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Der Iran rettet vorläufig das A380-Programm von Airbus

FMW-Redaktion

Zuletzt wollte niemand mehr den Airbus A380 neu bestellen. Der letzte Großkunde Emirates bestand auf einer Nachbesserung bei der Effizienz, was neue Milliarden-Investitionen für Airbus bedeutet hätte. Aber ohne die Aussicht auf Nachbestellungen wäre das für Airbus ein unkalkulierbares Kostenrisiko gewesen. Zuletzt konnte man nur noch 3 Stück an einen unbekannten Kunden absetzen, ansonsten war aber nichts in Sicht.

Durch die Aufhebung der Sanktionen kommt der Iran wieder an sein (geschätztes) eingefrorenes Auslandsvermögen von 50 Milliarden Dollar. Wie bereits bekannt war, will der Iran an Airbus einen Großauftrag vergeben – der wurde nun präzisiert. Nach übereinstimmenden Presseberichten wird der Iran wohl am Mittwoch beim einem Besuch in Paris 127 Airbus-Flugzeuge bestellen, darunter A320, A350 und auch 8 A380. Damit rettet der Iran erst einmal vorläufig die Fortführung des Programms.

Am Wochenende wurde der „Iran Aviation Summit“ in Teheran abgehalten. Iranische Offizielle sagten dass Boeing leider nicht daran teilgenommen hat. Grundsätzlich will der Iran wie die meisten anderen auch zweigleisig fahren, also Airbus und Boeing-Flugzeuge kaufen, um sich nicht von einem Anbieter abhängig zu machen. Aber, so kann man es vermuten, ist die Aufhebung der Sanktionen noch so frisch, dass gerade US-Unternehmen sich wohl noch schwer tun den Schalter von „Feind“ auf „neue Absatzmarkt“ umzulegen.

Vize-Verkehrsminister Kaschan sagte der Iran interessiere sich bei kürzeren Strecken auch für die Modelle der anderen aufstrebenden Produzenten wie Sukhao aus Russland und auch Bombardier, der aber noch auf die Genehmigung der kanadischen Regierung wartet um mit dem Iran wieder ins Geschäft kommen zu können. Mit 400-500 Flugzeugen will der Iran in den nächsten Jahren seine Flotte erneuern, da ist noch Luft für Boeing und Co, aber im Augenblick scheint Airbus am Schnellsten gewesen zu sein bzw. am besten vorgearbeitet zu haben.

Irans Präsident Rouhani ist heute in Rom um mit italienischen Unternehmen wohl Geschäfte über mehr als 15 Milliarden Euro abzuschließen. Mittwoch ist er dann in Paris, wo Airbus ansteht.



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