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Der Handelskrieg beginnt: Trumps Importzölle für Stahl und Aluminium

Den gestrigen Tag kann man wohl endgültig als offizielles Startdatum für einen globalen Handelskrieg betrachten. Die USA gegen den Rest der Welt, so sieht es aus. Sogar seinen engen Partner Kanada hat man...

FMW-Redaktion

Den gestrigen Tag kann man wohl endgültig als offizielles Startdatum für einen globalen Handelskrieg betrachten. Die USA gegen den Rest der Welt, so sieht es aus. Sogar seinen engen Partner Kanada hat man bereits massiv verprellt. Donald Trump hat gestern den Startpunkt gesetzt.

Handelskrieg startet bei Stahl und Aluminium

In einer Verkündung nannte er zwei konkrete Zahlen. Für Stahlimporte wird es von US-Seite aus einen generellen Strafzoll von 25% geben, bei Aluminium von 10%. Laut Trumps aktuellen Aussagen sollen sie unbefristet gelten. Sie würden für eine „lange Zeit“ gelten. Diese Strafzölle würden jetzt gerade niedergeschrieben, damit sie schnell in Kraft treten können, so Trump. Das wird natürlich kurzfristig gut sein für US-Jobs in diesen Bereichen, und auch für die Aktien dieser US-Hersteller. Ebenfalls dürften ausländische Unternehmen verschärft darüber nachdenken mehr Produkte in den USA herzustellen, anstatt bisher Vorprodukte aus ihren Stammwerken im Ausland in die USA zu verschiffen.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/969183644756660224

Der geknechtete und benachteiligte US-Arbeiter

Der Tweet von Donald Trump macht es deutlich. Die USA und vor allem die US-Arbeiter wurden geknechtet und benachteiligt, so seine Sichtweise. Damit meint er oberflächlich die ausländischen Hersteller, die mit Billigprodukten in allen Bereichen die armen US-Arbeiter arbeitslos gemacht haben. Aber unterschwellig greift er damit auch die Vorgänger-Regierungen an, die diesem Treiben tatenlos zugesehen haben. Die Botschaft ist klar. Liebe US-Arbeiter, schaut her. Bill Clinton, Bush und Obama haben nichts für euch getan, sie haben euch im Stich gelassen. Ich mache was für euch, ganz konkret. Und kurzfristig dürften solche Strafzölle in einigen Bereichen in der Tat wirklich mehr Jobs in den USA schaffen.

Aber unterm Strich dürften auf lange Sicht auch andere Bereiche leiden, was zumindest ein Nullsummenspiel für US-Jobs bedeuten sollte. Vor allem ländliche Wählerschichten von Donald Trump dürften das schon bald zu spüren bekommen. Denn die Chinesen haben schon angedeutet Importzölle aus US-Agrarprodukte einführen zu wollen, wenn die Amerikaner mit dem Handelskrieg (Importzölle) anfangen. Die EU hatte jüngst auch schon konkret angedeutet, dass man bereit sei zügig auf US-Importzölle zu reagieren. Konkret wurde beispielsweise schon der Import von US-Motorrädern genannt (Harley Davidson). Aber dabei dürfte es nicht bleiben.

Wir wollen Ihnen nicht die volle Länge von Donald Trumps gestrigen Aussagen antun, aber bringen hier einen Ausschnitt zu den gestern konkret angekündigten Importzöllen. Wer das liest, dem ist klar: Der Handelskrieg startet, und von US-Seite aus wird es womöglich nicht bei Stahl und Aluminium bleiben!


THE PRESIDENT: Thank you very much everyone. We have with us the biggest steel companies in the United States. They used to be a lot bigger, but they’re going to be a lot bigger again.

And we have the big aluminum companies in the United States. And they’ve been very unfairly treated by bad policy, by bad trade deals, by other countries. They’ve been horribly treated by other countries, and they have not been properly represented. More importantly, because of that, workers in our country have not been properly represented.

So we’re going to build our steel industry back and we’re going to build our aluminum industry back. And I just want you to hear from a couple of the folks in the room. We’ll have a few speak.

But I might want to start with Dave Burritt from U.S. Steel. It was a massive company years ago, and got smaller and smaller and smaller. And Dave was with Caterpillar for 35 years —

MR. BURRITT: Thirty-three years, yeah.

THE PRESIDENT: Thirty-three years. And did a great job. They brought him in. He’s been there for a short while, and he wants to build it back up.

Dave, maybe you could say a little bit to the room and to the press about U.S. Steel and where they were, where they’re going, and what you think of what we’re going to do.

MR. BURRITT: Well, thank you, Mr. President.

THE PRESIDENT: Thank you.

MR. BURRITT: And thank you very much for your leadership on this issue. And also, Commerce Secretary, thank you, sir, very much. This is vital to the interests of the United States. This is our moment, and it’s really important that we get this right.

The alternatives that the Commerce Secretary presented were all good alternatives, and we trust your judgment, in terms of the ones to be selected. We believe that the leadership that this administration has shown on tax reform is simply outstanding. The elimination of bureaucracy is simply outstanding. We trust your judgment on this issue.

And having been somebody that has global views and believes in free trade, we know when it’s completely unfair. We are not protectionists. We want a level playing field. It’s for our employees; to support our customers. And when we get this right, it will be great for the United States of America. We have to get this done.

THE PRESIDENT: And for your company and for your workers and for so much else, even the security of our own nation.

MR. BURRITT: Absolutely.

THE PRESIDENT: You like the tariffs that we’re talking about. You like the tariffs where they won’t be dumping on our country. What they do is they dump massive amounts of product on our country, and it just kills — it destroys our companies and our jobs. And it’s been happening for so many years, and we are not the beneficiary.

You feel tariffs are the answer?

MR. BURRITT: Yes, sir. The transshipments that go on, which you are well aware of — we call it the Whac-A-Mole game. It’s time for Whac-A-Mole to end. It’s time for some fairness here. It’s past time.

THE PRESIDENT: People have no idea how badly our country has been treated by other countries, by people representing us that didn’t have a clue. Or if they did, then they should be ashamed of themselves because they’ve destroyed the steel industry, they’ve destroyed the aluminum industry, and other industries, frankly, when you look at all the plants, the car plants, automobile plants that moved down to Mexico for no reason whatsoever, except we didn’t know what we were doing.

Handelskrieg
Donald Trump. Foto: whitehouse.gov



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4 Kommentare

  1. wie müsste sich der dollar entwickeln. der handelskrieg wird doch den dollar beeinflussen oder. und gold ?
    danke für ne aufklärung bzw einschätzung

  2. zu einem gewissen Maß existiert Protektionismus überall, auch in Deutschland – auch nachvollziehbar…..
    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article167303045/Deutschland-predigt-Freihandel-praktiziert-aber-Protektionismus.html

  3. Donald J. Trump twitterte eben:

    When a country (USA) is losing many billions of dollars on trade with virtually every country it does business with, TRADE WARS ARE GOOD, and easy to win.

    Das hört sich nach Entschlossenheit an den Protektionismus mit voller Kraft weiterzutreiben

    1. @weibe, soeben Artikel dazu erschienen..

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