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Den Bullen fehlt die Kraft! Marktgeflüster (Video)

Gute Daten sind nun schlecht für die Märkte, weil die Sorge wächst, dass die Fed die Zinsen stärker anheben wird..

Den Bullen fehlt derzeit offenkundig die Kraft! Denn eigentlich gibt es heute wenig zu meckern über die US-Arbeitsmarktdaten, die in der Headline-Zahl zwar schwächer waren, aber mit der Revision der Vormonate sowie abzüglich des Einflusses des Hurricanes Florence durchaus überzeugten. Aber genau das ist das Problem: gute Daten sind nun schlecht für die Märkte, weil die Sorge wächst, dass die Fed die Zinsen stärker anheben wird – daher heute die US-Renditen mit neuen Hochs, zumal die US-Stundenlöhne so stark gestiegen sind wie befürchtet. Dass die Wall Street nun eine Korrektur erlebt, liegt auch an der blackout period, die heute ihren Hochpunkt erreicht (86% der S&P 500-Unternehmen können aktuell keine eigenen Aktien kaufen). Der Dax heute von Anfang an schwach..


Foto: Deutsche Börse AG



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7 Kommentare

  1. Blackout period, 86 % der Unternehmen können keine eigenen Aktien kaufen ?
    Aber die ganze Restwelt , ich denke 50bis 80% der Anleger könnten US Aktien kaufen u. was tun sie?
    sie verkaufen anscheinend.Wenn wirklich die Aktienrückkäufe der einzige Stützungsgrund wäre ,dann wäre das die grösste Dummheit der kaufenden Unternehmen, was mir schon lange sauer aufstösst.
    Das würde nämlich heissen, dass die Firmen an dem von Ihnen gepushten Höhepunkt u. vor der sicheren Korrektur ZUM WOHLE IHRER FIRMA ? ? oder eher des eigenen Bonus kaufen würden.
    Steuerhinterziehung a la Trump ist nicht zu rechtfertigen, aber es gibt ja immer noch so viele elegante
    Bereicherungsmöglichkeiten wie die selbst gesteuerten Bonusse, Insidergeschäfte, Forrunnergeschäfte,
    Schubladengeschäfte u.s.w. . Die Einkommensschere öffnet sich immer weiter u.gemäss kürzlichem Video gibt es schon sehr viele Ähnlichkeiten mit dem 1929 Desaster.

  2. War diese Woche der Beginn der „Great Rotation“ in den USA?
    In meiner persönlichen „tailwind against headwind“-Auflistung hat sich diese Woche doch ein zunehmender Wechsel im Kräfteverhältnis ergeben.
    In den letzten Wochen habe ich sehr viel über die Zinsen in den USA, mit all ihren Sekundärauswirkungen geschrieben und gemutmaßt, dass ein Zinsanstieg auch dieses Mal die Aktienhausse beenden könnte – wie in nahezu allen Zyklen der Nachkriegszeit. Zudem habe ich mehrfach mein Unverständnis darüber geäußert, wie man annehmen könne, dass man einen schon sehr heiß gelaufenen (schuldenfinanzierten) Konjunkturzyklus mit einer Steuerreform einen gesunden, dauerhaften Boost geben könne. „Sugar High“ oder Doping, egal wie man es bezeichnet, so etwas führt in allen Bereichen eher früher als später zu einem Absturz. Schon sehr verwunderlich die Aussagen mancher „Finanzexperten“, dass der Aufschwung noch 2 bis 4 Jahre anhalten könne. Dass sich der Wind so schnell drehen kann, war aber schon erstaunlich. Aber wie wahrscheinlich ist ein unmittelbares Abgleiten in den Baissemodus?
    Die zugrunde liegenden Fakten:
    Am Mittwoch war in den USA der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen.
    Am Freitag sank die Arbeitslosenquote auf das niedrigste Niveau seit 1969.
    Das waren die Gründe für das Ansteigen der Renditen i.V.m. der Powellrede, weil die US-Wirtschaft zu überhitzen droht und ein Abschwung von diesem Niveau immer wahrscheinlicher wird. Die Bondmärkte reagierten gesetzmäßig.
    Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihe (2,889 %) überstieg weit die Dividendenrendite des S&P 500. Die 10-Jährigen erreichen mit 3,239% den höchsten Stand seit 2011. (Wochenendstand)
    Die Rendite für inflationsgeschützte 10-jährige US-Anleihen stieg über 1%. Damit gibt es in den USA wieder einen positiven, risikolosen Realzins.
    Nicht zuletzt nähern sich die KGVs der Aktien- und Anleihemärkte mehr und mehr an. Das US-Anleihe-KGV für 10-Jährige liegt bereits bei 31, bei 3,50% betrüge es „nur noch 28,5.
    Deshalb auch meine Überlegungen hinsichtlich der von Wall Street-Hasen geäußerten Distribution, wenn der weltweit beachtete Zins der 10-Jährigen über 3,50% steigt. Bei nur etwas geringeren Wachstumsaussichten am Aktienmarkt käme es zu einem equal weight der KGVs stock- bond.
    Das Akronym TINA (there is no alternative) verliert zunehmend an Bedeutung.
    Noch ist es aber nicht soweit.
    Es gilt zu bedenken. Noch ist das Aktienrückkaufprogramm im Zuge der Steuerreform nicht beendet, sondern aufgrund der blackout period unterbrochen. Ich habe erst vor wenigen Tagen die Zahlen zu diesen kurstreibenden Mittelzuflüssen seit 2006 genannt. Dieser „tailwind“ befindet sich in der Endphase – wenn das Auslandskapital im Zuge der Steueramnestie repatriiert ist, Aktienrückkäufe auf Kredit sind wohl keine Alternative mehr.
    Wenngleich kein Analyst den exakten Zeitpunkt für den Beginn der Baisse seriös voraussehen kann (Glückstreffer gibt es natürlich immer), ist ganz deutlich erkennbar. Die in den US-Indizes gelisteten Aktien bekommen immer mehr Gegenwind für ihren Schuldendienst, der Aktienmarkt als Ganzes verliert seine Attraktivität gegenüber den Anleihen.
    Nicht zu vergessen.
    Das andere ganz große Risiko ist ein weiter eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und China – Hauptleidtragender ist Deutschland, wie der „Offenheitsgradindex“ der Weltbank nahelegt.
    Insgesamt denke ich, dass es nach dieser Korrektur vielleicht doch noch einmal einen Versuch in Richtung ATH geben könnte, bis zu einem immer wieder zu beobachteten Doppel-Top, wo dem Markt die Kraft ausgeht, weil die „Großen“ sich verabschieden, während die „Kleinen“ nochmal kaufen. „The Donald“ braucht bis zum 6. November auch sein Lieblingsthema: Die Verknüpfung seiner Politik mit den Highs an der Wall Street. Wie immer nur meine bescheidene Meinung.
    Schönes Wochenende

