Indizes

Dax: Wo ist der Befreiungsschlag?

Make or break heißt es jetzt zunächst einmal für den Dax: bricht er die 12830/40er-Widerstandszone nach oben?

Obwohl der Dax am Freitag zulegen konnte, fehlt doch so etwas wie ein Befreiungsschlag, ein „sich frei machen“ von der nach wie vor negativen charttechnischen Ausgangssituation. Während die US-Indizes die von Trump schon im Vorfeld per Twitter geleakten US-Arbeitsmarktdaten feierten – und das trotz der damit verbundenen Aussicht, dass die Fed die Zinsen schneller anheben könnte – agierte der Dax mit angezogener Handbremse und bleibt so weiter deutlich hinter der Wall Street (S&P 500) zurück:


(Dax, orange, S&P 500 schwarz; Chart durch anklicken vergrößern)

Ist das der „Italien-Effekt“? Auffallend ist jedenfalls, dass seit Donnerstag dem 31.Mai die Dinge weiter auseinanderklaffen. Nun steht nach langem hin- und her die Regierung in Italien – kommt es also jetzt verspätet zum Befreiungsschlag des Dax?

Blickt man auf die ersten Minuten im X-Dax-Handel, könnte genau das passieren:


(Dax, 5-Minutenchart; Chart durch anklicken vergrößern)

Nach einem Start bei 12750 Punkten ging es schnell und ohne größere begleitende Bewegung der US-Futures 70 Dax-Punkte nach oben, sodass der Index nun schon sehr nahe an die neuralgische Zone bei 12830/40 Punkte heran gerückt ist:


(Dax, 30-Minutenchart; Chart durch anklicken vergrößern)

Geht es über die 12830/40, dann hat der Dax wieder Luft bis zu den Schultern der Schulter-Kopf-Schulter-Formation, also bis in den Bereich 13035 Punkte. Erst ein Sprung über eben diese 13035er-Zone würde die Ampeln für den deutschen Leitindex eindeutiger auf grün stellen.

Dazu braucht es aber der Unterstützung der Wall Street, die derzeit unterschiedliche Signale sendet: der S&P 500 kurz vor dem wichtigen Widerstand bei 2740 Punkten, der Nasdaq sogar nicht weit unter seinem Allzeithoch, dagegen der Dow Jones 2000 Punkte von seinem Allzeithoch entfernt. Vor allem der Dow Jones zeigt dabei auf, dass das Thema Handelskrieg ein wichtiger Belastungsfaktor ist, schließlich sind alle im Dow gelisteten Unternehmen (bis auf vielleicht United Health) sogenannte „multinationals“, die von einer angespannten Situation in Sachen Handelsstreit belastet werden, ebenso von der Dollar-Stärke.

Und der Dax ist hier eher mit dem Dow zu vergleichen aufgrund seiner Export-Fixierung. Dazu kommt, dass aus Italien mit Arbeitsbeginn der neuen Regierung durchaus Gegenwind zu erwarten ist. Dagegen wird das G7-Treffen noch kein Faktor in dieser Woche, weil erst ab Freitag Nacht relevant. Wichtig bleiben Aussagen der Trump-Administration und von Chinas Führung über dnen Stand der Dinge in Sachen Zölle/Handelskrieg.

Make or break aber heißt es jetzt zunächst einmal für den Dax: bricht er die 12830/40 nach oben – oder eben nicht. Wenn nicht, droht ein Wiedersehen mit den Tiefs der Vorwoche bei 12540 Punkten..



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