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Dax: Warten auf Trump, der Tag danach – und das Hoffnungs-Tier Mensch

Was passiert, wenn die Hoffnung weitgehend erfüllt ist? Bekanntlich ist der Mensch ein Hoffnungs-Tier, und nichts ist schlimmer für dieses Tier als das Fehlen von Hoffnung!

Neben der umgeschwenkten Fed ist es vor allem die Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China, die die Kurse in den letzten Wochen nach oben getrieben hat. Nun aber heißt es: „Butter bei die Fische“, jetzt muß die Hoffnungs-Rally also mit Substanz gefüllt werden!

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Das Idel-Szenario: Abschaffung aller wechselseitigen Zölle, also Friede, Freude, Eierkuchen. Eintrittswahrscheinlichkeit eher gering.

Das Konsens-Szenario: Verschiebung der Deadline 01.März auf einen entweder definierten Folgetermin – oder, aus Sicht der Märkte besser – Verschiebung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Dazu Gesten des guten Willens Chinas, also Kauf von endlos vielen US-Landwirtschaftsprodukten etc.

Das Katastrophen-Szenario: kein Deal, Erhöhung der Zölle am 01.März – das würde die Märkte komplett auf dem falschen Fuß erwischen mit einer explosionsartig anziehenden Volatilität!

Nehmen wir an, es tritt das Konseens-Szenario ein – was passiert dann an den Märkten? Gibt es Gewinnmitnahmen, weil all das eingepreist ist nach dem Motto „buy the rumor sell the fact“. Oder bringt das einen weitere Schub nach oben, weil die Katastrophe verhindert wurde? Wir tendieren hier eher zur ersten Variante: Gewinnmitnahmen, aber doch kein starker Abverkauf.

Aber gleichwohl stellt sich dann die Frage: welches Hoffnungs-Motiv können die Märkte denn nun aus dem Hut zaubern? Denn bislang marschierten die Märkte hinter dieser Hoffnung her wie der Esel hinter der Karotte: Die globale Konjunktur säuft ab? Macht nichts, Hauptsache die USA und China machen einen Deal, so lautet bisher das Mantra. Die inzwischen eher dovishe Fed dürfte nun inzwischen wohl auch eingepreist sein, also woher kommt dann das nächste Hoffnungs-Motiv, das die immer weiter fallenden Erwartungen für die Unternehmensgewinne kaschieren könnte? Was kann von der stark steigenden Rezessions-Wahrscheinlichkeit ablenken?

Mithin ist also die Frage: was passiert morgen, wenn die Hoffnung weitgehend erfüllt ist? Bekanntlich ist der Mensch ein Hoffnungs-Tier, und nichts ist schlimmer für dieses Tier als das Fehlen von Hoffnung!

Der Dax jedenfalls hat seine Hoffnung noch nicht verloren! Aber was kommt morgen bzw. dann am Montag?


(Chart durch anklicken vergrößern)

Entscheidend heute sind also die „leaks“, wie die Gespräche laufen – und dann natürlich das Treffen zwischen Trump und Liu He um 20.30Uhr..

 

Von Human_evolution_scheme.svg: M. Gardederivative work: Gerbil (talk) – Human_evolution_scheme.svg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8858092



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14 Kommentare

  1. Hoffnung auf Exit vom Brexit.
    Hoffnung auf das zweite Halbjahr.
    Hoffnung auf Draghi, Powell, Bank of Japan.
    Hoffnung auf Treffen Trump mit xxx.
    Hoffnung auf Tax Reform 2.0
    Hoffnung auf die unbekannten Strippenzieher, die jetzt im ersten Halbjahr sagen: Es MUSS steigen, egal wie und warum.
    Hoffnung auf Frühling und damit mehr Autokäufe.
    Hoffnung auf Hoffnung.
    Hoffnung auf Bla-Bla.
    Bla-Bla, das macht noch mehr Hoffnung.
    Für Hoffnung gibt es immer einen Grund.
    Für steigende Kurse ebenso, wenn die Hintermänner sagen: es MUSS jetzt sein.

  2. Hoffnung haben-Aktien kaufen.
    Keine Hoffnung haben-Gold kaufen.
    Nichts haben-Nichts kaufen.

  3. Es knallt so richtig hoch , wenn es einen ungeregelten , harten Brexit gibt . Man darf nicht so rational denken , Herr Fugmann. Dann klappt´s auch mit den Gewinnen an der Börse.

    1. @Borout, leichter gesagt, als getan. Wie soll ein rational-vernunftmäßg denkender Mensch aufhören, so zu denken? Nicht soviel Zeit im Wasser verbringen, Herr Fisch…
      Das klingt so, als müsste man etwas bescheuert sein, um an der Börse Gewinne zu machen. Was wiederum vielleicht gar nicht so von der Hand zu weisen ist ;)

    2. Seit die Gelddrucker sich die Weltbörsen durch feindliche Übernahmen einverleibt haben,kommt man mit DENKEN überhaupt nicht mehr voran!Nur eine Vitamin-B-Beziehung zu einer Sekretärin im Notenbankbereich ist noch zielführend.Also versuche ich mein Glück mal als Loverboy und treibe mich demnächst verstärkt im Frankfurter Ostend herum.

  4. Wie man so sagt ,DIE BESTE ALLER WELTEN, mindestens für Aktien u.Immo-Besitzer, während für die Normalos jede schlechte Wirtschaftsnachricht Existenzängste auslösen dürfte, werden die SCHONHABENDEN mit immer steigenden Vermögen belohnt.Die Umverteilungsmaschine der Notenbanken
    läuft solange bis das gemeine Volk mit den gelben Westen daherkommt.
    ( Anmerkung ,ich bin Profiteur u.nicht neidisch)

  5. Also ich denke die Aktienmärkte gehen nach oben, weil die Verkäuferseite einfach dünn ist und die meisten einfach abwarten. Und ein paar risikofreudige Anleger kaufen. (Deshalb auch kaum Liquidität in den Märkten). Nebenbei war letztes Jahr ein negativ für alle Indizes – und es gibt sehr selten 2 negative Jahre in Folge an den Börsen.
    Und falls es einen Rutsch nach unten gibt, springen die Notenbanken ein.

    Rein von den Fundamentalwerten in Japan, EU, China, USA und den Gewinnerwartungen der Einzelaktien sind die Indizes deutlich überbewertet – doch wohin sonst mit dem Geld? :-)

  6. @ Koch, eigentlich braucht es keine Insider, wir wissen in der Zwischenzeit Alle was die machen,
    die Frage ist nur, OB DIE WISSEN WAS SIE MACHEN ? u.langfristig verursachen.

  7. @Juza, u.die Endjahresrally hat es ja auch immer gegeben nur 2008 nicht. Also je schlechter die Wirtschaft, desto höher die Aktienkurse ( Firmenwerte) u.steigende Preise für Hochrisikoanleihen.Wo sehen sie dann etwa das Ziel, oder anders gefragt, wie schlecht müsste dann die Wirtschaft laufen, dass der DJ die 50 000
    erreicht?

    1. Also Altbär, ich sehe das so: wie wir nun sehen wurde das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre ausschließlich mit der Notenpresse erkauft, ansonsten würde es nicht auf so wackeligen Beinen stehen. Je schlechter die Wirtschaft läuft, desto mehr wird dem mit Hilfe der Notenbanken entgegengesteuert. Somit gibt es (anscheinend) keinen Grund für fallende Kurse (auf Jahressicht). Aber eher so in Richtung DJ 28k oder 29k. 50k erscheint mir recht hoch ;-)
      Ausnahme: es gibt einen größeren Knall aufgrund einer Kettenreaktion, Auslöser hierfür gibt es ja genug (Brexit, Italien, Japan-Exporte, Handelskrieg, …) – erscheint aber unwahrscheinlich in diesem Jahr. Eher 2020 oder noch wahrscheinlicher erst ab 2021.
      PS: das alles ist eine aktuelle, persönliche Einschätzung. Niemand kann wissen was der nächste Tweet bring … LOL

  8. Gemach, gemach! Der Mega-Crash ist nicht mehr aufzuhalten. Wir können in aller Ruhe auf ihn warten. Die Realisten sind short oder warten an der Seitenauslinie. Nach dem Warnschuss im Dezember ist die Bullenherde wieder zurück auf der Weide und sonnt sich in Unbekümmertheit. Solange noch die Sonne scheint, können die Bullen in der ihnen eigenen Sorglosigkeit dem Herannahen der Sintflut nicht gewahr werden. Und wenn die großen Wassermassen dann auf sie zurollen, können sie nicht mehr schnell genug rennen. So war es schon immer und so wird es wieder sein.

  9. @Hesterberg:
    Wann soll es crashen? Wo? Warum?
    In den USA? Dort wird Trump ALLES dransetzen, dass es NICHT crasht. Zur Not das Militär.
    Denn die Amerikaner sind Aktienfreaks. Da MUSS es steigen für Donald, den dumpfbackigen Diktator.
    In Europa? Hier wird die Notenpresse gerade wieder angeworfen.
    China? Gerade wurde eine Ladung Helikoptergeld über dem Land verteilt.
    Brexit = löst sich in Wohlgefallen auf.
    Was hier immer nicht verstanden wird:
    KEIN Politiker der Erde – ich wiederhole: KEIN Politiker der Erde wird: jemals eine Entscheidung GEGEN die Märkte treffen.
    Mein Tipp: Dow 30.000 bis zur Wiederwahl Trumps. Dax 14.000.
    Die Bullen werden noch Jahre grasen und sich dick und rund fressen in der Sonne!!

    1. Ich schließe es nicht aus, dass Sie Recht behalten.

  10. @Macwoiferl, Sie glauben also, dass Trump der erste Mensch wäre dem es gelingt den Konjunkturzyklus
    zu verlängern, u.das nach mehrjähriger kreditgetriebener Hausse ?
    FMW hatte kürzlich eine Aussage von ich glaube Ewald Mises erwähnt:
    Es gibt keinen Ausweg einen kreditgetriebenen Boom ohne Kollaps zu beenden.H. Fugmann könnte den Spruch sicher hervorholen.

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