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Dax: Wenn nicht heute, wann dann?

Der Besuch von Japans Ministerpräsident Abe bei Donald Trump hat die Märkte beruhigt: kein Wort zu Währungsmanipulationen, damit sinkt die Furcht vor Handelskriegen, und das hat an Asiens Börsen eine Art Erleichterungs-Rally ausgelöst. Aber so richtig ernst wird es erst morgen mit dem Auftritt Janet Yellens..

FMW-Redaktion

Der Besuch von Japans Ministerpräsident Abe bei Donald Trump hat die Märkte beruhigt: kein Wort zu Währungsmanipulationen, damit sinkt die Furcht vor Handelskriegen, und das hat an Asiens Börsen eine Art Erleichterungs-Rally ausgelöst – massive Anstiege vor allem bei Rohstoff-Futures in China (Eisenerz, Kupfer, Zink etc., die ca. 5% heute nach oben schiessen – China hat wieder ein neues Spielfeld für aberwitzige Rallys, nur eben nicht an den Aktienmärkten).

Shanghai Composite +0,62%
CSI300 +0,67%
ChiNext +0,47%
Nikkei +0,40%

Nachdem die US-Indizes einmal mehr am Freitag neue Allzeithochs erreicht hatten, wäre es doch eigentlich einmal Zeit für den Dax, etwas aufzuholen von dem immer größeren Vorsprung, den die US-Märkte vor dem Dax haben – zumal heute keine wichtigen Daten anstehen, meist eine gute Voraussetzung für eine solche Bewegung!

Der X-Dax heute zum Handelsstart wenig verändert, die nächste wichtige Widerstandszone liegt bei 11725 bis 11750, dann die untere Kante des Gaps knapp unter 11800 Punkten, dann das Jahreshoch knapp unter der 11900er-Marke. Auf der Unterseite hat der Index einen Doppelboden bei 11640 Punkten ausgebildet – dieses Niveau sollte also besser halten, wenn der Dax die Aufholjagd starten will.

Die Zusicherung Trumps, dass die USA an der Ein-China-Politik festhalten wolle, keine Rede mehr von einer Währungsmanipulation Japans – beides ein massiver Widerspruch Trumps gegenüber vorherigen Aussagen des neuen US-Präsidenten – das scheint eine neue Tonlage zu sein, die die Märkte ungemein beruhigt. Aber hier zeigt sich ein Muster: Trumps Tweets sind etwas völlig anders als direkte Gepräche Trumps mit anderen Staatschefs. Denen erzählt er faktisch das, was die hören wollen, und es würde nicht wirklich erstaunen, wenn in den nächsten Trump-Tweets wieder genau das Gegenteil gesagt würde von dem, was er den Staatschefs erzählt hat. Mithin ist also diese Beruhigung der Märkte nur eine Atempause, Trumps ideologisches Grundkonzept aber wird sich wohl durchsetzen, und wenn er Amerika wieder great machen will, wird er die Tonlage zwangsläufig wieder verschärfen!

Im Grunde schauen die Märkte heute schon auf morgen, wenn Janet Yellen (um 14.30Uhr) vor dem Banken-Ausschuß des Senats aussagen wird. Hier wird sich vielleicht zeigen, ob die Fed nicht doch schon im März die Zinsen anheben wird – die Märkte preisen derzeit dafür nur eine Wahrscheinlichkeit von 25% ein. Es wird also so richtig erst morgen zur Sache gehen..



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