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Dax-Wochenausblick: Erste Anzeichen für eine Erholung

Dax-Wochenausblick: Erste Anzeichen für eine Erholung

Nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche hellt sich die Lage etwas auf. Zuletzt konnte sich der Dax wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Punkten stabilisieren. Gelingt die Bodenbildung über der 15.000er Marke, dann könnte sich die Erholung in dieser Woche fortsetzen. Zum Wochenschluss nahm die Nervosität nochmal zu, als in den USA der große Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wurde. Die Arbeitsmarktdaten vermittelten kein klares Bild. Einerseits sind die neu geschaffenen Stellen mit gerade einmal 194 Tsd. wesentlich geringer als erwartet ausgefallen (Prognose 500 Tsd.), auf der anderen Seite stiegen aber die Löhne deutlich an und die Arbeitslosenquote ging von 5,2% auf 4,8% zurück. Damit notiert die Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand seit dem Abklingen der Pandemie.

Unter dem Strich ist der Druck auf die US-Notenbank Fed dadurch nicht weniger geworden. Bisher deutet immer noch alles auf einen baldigen Beginn der Rückführung der Anleihekäufe. Zum Wochenabschluss stand für den Dax schließlich ein moderates Minus von 44 Punkten (0,29%) bei 15.206 Zählern zu Buche. Auf Wochensicht konnte der Deutsche Aktienindex in einer äußerst turbulenten Woche sogar noch einen kleinen Gewinn von 0,3% verbuchen.

Kampf zwischen Bullen und Bären geht in die nächste Runde

Die Tatsache, dass der Dax nach dem Rutsch bis an das Mai-Tief bei 14.816 Punkten die 200-Tage-Linie verteidigt hat, kann man als positives Zeichen werten. Dennoch ist das deutsche Börsenbarometer noch nicht aus dem Schneider. Bisher ist es dem Dax nicht gelungen, den Widerstand bei 15.260 Punkten zu überwinden. Ein Ausbruch darüber könnte jedoch weiteres Aufwärtspotenzial bis 15.450 Punkte freisetzen. Der Kampf zwischen Bullen und Bären ist also in vollem Gange. Aus technischer Sicht benötigen wir noch einen Rücklauf, um zu deuten, ob die Unterstützungen halten. Insbesondere die psychologische Marke von 15.000 Punkten muss verteidigt werden, damit sich der deutsche Leitindex weiter nach oben auffächern kann.

Aus fundamentaler Sicht bleibt die Lage angespannt. Für die zahlreichen Belastungsfaktoren gibt es weiterhin keine Lösung, somit könnte es erneut zu Schwankungen an den Aktienmärkten kommen. Andererseits steigt die Hoffnung auf eine Jahresendrally. Die aktuelle herrschende Furcht und Skepsis am Markt könnte die Basis für einen weiteren Anstieg sein. Die Risiken haben zwar deutlich zugenommen, aber noch sprudelt die Liquidität in die Märkte auf der Suche nach Rendite.

News und Konjunkturdaten

In dieser Woche stehen wieder jede Menge Konjunkturdaten auf der Agenda. Neue Hinweise auf einen möglichen Zeitpunkt der Rückführung der Fed-Anleihekäufe könnten Investoren am Mittwoch erhalten, wenn die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Sitzung veröffentlicht. Wenige Stunden zuvor erscheinen zudem die US-Verbraucherpreise und einen Tag später die US-Erzeugerpreise, die mit in die Entscheidung der Fed einfließen dürften. Analysten erwarten für den September einen erneuten Anstieg der Teuerungsrate auf 5,4% im Jahresvergleich. Am Freitag stehen dann noch die viel beachteten US-Einzelhandelsumsätze im Fokus. Der private Konsum gilt als das Herzstück der weltgrößten Volkswirtschaft, demnach könnten die Daten für Bewegung an den US-Märkten aber auch im Dax sorgen. Hierzulande richten Dax-Anleger ihr Augenmerk auf die Stimmungsdaten vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag sowie dem Verbraucherpreisindex am Mittwoch.

Darüber hinaus läuten die US-Großbanken in dieser Woche die US-Bilanzsaison ein. Am Mittwoch legt JPMorgan die Quartalszahlen zum dritten Quartal vor, einen Tag später folgen Bank of America, Morgan Stanley und Goldman Sachs. Aufgrund der zahlreichen Belastungsfaktoren wie die steigernden Energie- und Rohstoffpreise, weltweite Lieferengpässe und die abnehmende Konjunkturdynamik steht die Bilanzsaison unter keinem guten Stern und könnte für negative Überraschungen sorgen.

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Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen

In der Nacht hat der Dax seinen Rücklauf bis an das 38er Fib-Level bei 15.094 fortgesetzt. Von dort aus prallte der Index wieder nach oben ab und notiert im frühen Handel nahe seines Freitagsschluss. Zu Wochenbeginn stellt sich nun die Frage, ob der Dax damit den Rücklauf beendet hat oder noch einmal die 15.000 testet?

Für die Dax-Bullen gibt es erst grünes Licht, wenn der Widerstand bei 15.260 nachhaltig geknackt werden kann. Bevor es zum erneuten Test des Freitagshochs bei 15.267 kommt, muss zuerst die Hürde bei 15.235 überwunden werden. Im Bereich von 15.300 kann der Dax-Motor wieder ins Stottern geraten, hier liegt der heutige Pivot R2 und ein horizontaler Widerstand aus dem Tageschart. Ein Ausbruch über 15.300 führt den Dax zur 15.350, der 161,8% Extension aus der Bodenbildung. Überwindet der Dax auch die 20-Tage-Linie, dann könnte er in den kommenden Tagen das nächste Ziel bei 15.450 anvisieren.

Allerdings steht immer noch ein Rücklauf bis an die 15.000er Marke zur Debatte. Bleibt der Dax unterhalb von 15.267, dann könnte er das Freitagstief bei 15.187 testen. Bei einem Bruch des Tiefs dürften die Bären ihre Chance wittern. Der nächste Anlaufpunkt befindet sich dann bei 15.115 bzw. 15.094 (38er RT). Unterhalb des Nachttiefs bei 15.089 könnte es zum Test der Unterstützungszone bei 15.050/019 kommen. Spätestens an der EMA200 bei 14.985 sollte der Dax wieder nach oben drehen, um die Erholung nicht zu gefährden.

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DAX-Wochenausblick: Dax auf Erholungskurs - Test der 15.000?

 

Dax Unterstützungen (US)

15.184 – Tagestief 08.10.

15.116 – Tagestief 07.10.

15.094 -38,2% Fib-Level

15.066 – 200-Tage-Linie (SMA)

15.019 – Punkt 1 Bodenbildung

14.985 – 200-Tage-Linie (EMA) / 61,8% Fib

14.818 – Tagestief 06.10.

Dax Widerstände (WS):

15.267 – Tageshoch 08.10.

15.302 – Pivot R2

15.350 – 161,8% Ext. / 20-Tage-Linie

15.448/466 – Tageshoch 30.09.

15.500 – 50-Tage-Linie

15.542 – Tageshoch 28.09.

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