807 – Tageshoch 16.08. / Horizontale
15.923/937 – Tageshoch 15.08./ 14.08.
15.959 – Zwischenhoch
15.996 – Gap 10.08.
15.994 – 38,2 % Retr. (16.528 – 15.664)
16.060 – Tageshoch 10.08.
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