Der Aktien-Schröder

Der Euro ist nicht tot, er riecht nur komisch!

Von Robert Schröder, www.Elliott-Waves.com

Es ist mal wieder so weit. Der Euro wird zu Grabe getragen und ist dem Untergang geweiht. Nach dem Crash der letzten Monate, in denen die Gemeinschaftswährung seit Sommer 2014 gegenüber dem US-Dollar um 25 % von 1,40 auf jüngst erreichte 1,0462 USD abgewertet hat, ist das Sentiment so schlecht wie seit 15 Jahren nicht mehr. Dass die Parität erreicht wird, ist eine abgemachte Sache und auch wie es mit dem Euro weitergehen wird, ist glasklar. Kursziele von 0,85 bis 0,80 USD machen schon seit Wochen die Runde. Warum es jetzt aber mal wieder ganz anders kommen könnte, als erwartet, lesen Sie hier.

Vergleichbare Schwächephasen gab es in der Vergangenheit schon mind. zwei Mal. Einmal 1985 und im Jahr 2000. Entsprechend vergleichbar ist auch der RSI auf Monatsbasis, der aktuell mit knapp 22 so tief wie eben 1985 notiert. Das Sentiment des Euros dürfte aktuell auch sehr ähnlich schlecht sein wie damals. Das aktuelle Euro-Bashing in den Medien spricht Bände!

So gut wie niemand glaubt mehr an den Euro. Griechenland ist ein Dauerthema, die Diskussion um den Grexit verkommt zur Farce, vor ein paar Tagen hat Island seinen EU-Beitrittsantrag offiziell zurückgezogen … das Land wird schon wissen warum … und die Eurozone steht, zum x-ten Mal, kurz vor dem Zusammenbruch. Und überhaupt ist war das damals alles keine gute Idee mit dem Euro. Ach hätten wir doch noch die gute alte DM …

Es ist, wie es ist. Zum Glück ist die Charttechnik sehr viel objektiver. Historisch läuft hier in diesem Zusammenhang ein, wenn auch volatiler, Aufwärtstrend. Nach der Rallyphase von 0,64 auf 1,45 USD, folgte eine jahrelange Korrekturphase, die erst im Jahre 2000 bei 0,82 USD geendet hat. Anschließend sahen wir eine weitere, sehr ähnlich starke, Rallyphase, die bis 1,60 USD lief und die ebenfalls entsprechen stark korrigiert wurde.

EURUSD-m-230315

Vor ein paar Tagen hat der Euro mit 1,0462 USD genau die Mitte zwischen dem 61,8 und 76,4 % Korrektur-Retracement erreicht. Und viel hätte nicht mehr gefehlt und der langfristige Aufwärtstrend, der bei ca. 1,0250 USD verläuft, wäre getestet worden, wenn da nicht eine wichtige diagonale Unterstützunglinie Schlimmeres verhindert hätte. An ihr gab es nun eine schnell 500 Pips-Reaktion, die sogar schon in der aktuellen Monatskerze erkennbar ist.

Das KÖNNTE nun der Startschuss einer neuen Trendbewegung bzw. Euro-Rally gewesen sein. Konkret erwarte ich, dass das Pendel ab jetzt wieder Zugunsten des Euros ausschlagen und diesen in den kommenden Jahren Richtung 1,70 USD hieven wird. Starker Tobak, ich weiß. Doch denken Sie besonders in diesen Tagen immer wieder an die altbekannte Börsenweisheit: „Die Hausse wird geboren im Pessimismus. Sie wächst in der Skepsis. Sie altert im Optimismus und sie stirbt in der Euphorie.“

Fazit: Der Euro ist nicht tot, er riecht nur komisch! Wer sich jetzt vom aktuell vorherrschenden Euro-Abgesagt und dem anhaltenden Pessimismus nicht kirre machen lässt, kann meiner Einschätzung nach gut an einer mittel- und langfristigen Rallybewegung des Euros Richtung 1,70 USD verdienen. Jetzt gilt es wieder auf einen steigenden Euro zu setzen.

Ob das genannte Tief vom 13. März mit 1,0426 USD schon das finale Tief – ich vermute ja – gewesen ist, muss eine weitere und “feinere” Analyse des Euro gegenüber dem US-Dollar zeigen. Verpassen Sie diese nicht und abonnieren Sie meinen kostenfreien Newsletter!

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert.

Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.

Viele Grüße,

Ihr Robert Schröder

www.Elliott-Waves.com



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

7 Kommentare

  1. Totaler Schwachsinn, wieso sollte der Euro zu neuer Stärke kommen, wenn die EU gerade die Geldschleusen auf MAX gestellt hat…das ist in der Charttechnik nicht drin

  2. Danke für Ihren konstruktiven Kommentar, der immerhin bestens zum aktuellen Sentiment passt.

  3. ..erstmal macht der Ton die Musik – Kollege Chris. Jeder darf anderer Meinung sein und diese bitte SACHLICH vertreten. Zum Motzen gibt es doch als Spielplatz die Blogs und Seiten der Hartgeldtrader und Webinartouristen. Konto zerschossen? Freundin weg? oder schlecht geschlafen? Wenn letzteres – mit wem? :)
    Zur Marktmeinung von Herrn Schröder: Ich bin ein Freund davon undenkbares zu denken. Gerade im Trading sind es die Trades gegen die Herde die spannend sein können. Von 1.10 bis 1.70 ist eine Menge Holz – aber eine Überlegung wert – die manch ein Filmvorführer oder Analyst im Hinterkopf behalten sollte? Wir werden sehen…
    Beste Grüße & gute Trades

    1. Der Blick aufs große Bild kann – wie so oft – sehr erhellend sein ! Und er scheint darüber hinaus die Prognose von Robert Schröder zu stützen…

      http://www.zerohedge.com/news/2015-03-12/why-105-far-more-important-eurusd-parity

      1. Es ist immer das Gleiche: Ist ein Markt sehr stark gefallen, wird es nie wieder steigen und noch weiter stark fallen. ;)

  4. Nun ja, aber eins möchte ich trotzdem gerne wissen,…..wo kommt man denn an ein Chart im Eur/Usd das vor 1980 beginnt?
    Mir war nicht bekannt , dass dieses Währungspaar schon so lange existiert;)

    Man kann doch noch hinzulernen,….oder?

    1. Es handelt sich dabei natürlich um eine Rückrechnung des Euro-Kurses.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage