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Dax: Wer hätte das gedacht – Deutschland im Zentrum der Weltmärkte!

Wenn die wirtschaftliche Ebbe droht, sieht man, wer nackt gebadet hat..

An dem, was am Freitag passiert ist, ist zweierlei ungewöhnlich: erstens sorgt normalerweise der Einkaufsmangerindex aus Deutschland von Markit nicht für allzu große Bewegungen an den Märkten – und zweitens sorgen Daten aus Deutschland eigentlich in den letzten Jahren nie für größere Bewegungen an den Weltmärkten. Das letzte Mal, als die Finanz-Welt wirklich auf Deutschland blickte, war in der Griechenland-Krise, war damals also eine politische Situation. Nun aber geht es um die deutsche Wirtschaft als der vermutlich beste Indikator dafür, wie es um den Welthandel und die Weltwirtschaft steht!

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Was wir am Freitag nach den deutschen Eikaufsmanangerindizes sahen, zählt zu den größten Bewegungen seit Jahren an den Anleihemärkten – und das will schon etwas heißen, weil an den Anleihemärkten im Gegensatz zu den Aktienmärkten das große Geld bewegt wird. Es war dann schließlich die Invertierung der 3-monatigen US-Anleihe mit der 10-jährigen US-Anleihe, die den Abverkauf an den Aktienmärkten in Gang setzte – Rezessionsfurcht. Denn ein Blick in die Geschichte zeigt: passiert diese Invertierung bei diesen Anleihe-Laufzeiten, folgte stets eine Rezession (wann das genau passiert, ist nicht zu prognostizieren – in der Regel hebt sich die Invertierung dann mit Einritt der Rezession wieder auf und die Zinskurve versteilt sich wieder).

Das erwischte die Aktienmärkte insofern kalt, als diese ja bislang davon ausgegangen waren, dass man im ersten Quartal 2019 eine kleine Delle sehe, dann aber das alte Wachstums-Muster wieder einsetzen würde. Aber immer mehr Parameter deuten darauf hin, dass da etwas Größeres kommt, dass der Abschwung dauerhafter und heftiger ist als die Aktienmärkten sich vorstellen konnten.

Und damit ist ein zentraler Pfeiler der Aktienmärkte gewissermaßen einsturzgefährdet, weil mit dem Abschwung der Konkunktur auch die Unternehemenszahlen schwächer werden – was inbesondere in den USA die Frage nach der nicht gerade bescheidenden Bewertung der US-Aktienmärkte laut werden lassen dürfte!

Aber auch der Dax ist zuletzt deutlich unter die Räder gekommen und hat in recht kurzer Zeit 500 Punkte verloren:

Nicht zufällig ist der Dax im Bereich der 11800er-Marke gescheitert – dort verlief die Nackenlinie der großen Schulter-Kopf-Schulter-Fomation des Dax..

 

 

Und dann der Abpraller:

 

Wir werden sehen, wie heute (10.00Uhr) der ifo Index ausfällt – sollte er besser ausfallen als erwartet, besteht durchaus Erholungspotential.

Aber eines ist doch auch klar: welche Munition haben die Notenbanken jetzt eigentlich noch? Die EZB „hat fertig“, die Fed wird bis September noch ihre Bilanzsumme reduzieren – oder sie gerät in Panik und senkt die Zinsen vorher. Die Welt muß sich die Frage stellen, was es bedeutet, wenn die Manipulation der Notenbanken immer nur etwas mehr Zeit erkaufen, aber das Grundmuster immer gleicht bleibt, nämlich dass die Schulden deutlich schneller wachsen als die Wirtschaft.

Und wenn eine Rezession kommt, wird es die Zombie-Firmen besonders hart treffen, die nur deswegen noch existieren, weil die Notenbanken das Prinzip der „kreativen Zerstörung“ (Schumpeter) ausser Kraft gesetzt haben. Das aber kann man auf Dauer nicht ungestraft tun – das wird die Lehre sein aus den Eingriffen der Notenbanken!

 

Von Gerd W. Zinke – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=768681



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