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Der Geschichtenerzähler! Marktgeflüster (Video)

Nach den US-Arbeitsmarktdaten ging es zunächst bergab an den Aktienmärkten - aber dann kam Trumps "Geschichtenerzähler" Larry Kudlow

Nach den US-Arbeitsmarktdaten ging es zunächst bergab an den Aktienmärkten, weil die US-Stundenlöhne so stark gestiegen sind wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr. Das nährte Sorgen, dass die Fed die Zinsen konstant weiter anheben könnte – der Dollar daher stärker, die Renditen für US-Staatsanleihen stiegen. Aber dann meldete sich Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow zu Wort in einem CNBC-Interview und sang das Hohelied auf die amerikanische Wirtschaft, die doch so stark sei durch die Politik von Donald Trump (Steuersenkungen, Deregulierung etc.). Kudlow schwächte seine Rhetorik gegen China ab – kein Zufall, denn Trump braucht jetzt gute Nachrichten, also spielte Kudlow den Handelskrieg herunter. Das sorgte für eine Drehung der US-Indizes, auch der Dax deutlich erholt – aber ist das nachhaltig?


Larry Kudlow
By Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America – Larry Kudlow, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68100545



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8 Kommentare

  1. Trump hat die guten Nachrichten wieder zunichte gemacht haha

  2. Trump braucht gute Nachrichten und produziert schlechte. Als er gerade aus seiner Air Force One andeutete Zölle für China in Höhe von 257 Mrd.$ einführen zu wollen, brach der Dow um 100 Punkte ein, in wenigen Minuten.

  3. Wenn das die Reaktion auf den innenpolitischen Druck auf Trump ist, dann kann man sich auf etwas gefasst machen. Der Präsident hat in seiner gerade ausgesprochenen Zollankündigung für China zusätzliche 267 Mrd. $ gemeint, zu den bereits sich in Vorbereitung befindlichen 200 Mrd. $. Da hat die Zweitadministration im Weißen Haus über das Wochenende wieder jede Menge Schadensbegrenzung zu leisten.

  4. Die Geschichte des Märchenerzählers hat gerade gereicht um den S&P für 2 Std. zu beflügeln, u. jetzt ist er wieder auf gleichem Niveau. Der DJ ist sogar tiefer als vorher.Beim Nasdaq sieht es so aus als hätte er einen falschen Ausbruch gemacht nach der dovischen FOMC Sitzung ( auch von Trump orchestriert )
    Wenn heute der S&P unter 2870 schliesst wäre auch da der falsche Ausbruch bestätigt.Ich denke, dass es heute ein saftiges Minus geben könnte.
    Die Börsen wurden durch jahrelanges Gelddrucken in märchenhafte Höhen getrieben u. jede grössere Korrektur sofort unterbunden u.so der Börsenzyklus künstlich verlängert.
    Aber auch noch so viele Geschichten u. Märchenonkel können den Zyklus ausser Betrieb setzen.
    Meine Idee war schon früher , dass Don Teflon schon vor einem Jahr hätte eine Korrektur zulassen sollen,
    dann wären die Börsen vor den Zwischenwahlen wieder im Aufschwung.Jetzt kommt vielleicht die Korrektur
    Im dümmsten Moment.

  5. Der Geschichtenerzähler erinnert vom dämlich-seriös-neutralen Blick her an die deutsche Birne, von der Mundwinkelstellung und der modernen Krawattenfarbe (äähhem) ;) an dessen Ziehkind, von der Dehnbarkeit, Flexibilität und sachlichen Tiefe seiner Aussagen her eher an die Opportunistenpartei, die seine Krawattenfarbe zum Programm gemacht haben.
    Inhaltlich sind seine Aussagen rosa wie die Krawatte und sinnlos-dämlich wie die seines wankenden Chefs.
    Den Börsen ist es egal, die Party darf nicht enden. Die haben inzwischen alle Nachrichten und Fakten ausgeblendet, welche irgendwie negativen Einfluss ausüben könnten. Die Zeiten der Bonuszahlungen rücken näher…

