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Den letzten beißen die Hunde: Italiens Banken mit neuen Allzeittiefs

FMW-Redaktion

An der Börse ist es bekanntlich wie im richtigen Leben: den letzten beißen die Hunde. Und weil Italiens Banken gewissermaßen die letzten sind, werden sie an Tagen wie diesen, die eher unschön sind für die Bullen, besonders heftig gebissen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Italiens Banken haben wenig davon, was für Banken im derzeitigen regulatorischen Umfeld pures Gold ist: Eigenkapital!
Und noch schlimmer: die extrem hohen faulen Kredite in ihren Bilanzen. So verkündete heute die italienische Notenbank, dass die sogenannten „bad loans“, also die faulen Kredite, die Italiens Banken in ihren Büchern halten, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,9% auf nun 198,36 Milliarden Euro gestiegen seien. Die Banca d´Italia (einst geführt von Mario Draghi) legt aber Wert auf die Feststellung, dass sich die Steiergungsrate damit etwas verlangsamt habe. Was ja nachvollziehbar ist: was schon extrem groß ist, tut sich mit Steigerungsraten bekanntlich schwerer, wie die Statistiker wissen.

Nun unterscheidet die italienische Notenbank zwischen „bad loans“ und „soured loans“. Letztere seien nämlich, so die Notenbank, nur um 2% gestiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Was ist der Unterschied zwischen „bad loans“ und „soured loans“? Nun: „bad loans“ sind Kredite, die ganz offensichtlich nicht zurück gezahlt werden. Und „soured loans“ sind Kredite, die sicher nicht zurück gezahlt werden, wobei der Kreditnehmer jedoch nicht explizit sagt, dass er sicher nicht zurück zahlen werde!

Wie auch immer: Italiens Bankensektor wieder heftig unter Druck. So verliert Italiens größte Bank, die Unicredit, heute gut 5%:

Unicredit100616

Und liegt jetzt ganz knapp vor ihrem Allzeittief:

Unicredit1006162

Es wird Zeit für einen Anruf bei Mario Draghi..



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1 Kommentar

  1. Die Banca d’Italia geführt von…Wir hatten auch mal einen,der uns geführt hat,Ausgang dito?

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