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Der „Buffett-Indikator“? Warten auf den großen Knall?

Warren Buffett hatte schon mehrmals in den letzten Jahren „gejammert“ (auf verdammt hohem Niveau), dass er zwar extrem viel liquide Mittel in seinem gigantischen Gemischtwaren-Konzern „Berkshire Hathaway“ habe. Aber es würden sich keine lohnenswerten Investitionsziele mehr finden lassen.

Wenn die Aktienkurse einfach zu lange zu sehr gestiegen sind, dann sind Bewertungen von normalen Aktiengesellschaften für normal denkende Langfrist-Investoren eben zu teuer. So hatte Buffett sich jahrelang zurückgehalten. Locker könnte er mehrer große Konzerne ohne Kredit und ohne Aktientausch kaufen, sondern einfach mit dem vorhandenen Kontoguthaben. Laut WSJ hat er aktuell 103,6 Milliarden Dollar in der Kasse, und findet keine Unternehmen, dass er für kaufenswert hält.

Jedenfalls nicht zu den aktuellen Börsenkursen, möchten wir hinzufügen! Die letzte große Übernahme tätigte Buffet vor drei Jahren mit dem Luftfahrt-Zulieferer Precision für 32 Milliarden Dollar. Kann oder darf man den stetig wachsenden Cash-Berg von Warren Buffett´s Unternehmen als „Buffett-Indikdator“ bezeichnen? Je länger er wartet und nichts mehr dazukauft, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es kräftig knallt an der Börse?

Nein, diese Analogie ist wohl nicht ganz passend. Aber egal. Fakt ist, dass er wartet. Und er ist Fundamental-Investor. Er will also Unternehmen kaufen, bei denen die Relation von Unternehmenswert und Gewinn (KGV) stimmt. Also sind ihm diese aktuellen Bewertungen zu teuer. Wenn die Gewinne der Konzerne nicht gerade reihenweise explodieren, bekommt Buffett nur wieder bessere Bewertungen für Käufe nach stark gefallenen Aktienkursen.

Vor dem Platzen der Dotcom-Blase hatte er sich auch mit Käufen zurückgehalten. Buffett erwähnt auch aktuell, dass es jede Menge Leute aus der Private Equity-Branche gebe, die die Preise extrem in die Höhe treiben würden. Und natürlich verfügen sie insgesamt gesehen über viel gigantischere Geldsummen als Warren Buffett. Und woher kommen diese Gelder seit ein paar Jahren vermehrt? Von großen Kapitalsammelstellen wie Fonds, die dank Abschaffung von Zinsen (vereinfacht ausgedrückt) nach Anlageobjekten suchen, wo es noch Rendite zu holen gibt.

Und so haben diese Private Equity-Jungs jede Menge Geld, und wissen nicht mehr wohin damit. Also wird gekauft was zu bekommen ist? Da will Buffett wohl nicht mit machen. Sollte der normale gediegene Privatinvestor, der auf lange Sicht orientiert ist, mit neuen Aktienanlagen warten bis nach dem großen Knall? So wie es Warren Buffett vermeintlich auch tut?

Warren Buffett
Warren Buffett.



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3 Kommentare

  1. War Buffett nicht derjenige der vor ein oder zwei Jahren super optimistisch für die Aktienmärkte war ? Aus meiner Sicht hat Buffett in den letzen Jahren ganz schön von seinem Nimbus eingebüßt. Investments in Technologietitel die er sonst angeblich nie kaufen würde weil er sie nicht versteht, was er jetzt auf einmal tut oder wie ? Die Nummer mit IBM und Oracle ist nach hinten losgegangen, dann kauft er Apple zu Höchstkursen und es kommt zum Abverkauf. Dazu seine Investments in den Flugzeugsektor wovon er angeblich auch nichts hält aber in großem Stil Airline Aktien gekauft hat.

  2. @ Marcus, für mich hat er den Heiligenschein schon lange verloren.Hat er doch mit Apple u.WellsFargo
    die Probleme anscheinend nicht erkannt. In diesen Tagen kommt noch der Verfall von Kraft- Heinz hinzu wo er auch gross positioniert ist. Also auch sehr erfahrene Börsianer durchschauen anscheinen das Börsenkasino nicht mehr, weil es zu viele Falschspieler hat.Für ihn wird es kein Problem sein, aber für seine
    Sektenjünger die dem bullischen Tenor gefolgt sind ,könnte es Enttäuschungen gegeben haben.Übrigens unter den 10 grössten Positionen in seinem Aktiendepot hat es noch einige andere Verlierer.Kürzlich konnte man lesen,er verkaufe Apple ? ? Was er macht ist mir eigentlich egal, mich stört nur, wenn er Kleinanleger mit seinen Aussagen in die Irre führt.

  3. @Micro-Anleger: Da stimmt schon was du schreibst. Bei Wells Frago ist er ja schon Ewigkeiten dabei, ob er die Probleme hätte erkennen müssen sei mal dahingestellt. Kraft Heinz ist natürlich auch so eine Story, wobei da noch dazu kommt das er dort und bei Restaurant Brands (BurgerKing) mit 3G Capital gemeinsame Sache macht die ja nicht gerade für ihr sanftes Vorgehen bekannt sind… Bei Apple stimme ich ebenfalls zu! Warum verkauft er wenn die Aktie abgerutscht ist? Ist das Prinzip der Langfristinvestoren nicht, dass man bei Kursschwäche zukauft wenn man vom Unternehmen überzeugt ist ?

    Als Privatanleger würde ich auch von Buffets Aussagen Abstand nehmen. Denn anscheinend sind seine neuen Portfoliomanger eher kurzfristige Trader…

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