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Der Dax im Wartemodus – Öl und Euro sind keine Hilfe

Der Dax befindet sich ab sofort wohl im Wartemodus auf die Fed-Sitzung morgen Abend. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsänderung schon morgen ist relativ gering, aber man...

FMW-Redaktion

Der Dax befindet sich ab sofort wohl im Wartemodus auf die Fed-Sitzung morgen Abend. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsänderung schon morgen ist relativ gering, aber man weiß ja nie. Mit 10.194 in der Vorbörse notiert der Dax fast unverändert zum Schluss gestern Abend.

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Die Dax-Bewegung seit gestern Abend 20 Uhr.

Bei den Dax-Werten könnte heute der Verlauf der beiden Großbanken interessant werden. Die Commerzbank hat heute früh Zahlen für das 2. Quartal gemeldet. 209 Millionen Euro Gewinn, 1/3 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn sank um 18% auf 351 Millionen Euro. Nach den ersten 6 Monaten hat man somit 372 Millionen Euro Gewinn gemacht. Damit wird man wohl kaum den Milliardengewinn aus dem Gesamtjahr 2015 wiederholen können. Der Kurs der Commerzbank-Aktie hat sich im Verlauf der letzten 12 Monate auch schon halbiert. Kommt Angst vor einem Einknicken der Bank-Erholung auf? Jetzt vorbörslich ist die Aktie nur mit 0,4% im Minus.

Die Deutsche Bank hat das selbe Problem wie immer, um es mal ganz vereinfacht zu sagen. Rechtsstreitigkeiten, Rechtsstreitigkeiten, Rechtsstreitigkeiten. Dabei sollten die doch eigentlich mal so langsam abgeschlossen sein, verkündete doch vor Kurzem erst John Cryan. Ein New Yorker Gericht hat die Klage der Firma Belmont Holdings sowie von zwei Privatpersonen zugelassen. Sie werfen der Bank vor beim Kauf von Wertpapieren im Wert von 5,4 Milliarden Dollar getäuscht worden zu sein. Hätten sie das Risiko gekannt, hätten sie in den Jahren 2007 und 2008 nicht gekauft. Kurz zusammengefasst: Die Bank hätte Risiken des damaligen Hypothekenmarktes verschwiegen. Kennen wir das nicht irgendwoher? Die Deutsche Bank-Aktie jedenfalls notiert vorbörslich nur mit -0,38%. Schon so abgestumpft bei neuen Klagen?

Die aktuelle Schwäche im Öl ist auch ein Problem für die Aktienmärkte, die sich in den letzten Monaten sehr erfreut zeigten über höhere Kurse am Ölmarkt. Noch merkwürdiger kommt aktuell dieser Umstand hinzu: Eigentlich müsste Öl, das in Dollar gehandelt wird, von der Grundtendenz her steigen, wenn der Dollar fällt. Und aktuell fällt der Dollar (EURUSD steigt) seit gestern Nachmittag. Öl bleibt aber weiterhin schwach um die 43 Dollar. Natürlich wird es nicht nur durch den Dollar bestimmt, aber die aktuelle Abkopplung vom Dollar spricht für eine strukturelle Schwäche im Ölpreis. Das bietet zusammen mit dem leicht stärkeren Euro wenig Unterstützung für einen guten Dax-Start heute früh. Aber das muss ja nicht der alleinige Faktor für den heutigen Dax-Verlauf sein.

Öl Euro
Öl (orange) gegen EURUSD (schwarz) seit dem 21. Juli



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