  3. Sehr geehrter Wolgang M.
    Ihre „bescheidene“ Meinung enthält sehr viele Fakten und ist präzise formuliert. Besser hätte ich den momentanen Zustand nicht beschreiben können. Ihre Beiträge sind wahrlich ein Gewinn für dieses Forum. Auch ich tendiere diesesmal auf einen Absturz NACH dem 6. November.
    Leider sind sich die Deutschen ihres Offenheitsgradsindex nicht bewußt……aber was nicht ist, wird bald werden…..
    Mit freundlichen Grüßen
    Quintus

  4. Wenn den Bullen die Kraft fehlen sollen sollte, dann kann man fragen : den Bären fehlt (nicht) die Kraft ? :D :D :D

    Wer diesen ganzen „Kram“ immer noch nicht verstanden hat,dem kann ich nur sagen :

    Finanzmarktwelt ? Mir ist der ISM egal – der Markt , genau der spricht die Sprache (!!!) Und sonst niemand !!! Das ist eigentlich „verrückt“, weil der „Markt“ den Europären „mehr“ vertraut, obwohl alle I’ndidikatoren dagegen spreche, knallhart !!! Die Amis sind die Loser ! Und genau das ist ist EUR-Stärke. Punkt !

    Was ist das so ?
    Wieso haben wir „Deutschen“ kein Interesse an der Finanzmarktwelt , ich habe habe es ! Wir Deutschen sind die absoluten Loser, wir sind die Exportweltmeister ! Nur mal so zur Info !

    Wenn Deutchland/Europa , anhährernd so reargierien würde , wie die Amis es tuen, da kann der Donald nicht mithalten ! Und : das muss man sich mal vorstellen !

    Und genau das seht Ihr beim EUR/USD – Kurs !!

    Noch Fragen ?

  5. Altbär mit neuer Hoffnung

    Wieder einmal ein aufschlussreicher Kommentar von Marko auf den wir alle gewartet haben!

  6. Meine alte Platte Unternehmensanleihen.
    Nachdem die letzte Finanzkrise von verbrieften Hypotheken ausging, könnten die nächsten Probleme von den verbrieften Unternehmensanleihen ( CLO ) ausgelöst werden. Nach meiner Meinung wären die viel explosiver als Hypokredite, da Immobilienpreise träge reagieren u. nicht innert Sekunden verkauft werden können.Es ist verdächtig, dass einer der grössten Anbieter dieser“ Produkte“, die CS ,mit einem vertraulichen Brief versucht die US -Kunden zu beschwichtigen. SCHÖNREDEN KOMMT VOR DEM FALL !
    Bitte googeln

  7. @Marko. „Der Markt spricht die Sprache – die Amis sind die Loser“ u.s.w.
    Dax auf 1/2 Jahr 0%, auf 1 Jahr -6%, auf 3 Jahre +23%.
    S&P 500 auf 1/2 Jahr + 8,5%, auf ein Jahr + 13%, auf 3 Jahre +45%.
    Das die bisherige Bilanz, von welcher Marktsprache sprechen Sie?
    Die Zukunft ist eine andere Sache, Ihre Faktenauslegung auch.
    Gruß

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