Indizes

Range-Ausbruch und neues Jahreshoch! Dax zündet die Rakete – Das Allzeithoch ist zum Greifen nah

Dax zündet die Rakete - Das Allzeithoch ist zum Greifen nah

Das ist ja mal wieder typisch Dax. An einem Feiertag zündet der deutsche Leitindex die Rakete und bricht aus seiner Seitwärtsrange nach oben aus. Er springt zwischenzeitlich über 270 Punkte nach oben und erreicht dabei ein Tageshoch von 16.224 Punkten, womit das Allzeithoch zum Greifen nah ist. Es ist nicht das erste Mal, dass der Dax einen Feiertag oder den außerbörslichen Handel dazu nutzt, einen massiven Widerstand per Gap zu überspringen. Den gestrigen Handel beendete er bei 15.951 Punkten, zur heutigen Börseneröffnung notierte er bereits bei 16.069 Zählern. Damit ist der Ausbruch endlich gelungen.

Wochenlang pendelte der Index in einer engen Seitwärtsrange zwischen 15.700 und 16.000 Punkten hin und her. Allerdings bahnte sich zuletzt ein Ausbruch aus der Range an, nachdem sich die Handelsspanne in den letzten Tagen sichtlich verengt hatte. Der nötige Schub kam bereits im gestrigen nachbörslichen Handel von der Wall Street, wo sich die Hoffnung auf eine Einigung im Schuldenstreit breitgemacht hat. Gestützt von den US-Börsen, kletterte der Dax am Mittwochabend über die Marke von 16.000 Punkten.

Über der oberen Begrenzung der vorherigen Seitwärtsrange dürften zahlreiche Stopps gelegen haben, die den heutigen Short-Squeeze ermöglichten. Der nachbörsliche Anstieg über den massiven Widerstand hat schließlich die Initialzündung gebracht. Angesichts der Tatsache, dass der Ausbruch an einem Feiertag erfolgte, an dem die Umsätze extrem dünn sind, sollten Händler nicht zu sehr in Euphorie verfallen. Spätestens am Montag, wenn die institutionellen Händler zurück sind, steht der Dax vor einer Feuertaufe. Dann wird sich zeigen, wie nachhaltig der Ausbruch ist.

Dax: Ausbruch aus der Seitwärtsrange

Es hat über fünf Wochen gedauert, doch nun ist es vollbracht – der Dax ist endlich aus seiner Seitwärtsrange ausgebrochen. Die Lethargie der letzten Wochen dürfte damit beendet sein. Gerade in einer so langen Seitwärtsphase baut sich Druck auf, der sich heute entladen hat. Mit dem Sprung auf ein neues Jahreshoch von 16.224 hat der deutsche Leitindex schließlich weitere Zielmarken auf der Oberseite abgearbeitet. Das nächste große Ziel dürfte das Allzeithoch vom 18. November 2021 bei 16.290 Punkten sein. Zwischenzeitlich fehlten ihm nur noch 66 Punkte.

Doch so kurz vor dem Ziel stellt sich die Frage, wie nachhaltig der aktuelle Ausbruch ist? Die letzten Meter vor dem Allzeithoch dürften nochmal steinig werden. Aus fundamentaler Sicht gab es zuletzt wenig positive Impulse. Während die Berichtssaison im Großen und Ganzen ordentlich verlief, sendeten die jüngsten Konjunkturdaten eher Warnsignale. So brach hierzulande sowohl die Industrieproduktion als auch die Auftragslage in der Industrie deutlich ein. Auch der für die Wirtschaft wichtige Frühindikator, der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen, lag unter den Prognosen und notiert wieder deutlich im negativen Bereich. Zudem dürfte die EZB ihren Zinserhöhungszyklus fortsetzen, was die Konjunkturaussichten über kurz oder lang eintrübt.

