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Der Euro zerstört Europa und unseren Wohlstand!

Mittlerweile dämmert es immer mehr Bürgern, dass der Euro uns offensichtlich nicht das bringt, was uns von der Politik versprochen wurde. Dennoch halten die Protagonisten in Brüssel, Strasbourg und Berlin krampfhaft an einem Währungsexperiment fest, welches scheitern wird. Für die Realitätsverweigerung, der Politiker in ihren Elfenbeintürmen, werden die Bürger der Eurozone in Zukunft noch bitter bezahlen.


Marc Friedrich und Matthias Weik

Zur Bewältigung der Krise hat die EZB diverse Kaufprogramme aufgelegt. Sie haben das Ziel, Zinsen zu drücken und Geld leichter verfügbar zu machen. Dadurch sollten die Wirtschaft und die Inflation angekurbelt werden. Allein im Rahmen des Teilprogramms PSPP hat die EZB, seit März 2015, Wertpapiere des öffentlichen Sektors im Volumen von über 2.500 Milliarden gekauft. Mittlerweile ist die Bilanzsumme der EZB auf ein Rekordhoch von 4,66 Billionen Euro angestiegen. Dies entspricht irrsinnigen 41,6 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der kompletten Euro-Zone. Die EZB und somit auch indirekt die Bundesbank – welche zu 18,37 Prozent an der EZB beteiligt ist – sind dank des EZB-Kaufprogramm mittlerweile zum größten Gläubiger der Euro-Staaten aufgestiegen.

Bundesverfassungsgericht hatte nicht den Mumm

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte nicht den Mumm dem zum Scheitern verurteilten Treiben der EZB ein Ende zu setzen, sondern hat sich anstatt dessen aus der Affäre gezogen, indem es den Europäische Gerichtshof (EuGH) um eine rechtliche Bewertung gebeten hat. Nicht nur aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts könnte das Programm das Mandat der EZB sowie Zuständigkeiten der EU-Staaten verletzen. Die Kläger kritisieren, dass die EZB durch das Kaufprogramm massiv die Staatsverschuldung finanziert.

Europäischer Gerichtshof hält den EZB-Wahnsinn am Laufen

Laut dem Urteil – Az: EugH C-493/17 – des obersten EU-Gerichts sind die in großem Stil getätigten Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) rechtens. Die EZB verstößt damit nicht gegen das Verbot der Staatsfinanzierung und nicht gegen ihr Mandat. Dem EuGH zur Folge gebe es an dem Kaufprogramm nichts zu beanstanden, denn die EZB habe als oberste Prämisse die Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten und eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent zu erreichen. Dafür seien die Anleihenkäufe gerechtfertigt. Ferner würden keine Staaten bevorzugt. Das Kaufprogramm ist nach den Finanzierungsbedürfnissen der Länder ausgerichtet und die Käufe erfolgen über einen festgelegten Schlüssel. Ergänzend sei der Kauf von Papieren mit einem hohen Risiko nicht erlaubt.
Wir haben in diesem Fall auch keine andere Entscheidung erwartet, denn wer sägt schon auf dem Ast auf dem er sitzt. Die Ankäufe mögen nun vielleicht rechtens sein aber sie sind Irre, da sie die volkswirtschaftliche Schadensmaximierung vorantreiben. Dieses Urteil ist für uns ein weiterer Indikator, dass mit allen Mitteln an einer zum Scheitern verurteilten Währung festgehalten wird.

Europäischer Gerichtshof leidet unter Realitätsverlust

Wir sehen den Sachverhalt grundlegend anders. Italien beispielsweise kommt nicht aus der Krise heraus. Das Land leidet weiter unter hoher Arbeitslosigkeit, extrem hoher Jugendarbeitslosigkeit und ist verschuldet bis unter das Dach. Dennoch kann sich das Land Dank der EZB und der Mitgliedschaft in der Eurozone wesentlich günstiger verschulden als vor 20 Jahren. Dies ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn.

Das Land wird mit immer niedrigeren Zinsen dafür belohnt, dass die Verschuldung exorbitant steigt und die Industrieproduktion sich mittlerweile auf einem Niveau von vor knapp 20 Jahren befindet. Damit lassen sich keinesfalls die Schulden von 2018 bezahlen. Normalerweise wäre das Land – ohne die Hilfe der EZB -längst bankrottgegangen.