  6. Die Absicht Trumps, aufgrund der wirtschaftlichen Stärke der USA die anderen Länder „nach seiner Pfeife tanzen zu lassen“, wird aus meiner Deutung heraus und nach den gestrigen Äußerungen einmal mehr bestätigt. Kurz nach der Bekanntgabe des amerikanischen Arbeitsmarktberichts, mit dem nun schon 95 Monaten andauernden Jobaufbau im Hinterkopf (die längste Phase seit dem 2.WK), ließ er im Gefühl der Stärke prompt eine Steigerung seiner Drohung gegen China folgen. Die Möglichkeit von Zöllen in Höhe von gesamt 517 Mrd. $ gegenüber China, die morgendliche Provokation gegen Japan, die neuesten Kommentare, gerichtet an die EU und die bereits laufenden Sanktionen bedeuten doch: Trump glaubt anscheinend mit der Stärke der USA im Rücken (kaufkraftbereinigt 15% des Welt BIP) gegen 60/70 % der Weltwirtschaft Wirtschaftskrieg spielen zu können. Wenn er in den nächsten Wochen nicht einlenkt (wegen der Midterm Elections oder Einbrüchen an der Wall Street), wird der US-Wirtschaftswunder-Zyklus in Kürze enden. Ich habe wochenlang davor gewarnt, in den USA nicht zu früh auf das Ende des Aufschwungs zu spekulieren, wegen der großen Rückenwindfaktoren (Steuerreform, Aktienrückkäufe u.s.w.), aber jetzt entfacht die aktuelle Lage mehr und mehr Gegenwind, die den großen monetären Impuls konterkarieren kann. Wie gesagt, unter der Prämisse, dass Trump die Eskalationen umsetzt und sich nicht auf Kompromisse einlässt.
    Meine Begründung:
    1. Wirkung der Zölle
    Trotz der wesentlich geringeren Exportgröße der USA nach China haben diese Maßnahmen nicht nur einseitige Wirkungen (wie Trump glaubt). Apple-Chef Tim Cook hat bereits bei der 200 Mrd $-Zollankündigung darauf hingewiesen, was dies für seine Geschäfte bedeutet: Die Apple-Produkte würden teurer und die Verkäufe auf dem wichtigen Markt China könnten einbrechen. Das betrifft auch noch weitere Hightech-Firmen.
    Im amerikanische Einzelhandel hat man sofort dargelegt, welche Folgewirkungen die Zölle auf „Made in China-Waren haben. 41% der in den USA verkauften Bekleidung kommt aus China, dazu 72% der Schuhe und 84% an Reiseutensilien (Koffer, Handtaschen u.ä.), um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Löhne sind zwar stark gestiegen, die Inflation aber genauso – kann die 70%-US-Konsumökonomie überhaupt noch so ohne Einschränkungen weitere Preiserhöhungen stemmen?
    2. Zinspolitik
    Die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen (Lohnsteigerungen) machen eine Zinserhöhung der Fed am 26. September auf 2,25% fast schon sicher. Die Folgewirkungen werden sofort spürbar sein. Stichworte: Probleme der Kapitalabflüsse aus den Emerging Markets, Währungsabwertungen, Dollarstärke als Bremsklotz für den US-Export, Zinsdifferenzen USA zu den Nullzinsländern Japan, EU-Zone, Junkbond-Märkte, US-Verbraucherschulden u.w.
    Die US-Zinskurve bleibt trotz der Inflation flach: Am Freitag 2- jährige US-Tr.2,70 zur 10-Jährigen 2,94%.
    3. Weltaktienbörsen
    Ich habe schon darauf hingewiesen, dass sich in kurzer Zeit in über 50% der Industriestaaten Abwärtstrends etabliert haben, bei denen charttechnisch die 50-Tageslinie die 200-Tageslinie von oben nach unten geschnitten haben. Einige Länder haben bereits einen Börenmarkt. Die Vermögenseffekte werden sich dadurch bald bemerkbar machen, denn die Verbraucher dieser Staaten werden angesichts fallender Kurse sicher nicht in Konsumlaune versetzt werden – sprich der bisher synchrone, weltweite Wirtschaftsaufschwung gerät ins Wanken.
    4. Wirtschaftspsychologie
    Man kann sich vorstellen, was in den Führungsetagen der großen Unternehmen vor sich geht, angesichts der trumpschen Eskalationen. Soll man investieren oder erst die Ergebnisse der „bilateralen“ Verträge abwarten – Sichwort Attentismus?
    Wie oben angedeutet, werden die nächsten Wochen ganz schön entscheidend sein, für den Fortbestand des Trends. Bisher glaubt die Wall Street noch „Trump will nur bluffen“, doch, wenn der Größenwahn siegt (und die Zweitadministration, allen voran Ex-Goldman Steven Mnuchin den Wirtschaftskrieg – Trump gegen die Welt – nicht verhindert), wird der Dealmaker der Weltwirtschaft so viel Sand ins Getriebe streuen, dass der Auschwung zu seinem abrupten Ende kommt.
    Eine große Bedeutung für die weitere Entwicklung hat die Wall Street: Wie sagte ein Reporter auf CNBC erst gestern so schön: „Jedesmal, wenn die Kurse ein paar Prozent korrigieren, taucht Wilbur Ross oder Larry Kudlow im Fernsehen auf, um die Märkte zu beruhigen“. Bei 10% wäre es vorbei mit der Protzerei Trumps.
    Da muss ich nochmal den Ökonomen Gottfried Haberler zitieren:
    „Von einem gewissen Punkt in der Expansionsphase an, schwindet die Fähigkeit der Wirtschaft, Schocks zu absorbieren“.
    Schönes Wochenende

  7. @ Wolfgang M. Auf den Punkt gebracht,
    Als im Januar die ganze Finanzwelt meinte die US – Börsen seien die höchstbewerteten hat der Bridgewater
    Guru den DAX u.die EU-Börsen in die Tiefe manipuliert u. die US- Börsen sind munter weitergestiegen.Inzwischen haben ,wie erwähnt , die meisten Börsen den Zénith erreicht, weil da noch eine Spur Marktwirtschaft herrscht u.das Treiben der Börsenkurse nicht das höchste Ziel der Staatselite ist.
    Bis jetzt wurde das stark wackelnde US- Kartenhaus noch von wenigen Fang -Aktien gestützt, also eine Frage der Zeit bis die Abschottung der US- Aktienmärkte vom Rest der Welt beendet wird.
    Leider kann man um die Aktienmärkte keine Mauer bauen.
    Könnte ja sein, dass es auch einige „ demokratenfreundliche“ Hedge -Funds Manager gibt, die dann im richtigen Moment ein wenig am Kartenhaus rütteln.
    Noch ein Hinweis: Die nächste Zinserhöhung scheint ja sicher zu sein.Kürzlich hat jemand einen schönen Chart gepostet wo man sieht, dass bei den letzten Zinserhöhungen die Börsen korrigiert haben, obwohl sie nicht unerwartet kamen.
    @ Wolfgang M. Das Timing der von uns erwarteten Korrektur hat sich eher wieder auf die kurze Frist verschoben.Die ganze Welt erwartet die Rezession erst 2019, wäre dann baisseverstärkend wenn es früher rumpeln würde.

  8. Mitte bis Ende des Monats würde sich eine „vorhersehbare“ Möglichkeit einer Korrektur schon bieten. Gerade findet Trump Nordkorea wieder einmal toll…und eigentlich müssten jetzt nach diesbezüglichen trupmschen Ankündigungen bald Reaktionen auf die Aktionen Russlands und Syriens in Idlib folgen , Italien lenkt scheinbar im Streit mit der EU ein, Jack Ma bleibt jetzt doch eine Weile, der US-Verteidigungsminister kündigt jetzt schon vorsorglich seinen Rücktritt für die Zeit nach den Midterms an….go back in September??..

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