Aus technischer Sicht gibt es ebenfalls ein paar Warnsignale. So weist der gesamte Anstieg des Dax seit November 2022 eine negative Divergenz im Relative-Stärke-Index (RSI) auf. Wir sehen zwar höhere Hochs im Kursverlauf, doch der RSI bildet gleichzeitig tiefere Hochs aus. Das bedeutet, dass das Momentum nachlässt. Da es sich beim RSI jedoch nur um einen Momentum-Indikator handelt und nicht um einen Timing-Indikator, ist nicht abzuschätzen, wie weit der jüngste Aufwärtsimpuls reicht. Nichtsdestotrotz sendet er ein Warnsignal, was auf eine baldige Korrektur hindeutet.

Der Bereich rund um das Allzeithoch dürfte sich als Widerstand erweisen. Sollte es im Dax am Freitag oder Montag zu einem Rücklauf kommen, so sollten Händler zunächst die Ausbruchszone bei 16.011/15.980 Punkten im Blick behalten. Damit es weiter aufwärts gehen kann, muss der Index den vorherigen Widerstand als Unterstützung bestätigen. Andernfalls könnte sich der heutige Ausbruch als Fehlausbruch herausstellen.

Dax: Ausbruch aus der Seitwärtsrange - Allzeithoch in Reichweite

Dax-Chart von TradingView

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

8 Kommentare

  1. Einfache Frage:
    Warum?

    Es ergibt einfach keinen Sinn.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der DAX ist ein Performance Index und kein Kurs Index. Allein durch die Dividenden, in Milliardenhöhe ,kommen jedes Jahr gut 400 Dividenden Punkte künstlich dazu.
    Und jetzt im Frühjahr beginnt die Dividenden Saison bzw ist schon in vollem Gange, dazu kommen die Aktienrückkaufprogramme der Unternehmen und frisches Geld der Fonds.
    Abgesichert durch die negative Realverzinsung.
    Wer sich dagegen stellt verliert sein Geld.
    Jedem Absturz, ob 1929,1987,2000 oder 2007 gingen positive Realzinsen voraus. Und hier sind die Renditen der Langläufer entscheidend, da die Masse der Staatsanleihen dort gebunden ist.
    Natürlich spielt auch der Feiertag eine Rolle, die Umsätze sind dünn, es ist für die Bullen ein Leichtes den Dax nach oben zu drücken.
    Aber fundamental ist die Realverzinsung weiter negativ, stark negativ zum Beispiel in Deutschland und das ist entscheidend.
    Die historischen Umlaufrenditen finden Sie unter boerse.de und die historischen Inflationsraten unter statista.
    com.
    Für einen Crash, wie in 2000,müssen zwei Dinge zusammenkommen: Eine starke Überbewertung und eine stark positive Realverzinsung.
    Eine Überbewertung liegt heute vor, aber keine positive Realverzinsung und deshalb knallst auch nicht.
    Das mag der ein oder andere Bär bedauern und beklagen, ändert aber nichts an den Fakten. Nicht die Nominalverzinsung ist entscheidend, sondern die Realverzinsung, also die Zinsen nach Abzug der Inflation. Und hier die Renditen der Langläufer wichtig, da die Masse der Staatsanleihen dort gebunden ist.
    Übergeordnet sollten wir uns freuen, das der DAX sich in 23 Jahren und 2 Monaten wenigstens mal verdoppelt hat.
    Ausgangspunkt waren mal die 8136 im März 2000. Insofern keine große Sache.
    Ich bin seit Anfang Januar 91 an der Börse aktiv dabei und kenne noch ganz andere Zeiten. Zwischen Sommer 95 und Sommer 98 hat er sich sogar verdreifacht!
    Von um die 2000 Punkte im Sommer 95 auf über 6221 im Juli 98. Das war damals also ein Anstieg von über 200 Prozent in nur 3 Jahren.
    Demgegenüber sind die 100 Prozent in gut 23 Jahren nun nicht so doll. Der reine Kursindex DAX liegt auch nur wenig über dem Jahres 2000.
    Das meiste machen heute die Dividenden aus, ohne die sähe es mau aus.
    Trotzdem gehört der DAX als Index in jedes Depot, aber genau so MDax, Nasdaq 100,Dow und MSCI World.
    Und wenn dann müsste man den Dax mit dem Dow Jones Total Return Index vergleichen, denn ja, auch die amerikanischen Konkurrenten zahlen Dividenden und nicht zu knapp.

    1. Danke für die ausführliche Erläuterung.

    2. Ihre Begründung für die aktuelle Stärke des DAX will bei mir irgendwie nicht fruchten. Mag ja sein, dass die Kombination aus negativer Realverzinsung und Dividende für diese massive Rally im Dax gesorgt hat aber das ist ja trotzdem keine Garantie für immer weiter steigende Kurse. Am Ende lebt der DAX, wie auch jeder andere Index, von der Liquidität der Marktteilnehmer. Geht dem Markt das Geld aus, so geht auch der DAX wieder baden.

      Solange die Menschen noch ihren Job haben und die Inflation Raum zum Investieren lässt, solange wird das Geld auch in den Markt gepumpt. Wird die EZB die Märkte mit weiter steigenden Zinsen in die Knie zwingen? Keine Ahnung! Die steigenden Zinsen müssen erst noch so richtig fruchten bis das in den Köpfen der Leute ankommt. Und da bin ich voll und ganz bei Fugi. Die werden die Zinsen erst dann senken bis etwas bricht und dann wird es zu spät sein.
      Zudem kommt ja noch dazu, dass die Banken in Deutschland die gestiegenen Zinsen noch immer nicht an ihren Kunden weitergegeben haben.

      1. …heißen Sie mit Vornamen Mike?…

  3. Herr Schaarschmidt,
    kennen Sie evtl. ein Forum oder eine Platform auf der man sich gut mit Leidensgenossen austauschen kann?

    1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

      Nein kenne ich nicht. Mein Rat an Sie,gehen Sie zum Anlagebeater ihres Vertrauens und lassen Sie sich ausführlich beraten.

      Ich spekuliere nicht, ich investiere. Das Spekulieren überlasse ich den Profis.

      Aber übergeordnet bleibt es dabei, die Realverzinsung im negativen Bereich,stellt langfristig keine Gefahr für die Börse da.
      Mit anderen Worten : Die am Markt zu erzielenden Renditen stellen keine Gefahr für die Aktien dar, da deren Realverzinsung viel zu niedrig ist und sogar nach Abzug der jeweiligen Inflationsrate ,immer noch im negativen Bereich liegt.
      Im stark negativen Bereich sogar, was deutsche Anleihen betrift. Dadurch ist eine Alternative wie 00 oder 07 nicht mehr gegeben.
      Die Zinsen nicht zu niedrig im Verhältnis zur Inflation, die Bilanzsummen, der weltweit führenden Notenbanken sind viel zu hoch, im Verhältnis zur Inflation, dadurch treten die Notenbanken immer wieder als Käufer, über den Sekundärmarkt auf und drücken die Renditen der Staatsanleihen zusätzlich nach unten.
      Der Leitzins ist das Eine, die hohe Bilanzsumme das andere. Beides spielt aber bei der Bildung der Renditen am Markt eine Rolle.
      Ist die Bilanzsumme noch sehr groß, wie jetzt, dann nützen auch die besten Zinsen nichts. Die Bilanzsumme in Höhe von mehreren Billionen Dollar, Yen,Schweizer Franken oder Euro legt sich wie ein unsichtbarer Mehltau über die Märkte und behindert die Ausbildung auskömmlicher Renditen für die sicherheitsorientierten Anleger.

      Diese müssen dann auch in die Aktienmärkte gehen, um ihr Kapital vor Inflation zu schützen.

      Das war eben 1929,1987,2000 oder 2007 nicht so.

      Da gab es diese Möglichkeit und davon wurde auch Gebrauch gemacht.

      Die Bären haben nur eine Chance: Die Leitzinsen müssen hoch, viel höher als heute und die Bilanzsumme muss runter, viel tiefer als heute.
      Beides gehört untrennbar zusammen.

      Aber wie realistisch ist das….? Ich denke die Antwort kennen Sie selbst !

  4. …Morgen sollte es klappen…hat jetzt doch länger gedauert als gedacht…

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage