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Dax: Wenig Widerstandskraft – nach oben schon fertig?

Der Dax brauchte viele Anläufe, um das Bollwerk 12600-12650 zu überwinden - nur um dann schon bei erster Gelegenheit, beim ersten kleinen Windstoß gewissermaßen, durch diese Unterstützung zu kippen!

Am Freitag hat der Dax einen recht herben Rückschlag hinnehmen müssen – ausgelöst (wieder einmal!) durch einen Tweet von Donald Trump, der Europa und China einerseits Währungsmanipulation vorwarf, andererseits die Fed faktisch dazu aufforderte, mit den Zinsanhebungen aufzuhören. Das schwächte den Dollar, der stärkere Euro aber setzte dem deutschen Leitindex stark zu. In der Folge durchbrach der Dax die Zone 12600-12650, die so lange ein hartnäckiger Widerstand gewesen war, wie Butter:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Und das ist ein schlechtes Zeichen wenn man bedenkt, wieviele Anläufe der Dax brauchte, um dieses Bollwerk 12600-12650 zu überwinden – nur um dann schon bei erster Gelegenheit, beim ersten kleinen Windstoß gewissermaßen, durch diese Unterstützung zu kippen!

Dazu kommt: wirklich stark war der Dax (vor allem im Vergleich zur Wall Street) zuletzt nicht, und das trotz eines doch eher schwachen Euro. Nun hat faktisch Donald Trump den Dollar zum Abschuß frei gegeben, weil ihm die Dollar-Stärke ein Dorn im Auge ist. Und wenn Trump damit weiter Erfolg hat – und bisher hat er damit Erfolg, wie der scharfe Abverkauf des Dollars am Freitag zeigt – dann wird das für den Dax noch zu einem echten Problem!

Und die Probleme sind ja angesichts des mit stringenter Logik eskalierenden Handelskrieges ja ohnehin nicht gering für die deutsche Wirtschaft und damit auch den so exportlastigen Dax. Alles wird nun darauf ankommen, ob Juncker am Mittwoch im Gespräch mit Trump irgend etwas ändern kann – aber die Wahrscheinlichkeit dafür tendiert gegen Null. Und zwar nicht nur, weil sich beide Herren in herzlicher Abneigung verbunden sind, sondern vor allem auch, weil Trump zutiefst davon überzeugt ist, dass die Europäer die USA in den letzten Jahrzehnten betrogen hätten und nun eine Art „Wiedergutmachung“ leisten müßten.

Das sehen die Europäer – zurecht – anders. Denn es sind, nur um ein Beispiel zu nennen, vor allem die Amerikaner, die dort ihre Märkte abschotten, wo es besonders viel zu verdienen gibt (so beispielsweise bei den 25%-Zöllen auf SUVs und Light Trucks, die in den USA dreimal so viel verkauft werden als „normale“ PKWs).

Nun kommt auch hierzulande die Berichtssaison in Fahrt, aber es werden dann doch die großen US-Tech-Werte wie Facebook, Amazon, Google und Apple sein, die das Gesamtgeschehen, die die Richtung der Märkte vorgeben werden. In dieser Woche geht es also so richtig los mit der US-Berichtssaison, dazu dann auch noch das US-BIP (2.Quartal), das „gepimpt“ sein wird vor allem durch Vorzieheffekte wegen des Handelskriegs.

Die Amerikaner werden dann noch einmal Gelegenheit haben, sich abzufeiern – aber die Laune wird dann bald deutlich schlechter werden..



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