Von Naeem Aslam, chief market strategist bei ThinkMarkets
Es gibt keine Anzeichen für eine Deeskalation der Handelsspannungen, der Handelskrieg ist zu einem harten Kampf geworden. In der jüngsten Runde des „Sparrings“ hat China die USA wegen ihrer Abhängigkeit von Seltenen Erdenn bedroht, die für die Herstellung von Technologieprodukten entscheidend sind. Die USA müssen über einen Plan verfügen, um dieser Bedrohung zu begegnen, die sich auf den Technologiesektor auswirken wird. Die Herausforderungen sind daher enorm. Gerade aus diesem Grund handeln die US-Futures und die europäischen Märkte zurückhaltend.
Gold
Die starke Rhetorik Chinas über den Handelskrieg stimuliert die Nachfrage nach dem Edelmetall nicht. Mit anderen Worten, die Anleger meiden riskantere Assets noch nicht in größerem Umfang – daher sehen nach wie vor keine starke Aufwärtsbewegung in den sicheren Hafen Gold. Die Investoren glauben, sie müssten nicht in diese sicheren Häfen fliehen – man bleibt lieber an der Seitenlinie. Geld in Gold zu stecken ist im Moment nicht ihre Priorität, vielleicht ein fataler Fehler.
Ein wesentlicher Grund für die Schwäche des Goldpreises ist vor allem die Stärke des Dollar-Index. Der Dollar-Index ist im Jahresverlauf um fast 2% gestiegen. Das Interesse an US-Staatsanleihen ist groß, und das ist der Grund, warum die Renditen wie ein Stein fallen. Daraus resultiert die invertierte Zinskurve.
Öl
Auf dem Ölmarkt gibt es einen gewissen Optimismus, nachdem die Lagerdaten bestätigt haben, dass die Angebotsschwemme nicht zunimmt. Jede Aufwärtsbewegung des Ölpreises könnte aber sehr kurzlebig sein – die Bedrohung durch den beginnenden Handelskrieg hängt wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Denken Sie daran: der Handelskrieg kann die Öl-Nachfrage enorm beeinflussen, unabhängig von den Öl-Lagerdaten. Daher sollte man jede Aufwärtsbewegung mit Skepsis beobachten..
Naeem Aslam
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