Da Italien als Mitglied der Eurozone seine Währung, wie zu Lirazeiten möglich und kontinuierlich umgesetzt, nicht mehr abwerten kann, wird das Land wirtschaftlich nicht auf die Beine kommen. Das gleiche gilt für Griechenland, Frankreich…

Rezession kommt und EZB wird weiter Gelddrucken

Am 13.12.2018 hat die EZB beschlossen, ihr Aufkaufprogramm von Staats- und Unternehmensanleihen zu beenden. Verbunden ist damit jedoch keine geldpolitische Wende, denn die Zinsen werden weiter im Keller bleiben. Fraglich ist:

1. Wer wird in Zukunft die Anleihen, von faktisch bankrotten Staaten, aufkaufen? Momentan finden sich außer der EZB und von der EZB, nicht unerheblich am Leben erhaltenen, italienischen Banken keine Interessenten.

2. Wer die Wertpapiere des öffentlichen Sektors, von Ländern wie beispielsweise Italien, jemals von der EZB kaufen wird ist fraglich. Nicht einmal Exportweltmeister Deutschland zahlt aktiv seine Schulden zurück. Wer kann dies also von Ländern wie Griechenland, Italien, Frankreich…, erwarten? Folglich wird die EZB den größten Anteil des Geldes voraussichtlich niemals wieder sehen.

Wir gehen davon aus, dass die EZB auch 2019 weiter massiv Geld drucken wird. Spätestens wenn die Milliardenkredite für Italien auslaufen im Jahr 2020 und 2021 wird die EZB wieder zugreifen müssen, um die Investquote stabil zu halten. Die EZB wird dann mindestens 170 Milliarden pro Jahr zusätzlich in die Hand nehmen müssen. Auch erwarten wir nach wie vor eine Rezession. Bald werden nicht nur marode Banken jede Menge Geld von der EZB benötigen – und das nicht nur in Italien – sondern auch im brodelnden Frankreich (Marcon wird viel Geld verteilen müssen, welches er nicht hat, um sich an der Macht zu halten) und selbstredend im bankrotten Griechenland aber auch in Deutschland.

Deutsche bezahlen bitter für den Euro

Die EZB, hat unter der Ägide Mario Draghis, mit ihrer realitätsfernen Politik („Whatever it takes“) erreicht, dass in Deutschland die Immobilien- und Aktienmärkte explodiert sind, Wohnen zum Luxus geworden ist, die Reichen noch reicher geworden sind, Sparer dank der Niedrigzinsphase und der Inflation bei mittlerweile über 2 Prozent enteignet werden, jungen Menschen die Möglichkeit einer adäquaten Altersvorsorge genommen wird und solide wirtschaftende Banken wie Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparkassen sukzessive zerstört werden. Fakt ist: Super Mario hat mit seinen Worten damals die Eurokrise beendet aber nicht gelöst sondern lediglich in die Zukunft verschoben und weiter aufgebläht.

Wann werden die Eurobefürworter endlich erkennen, dass der Euro viel zu schwach für Deutschland und viel zu stark für Südeuropa ist und dass sich dieser Sachverhalt auch nicht ändern wird. Wann werden sie lernen, dass wirtschaftshistorisch bisher alle Währungsunionen gescheitert sind? Wann werden sie den teuren Fehler sich eingestehen und die Verarmung der EU-Bürger beenden? Der Europa zerstört Europa anstatt es zu einen! Wie lange ist der Deutsche Bürger noch bereit für eine zum Scheitern verurteilte Währung zu bezahlen? Wie lange können die Eurobefürworter die Bevölkerung noch über diese Tatsachen hinwegtäuschen? Brauchen wir weitere gelbe Westen in ganz Europa?

Die beiden Ökonomen, Querdenker, Redner und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben gemeinsam die vier Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“, „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, „Kapitalfehler – Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“ und „Sonst knallt´s!: Warum wir Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen“. Weitere Informationen über die Autoren finden Sie unter: www.friedrich-weik.de, bei yt: https://www.youtube.com/friedrichweik, bei Facebook unter www.facebook.com/friedrichundweik/, www.instagram.com/friedrich_weik/ und bei Twitter www.twitter.com/FRIEDRICH_WEIK.



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9 Kommentare

  1. Wenn Gerichte also nicht so entscheiden, wie das die Gurus wollen, sind die Gerichte feige, wahnsinnig oder leiden an Realitäsverlust…

  2. Aber, was bringt der „nicht-EUR“ der europäischen Marktteilnehmern dann?
    Zölle garantiert !
    Jeder hat seine einzelne Notenbank, jeder Südländer kann die „Kiste“ abwerten , bis der Arzt kommt ? Dies kann man natürlich „selbst entscheiden“ ?
    Ja… da sind die positiven Seiten, aber die negativen … ?

