Die Handelstage vor dem Jahreswechsel sind meist sehr ertragreich für den Dax, doch in diesem Jahr warten die Anleger bisher vergebens auf eine Jahresendrally. Angesichts wieder aufkeimenden Zinssorgen fiel der deutsche Leitindex zuletzt unter die Marke von 14.000 Punkten zurück. Am letzten Handelstag vor Weihnachten scheiterte der Index bei dem Versuch, die runde Marke zu überwinden. Zum Börsenschluss stand schließlich ein kleines Plus von 26 Punkten (0,19%) bei 13.941 Zählern zu Buche. Aufgrund eines robusten Arbeitsmarkts und zuletzt soliden Konjunkturdaten aus den USA hat die Hoffnung auf eine baldige Wende der Fed nachgelassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Börsen den Dax vor dem Jahresende nochmal kräftig antreiben, ist gleichermaßen gesunken.
Trotz Rezessionssorgen und der Angst vor weiteren Zinsanhebungen der Notenbanken blieb der Dax auf Tuchfühlung mit der richtungsweisenden Marke von 14.000 Punkten und hat diese am Dienstagmorgen wieder überwunden. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass ein enttäuschendes Jahr für Aktien mit einem enttäuschenden Handel im Dezember zu Ende geht. Unter dem Strich wäre es schon positiv zu werten, wenn der Deutsche Aktienindex eine Jahresend-Stabiliserung hinbekommt. Erst ein Anstieg über 14.160 Punkte würde das Chartbild wieder aufhellen. Demgegenüber könnte ein Rutsch unter die Zone 13.845/815 Zähler dem Dax tiefere Notierungen bescheren.
News und Konjunkturdaten
Die Tage vor dem Jahresende sind statistisch eine gute Phase für die Aktienmärkte. Es ist jedoch Vorsicht geboten, denn viele Investoren sind bereits im Urlaub, wodurch das Handelsvolumen deutlich zurückgehen dürfte. Es bedarf also nur wenige Käufe oder Verkäufe, um den Markt in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Impulsgebende Konjunkturdaten stehen in dieser Woche nicht mehr auf der Agenda. Einzig ein paar Daten aus den USA, wie die Hausverkäufe und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Händler sollten zudem bedenken, dass am Freitag, dem letzten Börsentag 2022, im Dax bereits um 14 Uhr die Jahresschlussglocke läutet.
Dax: 14.000-Punkte-Marke im Fokus
Der Dax notiert vorbörslich wieder über der 14.000, somit dürfte er mit einem Aufwärts-Gap (13.941) in den Handel starten. Im außerbörslichen Handel hat er damit die Zielmarke 14.042 (161,8% Ext.) einer möglichen ABC-Korrektur erreicht. Sollte er darüber ansteigen, dann ergeben sich weitere Anlaufpunkte bei 14.064 und 14.129. Zudem liegt eine wichtige Hürde im Bereich von 14.149/160. Ein Ausbruch über das letzte Verlaufshoch würde das Chartbild aufhellen. Die nächsten markanten Widerstände folgen dann bei 14.198/212 und 14.300.
Scheitert der Dax jedoch im Bereich von 14.042/064, so ist mit einem Rücklauf an die 14.000 zu rechnen. An der runden Marke entscheidet sich im heutigen Intraday-Handel die Richtung. Bei einem Rutsch darunter, könnte sich der Index aufmachen, das Gap bei 13.941 zu schließen. An dieser Stelle befindet sich ebenfalls eine Unterstützung 13.938/930, an der er wieder nach oben abprallen könnte.
Die Tagestiefs bei 13.890/874 sollten die Bullen verteidigen, andernfalls rücken die Marken bei 13.845 und 13.812 in den Fokus. Durchbricht er die 13.812, so dürfte er die EMA200 bei 13.760 testen. An dieser Stelle verläuft im Tageschart auch das untere Bollinger Band.
Dax Unterstützungen (US)
13.941 – Gap 23.12.
13.938/931 – Pivot Punkt /Horizontale
13.890/874 – Tagestief 22.12. / 23.12.
13.845 – Zwischentief
13.812 – Pivot S2
13.791 – Tagestief 20.12.
13.760 – EMA200
13.694 – außerbörsliches Tief
13.570 – Hoch 13.09. / 200-Tage-Linie (SMA)
Dax Widerstände (WS):
14.000 – Tageshoch 23.12. / psychologische Marke
14.042 – 161,8% Extension (ABC-Korrektur)
14.064 – Pivot R2
14.129 – Pivot R3
14.160 – Tageshoch 22.12.
14.198/212 – WS-Zone
14.300 – 61,8% Retracement (14.676 – 13.694)
14.363 – Tageshoch 15.12.
14.470 – Tageshoch 14.12.
14.675 – Tageshoch 13.12.
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Jahresendrally vom 27.12. bis 31.12.? Dieses überstrapazierte Jahresendrally Gequatsche kann man nicht mehr hören. Nur soviel dazu. Die Jahresendrally ist Anfang Oktober bis Mitte Dezember gelaufen. Die sich jetzt von dem Begriff noch beeindrucken lassen, haben es aller Wahrscheinlichkeit ohnehin verpasst.
@Zimmermann
Sehe ich auch so. Die Kiste ist doch gut gelaufen, Sackerl ist voll.
Wer jetzt noch in drei Handelstagen eine Jahresendrally erwartet, hat seit Anfang Oktober gepennt.