Mit den US-Verbraucherpreisen und der Zinsentscheidung der EZB steht heute insbesondere die Geldpolitik im Fokus. Sie könnte den Aktienmärkten neue Impulse liefern – eine Entwicklung, von der auch der seit Tagen auf der Stelle tretende DAX profitieren würde. Am Mittwoch scheiterte der Index erneut an der wichtigen Widerstandsmarke bei 23.850 Punkten. Nach einem kurzen Anstieg bis 23.883 Punkte drehte er ins Minus und schloss schließlich mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 23.632 Zählern. Damit verharrt der deutsche Aktienmarkt weiterhin unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten. Die fehlende Dynamik deutet darauf hin, dass die jüngste Korrekturphase noch nicht beendet ist.
Während in Frankfurt Zurückhaltung dominiert, setzten die US-Börsen ihre Rekordjagd fort. S&P 500 und Nasdaq 100 markierten neue Bestmarken, angetrieben vor allem von Technologiewerten. Besonders die starke Prognose von Oracle sorgte für Auftrieb: Die Aktie des Softwarekonzerns sprang auf Rekordhöhen und stützte damit auch andere KI- und Tech-Werte.
Geldpolitik im Fokus
Belastende politische Ereignisse wie der Regierungssturz in Frankreich, ein israelischer Angriff auf die Hamas-Führung in Katar oder der Drohnenvorfall in Polen hatten hingegen kaum Einfluss auf den DAX, könnten sich aber noch als Stolperstein erweisen. Anleger warten vielmehr auf neue Impulse von der Geldpolitik. Die gestern veröffentlichten US-Erzeugerpreise fielen niedriger als erwartet und stützen die zunehmenden Spekulationen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit auf die heute anstehenden US-Verbraucherpreise – die letzten wichtigen Konjunktursignale vor der Fed-Sitzung in der kommenden Woche.
Auch in Europa richtet sich der Blick auf die Geldpolitik und damit auf die EZB. Zwar gilt es als nahezu sicher, dass die Zentralbank die Zinsen unverändert lässt. Auch die Frage nach dem künftigen Kurs düfte unbeantwortet bleiben, da nicht davon auszugehen ist, dass EZB-Präsidentin Lagarde Hinweise auf weitere Zinssenkungen geben wird. Technisch bleibt der DAX vorerst in seiner engen Seitwärtsrange zwischen 23.550 und 23.850 Punkten gefangen. Erst eine nachhaltiger Ausbruch daraus, könnten neue Impulse liefern.
DAX wankt – fällt er auch?
Short: Der DAX nähert sich der unteren Begrenzung seiner jüngsten Seitwärtsrange. Ein Rutsch unter die Unterstützung bei 23.550 Punkten könnte den Abwärtsdruck erhöhen und den Index sogar unter die wegweisende Zone von 23.500/470 Punkten drücken. Spätestens hier sollten die Bullen jedoch eine Reaktion zeigen, andernfalls drohen weitere Abgaben bis zum Verlaufstief vom 1. August bei 23.381 Punkten. Zudem könnte er die offene Kurslücke bei 23.269 Punkten anvisieren.
Long: Gelingt es hingegen, die Unterstützung bei 23.550 zu verteidigen, könnte der nächste Anstieg in Richtung 23.850 erfolgen. Dafür muss der Index zunächst über 23.670 ansteigen. Die nächste Hürde wartet dann im Bereich von 23.790. Sollte diese genommen werden, rückt die obere Begrenzung der Range bei 23.850 ins Visier. Ein Ausbruch darüber könnte ihn schließlich in Richtung 23.900/930 sowie 23.970/24.000 führen.
Dax-Chart von TradingView
DAX Unterstützungen:
23.600 – Tagestief 10.09.
23.596 – Gap 05.09.
23.546 – Tagestief 05.09.
23.507 – Tagestief 03.09.
23.500 – Horizontale
23.482 – Tagestief 02.09.
23.475 – ex Allzeithochs
23.381 – Verlaufstief 01.08.
23.269 – Gap 25.06.
23.100 – Horizontale
DAX Widerstände:
23.675 – Horizontale
23.790 – Zwichenhochs
23.818 – 61,8%-Fibo / SMA100 (daily)
23.850 – Horizontale
23.883 – Tageshoch 10.09.
23.910 – Horizontale
23.970 – Bulle-Bär-Marke
23.990 – Tageshoch 02.09.
24.037 – Gap 01.09.
24.046 – Tageshoch 01.09.
24.063 – Tageshoch 29.08.
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