Der Schock vom März scheint überwunden, dass jedenfalls könnte der flüchtige Blick auf die Charts von Dax und anderen großen Aktienindizes wie dem Dow Jones vermitteln. Doch dieser Schein könnte sich schon bald als trügerisch erweisen. Grundlegend kann man sagen: Geht es der Wirtschaft nicht besonders gut, muss es den Banken nicht automatisch ebenso ergehen. Denn die Finanzindustrie hat mit den Finanzmärkten sowie auch den Zentralbanken gut Freunde, sehr gute Freunde.
Geht es im Gegensatz dazu der Finanzindustrie schlecht, liegt diese extrem auf der Seite, kann die reale Wirtschaft sich diesem Szenario nicht entziehen. Nun könnte man sagen, dass sich Finanzbranche als auch die Wirtschaft, nach der sogenannten Finanzkrise aus dem Jahr 2008, wieder in gutem Fahrwassern bewegt. Doch dieser Schein ist eine echte Fata Morgana!
Der Blick auf den Dax als Kursindex zeigt, dass sich die Wirtschaft in keiner Weise erholt hat. Ganz im Gegenteil bewegt sich der von Dividendenzahlungen befreite Aktienindex auf dem Niveau von 1998!!! Vom Hoch bei 6.266 Zählern aus dem Jahr 2000, bis zum Tief vom März dieses Jahres bei 3.669 Punkten, ergibt sich eine negative Performance von 2,5 Prozent/Jahr.
Damit hat sich die deutsche Wirtschaft in keiner Weise von der Stelle bewegen können; zumindest nicht nach vorn, denn immerhin gibt es auch noch so etwas wie eine Inflationsrate! Und die Aussichten nehmen sich keinesfalls besser aus. Und wieder wird sich der Bankensektor als Bremsklotz oder besser ausgedrückt als Stolperstein erweisen.
Dax: die Lage aus Sicht der Charttechnik
Die positive Entwicklung der zurückliegenden Woche konnte meine jüngste Sichtweise sehr genau nachvollziehen. Verantwortlich hierfür ist natürlich der weitere Zugewinn. Natürlich hält sich die Performance für den Dax in überschaubaren Grenzen, sodass Anflüge von Euphorie völlig fehl am Platz sind. Zudem unterstreicht die aktuelle Performance den Korrekturcharakter, der seit Mitte März laufenden Aufwärtsbewegung. Allein dieses Indiz mahnt zur Vorsicht; lässt den Index in einem anderen Licht erscheinen.
Ausblick:
Mit dem Anlaufen an das große 0.50 Retracement (10.673 Punkte) konnte der Dax sein avisiertes Ziel erreichen. Die kleine verbliebene Kurslücke kann ohne Weiteres vernachlässigt werden. Dennoch ist ein leichtes Überschreiten an den folgenden Tagen nicht vollends auszuschließen. Im Chart habe ich den Anstieg bis zur 0.62-Linie bei 11.339 Punkten, als Maximalszenario dargestellt. Ungeachtet dessen ist an den folgenden Tagen von einer leichten Korrektur auszugehen.
Diese kleine Welle nimmt mit Unterschreiten der 0.24-Unterstützung bei 10.324 Punkten den Lauf und kann, rein dem Regelwerk folgend, maximal bis zur 0.76-Linie bei aktuell 9.818 Punkten verlaufen. Erst der Bruch der untersten Kursmarke wäre dazu in der Lage, den Aufwärtstrend (A) abzuschließen. Diesen Schritt erwarte ich für die kommenden Tage indes nicht. Vielmehr ist für die laufende Woche von einem ruhigen Marktgeschehen auszugehen. Der Korrekturcharakter des aktuellen Geschehens beim Dax lässt auf längere Sicht keine größere Aufwärtsbewegung entstehen.
Fazit:
Der Dax bewegt sich ungeachtet der jüngsten sehr positiven Entwicklung im Rahmen einer größeren Korrektur. Da sich diese Phase noch mehrere Monate weiter fortsetzen wird, rate ich von einem Engagement ab. Sichern sie ihre Positionen spätestens auf dem 0.62 Retracement bei aktuell 9.818 Punkten ab.
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Der Wahnsinn ist auf den Märkten ausgebrochen. Tesla alleine +27% auf den deutschen Märkten.
Vollkommen irrational was hier passiert. (US +12%)
Nie und nimmer werden in den nächsten 6 Monaten mehr Teslas verkauft als zuvor.
Man hat den Eindruck, dass der Corona Virus nicht nur die Lungen befällt sondern gleichzeitig das rationale Denken.
Da fehlen einem die Worte….