FMW-Redaktion
Wird das nochmal was mit dem Dax? Seit der Rally nach der Trump-Rede vor dem US-Kongress geht es im Grunde seitwärts, mal über, mal unter der 12.000er-Marke. Auch in Asien tut sich nicht viel bei den Indizes:
Shanghai Composite +0,07%
CSI300 -0,64%
ChiNext -0,65%
Nikkei -0,11%
Der X-Dax startet daher praktisch nicht verändert an der 12.000er-Marke:
Und damit bleibt es auch bei den alten Marken: oben das Jahreshoch bei 12100 Punkten, davor noch die Zone um 12070 Punkte, deren Überwinden dann wohl auch den Startschuss für ein neues Jahreshoch bilden würde – die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dann auch die 12100 überwunden werden kann. Auf der Unterseite wartet die erste Unterstützung im Bereich 11980/90, wichtiger aber ist dann die „dicke“ Unterstützung bei 11915/20. Sollte diese Zone nicht halten (wovon wir heute nicht ausgehen), dann der Gap-Bereich 11860 (obere Kante) bis 11835 (untere Kante).
Für den heutigen Handelsstart gehen wir davon aus, dass der Dax nicht nachhaltig unter die 11980 fallen wird, vielmehr die Chance gegeben ist, sich über die 12.000er-Marke abzusetzen. Ob es dann reicht in diesem doch dünnen Umfeld, die 12070 zu überwinden oder gar das Jahreshoch, bleibt abzuwarten. Jedenfalls fehlen einfach Gründe, warum der Index nun nach Süden abtauchen sollte (gilt für heute!).
Sieht man sich den Dax an, könnte folgendes Szenario eintreten, wenn die 11915/20er-Unterstützung hält: der Index läuft bis 12100 nach oben, und prallt dann davon wieder nach unten ab, mit der Gefahr der Bildeung eines Doppeltopps. Zweite Variante: der Index überwindet im ersten oder in einem zweiten oder dritten Anlauf die 12100 – dann hätten wir eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Das Kursziel ergäbe sich dann aus der Differenz zwischen dem inversen Kopf (11915/20) und den inversen Schultern (12100) – also knapp 200 Punkte über der 12100er-Marke, sprich im Bereich der 12300 Punkte.
Was könnte der Trigger für eine solche Bewegung sein? Sollte etwa die Holland-Wahl nicht mit einem starken Ergebnis für Wilders enden, besteht das Potential für politische Beruhigung, könnte man sagen: seht her, die Ängste waren unbegründet, auch in Frankreich wird es nicht den Sieg von Le Pen geben, also alles halb so wild, europäische Aktien sind doch günstiger als ihre amerikanischen Pendants etc. etc.. Das alles wäre dann jedoch frühestens ab Donnerstag relevant. Dann wissen wir auch, wie die Märkte auf die wahrscheinliche Zinsanhebung durch die Fed reagieren – sofern sie angesichts der derzeitigen Trägheit überhaupt reagieren!
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„…– die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dann auch die 12100 überwunden werden kann.“…
„Jedenfalls fehlen einfach Gründe, warum der Index nun nach Süden abtauchen sollte (gilt für heute!)“
So ähnlich sehe ich das auch.
Die Seitwärtsbewegungen der letzten Wochen und Monate habens gezeigt. Mit einem Mal macht der DAX plötzlich wieder 300 Punkte.
Die Richtung? Ist vorgegeben. Aktien sind unter Renditegesichtspunkten, wie ich schon oft runtergebetet habe, absolut alternativlos.
Allerdings kann sich die Richtung natürlich schnell ändern – falls der Golfstrom auch seine Richtung ändert und
Europa ne kleine Eiszeit ins Haus steht.
Aber auch bei so was Ähnlichem.
Ich hatte ja bereits mindestens zwei „wahrscheinliche“ Ereignisse benannt.
Dagegen wird der von mir vor einer Woche ebenfalls in den Raum gestellte noch „viel wahrscheinlichere“ Türkenaufstand wohl nicht für einen Umschwung nach unten ausreichen. Sonst müsste ja aktuell doch zumindest schon mal ein Hauch von einem Richtungs-Wechsel-Wind aus den Niederlanden rüberwehen.
Mit dem üblichen bullischen Tunnelblick auf den Dax und Deutschlands Wirtschaftsboom sollte man vorsichtig sein. Hat jemand eigentlich gestern Italiens Industrieproduktion mitgekriegt:
-2,3%(erwartet -0,5) zum Vormonat und -0,5%(erwartet +3,3) auf Jahresbasis?
Das ist dramatisch und zwar für alle, denn Italien gehört immer noch zur EU.