Devisen

Der Dollar hat immer weniger Freunde

FMW-Redaktion

Dem Dollar kehren immer mehr Investoren den Rücken zu – das zeigt der am Freitag Abend veröffentlichte CFTC-Report. War bereits in der letzten Woche erstmals seit längerer Zeit die Positionierung leicht Dollar-negativ, so hat sich in der letzten Woche dieser Trend noch verstärkt – insgesamt liegt das Netto-Short-Volumen bei 4,3 Milliarden Dollar. Das ist die negativste Positionierung zum Dollar seit dem April/Mai 2014.

Besonders profitieren konnten erneut die Rohstoff-Währungen kanadischer und australischer Dollar, die wieder stark gekauft worden sind (der Markt ist nun erstmals seit zwei Jahren wieder Netto-Long im kanadischen Dollar, dem gestiegenen Ölpreis sei Dank). Das britische Pfund, das zuletzt gemieden worden war, ist hingegen wieder akkumuliert worden – ein Zeichen dafür, dass die Brexit-Sorgen wieder etwas abnehmen.

Profitieren konnte aber auch der Euro: zwar haben die Investoren Long-Positionen abgebaut, jedoch deutlich weniger, als Short-Positionen aufgegeben worden sind. Insgesamt ist damit der Markt immer noch short im Euro-Dollar positioniert, jedoch so wenig wie seit Mai 2014 nicht mehr. Der kontinuierliche Anstieg des Euro hinterläßt also beim Anlageverhalten mehr und mehr Spuren. Etwas abgenommen hat die Short-Positionierung beim Dollar gegenüber dem Yen – in der letzten Woche war die Quote noch auf einem Allzeithoch gewesen. Das dürfte sich jedoch wieder ändern, nachdem die Bank of Japan untätig geblieben war – im Vorfeld der Notenbank-Entscheidung hatten einige Marktteilnehmer offenkundig vorsichtshalber ihre Positionen glatt gestellt, dürften sich jedoch nun wieder ermutigt fühlen nach der Entscheidung der Bank of Japan, die Geldpolitik unverändert zu lassen.

Laut Unicredit gibt es eine stillschweigende Übereinkunft der Notenbanken: die Fed möchte die Zinsen anheben, dafür bleiben die anderen großen Notenbanken untätig und verhindern damit, dass der Dollar stark zulegen kann, selbst wenn die Fed aktiv wird.

Am Rohstoffmarkt fällt auf, dass 18 von 22 Rohstoffen zugekauft worden sind. Das gilt auch für Öl (WTI) – zwar wurde hier die Long-Kontrakte leicht abgebaut, jedoch deutlich weniger als die Short-Kontrakte. Damit besteht nun ein Überhang von knapp 250.000 Kontrakten auf der Long-Seite – so viel wie seit einem Jahr nicht mehr. Während Long-Positionen im Gold leicht reduziert worden sind, wurde Silber auch in der letzten Woche wieder zugekauft. Die Long-Positionierung im Silber liegt damit auf einem neuen Allzeithoch!



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