    Ja, das mit dem „selbst entscheiden“ haben wir doch schon vor der „vor-EUR-Phase“ gesehen ?

    In Europa gibt es einen riesengroßen Player, der heißt : Deutschland.

    Ohne „uns“ wäre der EUR längst schon tot ! Aber : was wäre die Alternative : „Europäische Kleinstaatlerei“ – Was wäre im Endeffekt , bei einem Ende des EUR, der Fall ?

    Jeder, jeder, würde sich an der Referenz orientieren, das wäre dann die Deutsche Bundesbank, sprich : Deutschland. Und dann müsste sich Europa nach „DEUTSCHEN ZINSRICHTLINEN“ orientieren, und zwar alle Europäer !
    Und die Macht Deutschlands würde nochmals steigen ! Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche .

    Da können sich die Spanier, Portugiesen, weiss der Geier was, sonst noch was ausdenken ?

    Das wäre dann natürlich das Ende Europas, aber egal, das wusstest Ihr…

    Sind wir Menschen denn wirklich so blöd ?

    Ein EUR muss da sein !

  3. Der Plan hinter dem Plan:
    Europa den Euro ausreden, um jeden Preis.

  4. „Wir sehen den Sachverhalt grundlegend anders. Italien beispielsweise kommt nicht aus der Krise heraus. Das Land leidet weiter unter hoher Arbeitslosigkeit, extrem hoher Jugendarbeitslosigkeit und ist verschuldet bis unter das Dach. Dennoch kann sich das Land Dank der EZB und der Mitgliedschaft in der Eurozone wesentlich günstiger verschulden als vor 20 Jahren. Dies ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn.“

    Ja wäre dann los, nach einem eventuellen Exit-Italiens ? Alles gut , alles super, die Schulden Italiens (in EUR !) schmeissen wir Italienier aber mal ganz,ganz locker in den Tiber ?!!!

    Es interessiert doch keinen ? Also, meinen lieben Leute, ganz ehrlich, was hat das mit der Realität zu tun ? – NULL !

    Dann kann ich als Privatschuldner meine Schulden (in EUR !!!), genauso in den Tiber versenken ? Weil :Der Schuldengeber wäre dann ein „08/15 Klopapier-Währungsbesitzer“ , der es in sich hätte ? – die sogenannte „neue italienische Lira “ – Das macht : NULL SINN !

    Na dann,… :D

  5. Deutschland profitiert von dem EUR ! Mit der DM stünden wir wesentlich schlechter da !

    Die Schweizer haben genug auf die „Fresse bekommen“, die Schweizer müssten dem EUR beitreten, ganz klar !
    Na ja, vielleicht möchte man man immer noch zeigen, wie „unabhängig“ man sei ? Das kann teuer werden ! :D

    Aber die Schweizer, die habens ja… :D

    Es ist und bleibt nicht unsere Schuld, dass wir „Europas“ Wirtschaftnation- Nummer-Eins sind und das wohl bleiben werden !

  6. Eine Fundamentalbetrachtung von Folker Hellmeyer. Dagegen verblassen in meinen Augen die Analysen der beiden.

    https://www.goldseiten.de/artikel/399749–2019—Die-Welt-im-Umbruch.html

    1. Heilmeyer – ernsthaft?

      Der lag so oft falsch. Alleine als er in der NDR Talkshow mit den beiden saß, haben sie Ihn eiskalt ausgeknockt:

      https://m.youtube.com/watch?v=N2nsTYbrWvs

      Der hat ganz schön geschwitzt und gelogen hat er auch noch.

      Die beiden sind schon gut und die Analyse treffender und unverblümt.

  7. Und ein ein eventueller Brexit ist ganz anders zu bewerten, ich langweile Euch, ich weiß : Das was den Briten bevorsteht :
    Da kann man nur sagen : „mein lieber Herr Gesangsverein.“ – Aus, die Maus Maus Nikolaus !

    Ich wüsche den Briten viel Spass ! Die Briten haben es nicht anders verdient, soviel zum Thema : „Wir können uns abschotten“

  8. Fundiert, verständlich, ehrlich, richtig! Danke M. Weik und M. Friedrich und macht bitte weiter so!

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