Bitcoin

Der Kampf Bitcoin gegen Dollar: Warum die US-Finanzelite jetzt aggressiver wird!

Gestern ein massiver Rundumschlag des mächtigsten Bankers der USA, JP Morgan-Chef Jamie Dimon, gegen Bitcoins. Der kometenhafte Aufstieg der Kryptowährungen wird zunehmend zur Gefahr für den US-Dollar: Es geht darum, die wichtigste Macht-Ressource der Amerikaner - der Dollar als Weltwährung, den man selber drucken kann - zu verteidigen!

Von Markus Fugmann

Eines fällt stark auf: der Widerstand staatlicher Autoritäten gegen Kryptowährungen hat zuletzt stark zugenommen: Chinas Verbot von ICOs (wovor nun auch die britischen Aufsichtsbehörden warnen), dazu steht nach wie vor im Raum, ob China heimische Bitcoin-Plattformen verbieten wird.

Und dann vor allem die gestrigen Attacken des wohl mächtigsten Bankers der USA, Jamie Dimon, CEO von JP Morgan. All das deutet darauf hin, dass die Luft nun dünner wird für Kryptowährungen. Dafür dürfte, was die USA angeht, auch die Tatsache gesorgt haben, dass die zwei Hacker, die kürzlich immens viele Daten der amerikanischen Kreditauskunftsdatei Equifax gestohlen hatten, eine Art Lösegeld forderten, zahlbar in Bitcoin.

Je häufiger derartige Vorfälle vorkommen, vor allem dann, wenn bei solchen kriminellen Taten Menschen umkommen und dann Lösegelder gefordert werden in Bitcoin oder anderen Kryptowährungen, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Staaten aktiv gegen die Konkurrenz des herkömmlichen Papiergeldes vorgehen werden. Das ist genau das, was Jamie Dimon gestern gegenüber einem amerikanischen Finanz-Sender meinte:

Someone’s going to get killed and then the government’s going to come down. You just saw in China, governments like to control their money supply.”

Exakt: Staaten wollen das Geldmonopol behalten, das ist der entscheidende Punkt. Kriminelle Aktionen mit Bitcoin-Geldforderungen, die diesen Kriminellen aufgrund der Anonymität einen deutlich besseren Schutz vor ihren Verfolgern bieten, dürften daher den Vorwand liefern, gegen Kryptowährungen vorzugehen!

Dazu Jamie Dimon gestern:

“If you were in Venezuela or Ecuador or North Korea or a bunch of parts like that, or if you were a drug dealer, a murderer, stuff like that, you are better off doing it in bitcoin than U.S. dollars”.

Eines sollte man zusätzlich bedenken: je größer der Markt und die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen werden, umso größer auch die Gefahr für den Dollar. Und der Dollar ist für die Amerikaner immens nützlich, mit seiner Hilfe können sie weite Teile der Geldströme leiten oder beeinflussen. Schon vor zwei Jahren hatte Dimon gesagt:

“You’re wasting your time with Bitcoin! Virtual currency, where it’s called a bitcoin vs. a U.S. dollar, that’s going to be stopped. No government will ever support a virtual currency that goes around borders and doesn’t have the same controls. It’s not going to happen.”

Blockchain sei eine interessante Innovation, so Dimon damals, die vielleicht überleben werde – aber das Zahlungsmittel bleibe der Dollar, nicht etwa Bitcoins:

“Blockchain is like any other technology. If it is cheaper, effective, works, and secure, then we are going to use it. The technology will be used, and it could be used to transport currency, but it will be dollars, not bitcoins.”

Das heißt aber auch im Umkehrschluss: diejenigen, die nicht unbedingt Freunde der USA und ihre mittels des Dollars ausgeübten Dominanz sind, haben ein „natürliches“ Interesse daran, die Kryptowährungen zu unterstützen! Wer kann das sein? Vor allem Russland, nicht zufällig hat sich daher Putin mit dem Erfinder von Ethereum, Vitalik Buterin, getroffen – und steht Kryptowährungen sehr positiv gegenüber!

Der massive Rundumschlag von Jamie Dimon gestern erscheint so vielleicht in einem anderen Licht. Es geht darum, die wichtigste Ressource der Amerikaner – den Dollar als Weltwährung, den man selber drucken kann – zu verteidigen. Daher nannte Dimon gestern eben Bitcoins Betrug („fraud“), es sei schlimmer als die „Tulpen-Blase“ („worse than tulip bulbs“), es gebe gar keinen Bedarf für Bitcoins in den USA („bitcoin is not a real thing, it’s solely speculative, there’s no need for it in the US“).

Subtext: wir haben den Dollar, wir brauchen und wollen keine Bticoins! Er, Dimon, werde jeden Mitarbeiter feuern, der mit Bitcoins handele – eine sehr konkrete Warnung!

Angst vor Verlust von Kontrolle und die Verteidigung des Dollars als zentrale Weltwährung – das sind die Motive der politisch Verantwortlichen! Weswegen sie früher oder später Maßnahmen gegen Kryptowährungen ergreifen werden. Entweder wird man die Kryptowährungen streng regulieren – oder sie als Zahlungsmittel verbieten (Besitz für Amerikaner illegal etc.)..

In Abwandlung an den Satz von Bill Clinton könnte man also sagen: It´s the Dollar, stupid!


Dollar-Noten
Foto: Gemeinfrei



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14 Kommentare

  1. JP Morgen nennt Bitcoin Betrug, hier mal eine Liste alle Fälle in den JP Morgen zu saftigen Geldstrafen verurteilt wurde: https://www.reddit.com/r/Bitcoin/comments/6zpzdp/my_memory_is_failing_was_it_bitcoin_or_was_it_jp/dmxdkw9/

    P.S. Bitte wechselt doch endlich mal zu Disques als Kommentarsystem. Alle Blogs die ich betreue haben dadurch über 3-4x mehr Kommentare und Diskussionen gehabt.

    1. Lasst das mal schön bleiben mit discus. Der Datenschutz dort ist problematisch, siehe Wikipedia.

      1. Sehr guter Artikel – vielen Dank. Aber ein Schönheitsfehler:
        „Staaten wollen das Geldmonopol behalten“
        a) James D. ist kein Staatsmann, sondern Privatbankier. Kein Wunder, daß er droht.
        China dagegen ist Staatskapitalist, da hat der Staat noch das Geldmonopol – aber das geht nur in Diktaturen wie China, SaudiArabien, NordKorea, Zimbabwe.https://www.youtube.com/watch?v=a4U8Jfp2GGU
        https://www.youtube.com/watch?v=2eTHLqa7k60

        b) Die FED ist in der Hand von Privatbankern. Es gibt ein bißchen Staats-Show drumherum – der Staat darf „Öffentlichkeits-Puppen“ „einsetzen“. Sie ist aber in Besitz von den großen amerikanischen Banken. Und die Politik wird von denen hinter verschlossen Türen gemacht. Außerdem kommt der Vorschlag der Puppen sicher nicht lupenrein vom Staat selbst. Noch dazu, wenn die Finanzminister fast alle ehemalige (oder noch aktive) Goldmann-Sächser sind. Man geht da wohl auf Nummer sicher. (Kennedy-Mord)
        https://www.youtube.com/watch?v=lKoVeaSOx0M

        c) Der Staat muß sich in den Demokratien Usa, Brd, England, Italien, Schweiz usw. Geld von den Banken leihen und dafür Zinsen bezahlen. Mit Steuern. Wer hat also das Geldmonopol?
        https://www.youtube.com/watch?v=E6gR-G6kVYU

    2. Hey danke für link!

  2. #lügenpresse

    Bitcoin ist nicht anonym. Oder ist euch noch nicht aufgefallen, dass jede Transaktion in der Blockchain öffentlich einsehbar ist?

    -> Um die Parallelwährungen (Zukunftsdenken) Bitcoin später benutzen zu können, müssen diese gewaschen werden. Und es wäre nicht das erste mal, dass der Versuch zur Verhaftung führt (z.B. WannaCry durch Shapeshift).

    1. Absolut richtig! Bitcoin ist zu 100% transparent und zu 98% anonym. Die zwei Prozent reichen aus um so gut wie jeden der mit Bitcoin zu tun hat oder hatte aufzuspüren. JEDE Transaktion ist in den full-nodes gespeichert. Ich sage das Bitcoin eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit als Bargeld hat!

      1. Komisch, daß man der Masse der Menschen alles erzählen kann. Sie sind mit Halbwahrheiten zufrieden. Alles Glotze.
        „Die Mehrheit hat nicht recht, sonst wär die Mehrheit reich.“ englisches (und antisozialistisches) Sprichwort

  3. mh gerade jetzt wo FMW anfängt sich in kryptos zu engagieren..

    1. @Masud, weil das Thema wichtiger wird! Das zeigen eben auch die Angriffe von Jamie Dimon!

      1. das war doch absolut vorauszusehen. Klar, die Mühlen mahlen langsam und bis so ein Verbot durch ist, wird es noch dauern. Aber es wird kommen. Das hier sind erste Testschüsse.
        Vielleicht wird Blockchain als Technologie bleiben, aber dann unter Kontrolle der Zentralbanken und völlig trackbar inkl. Adressen.

  4. Herr Fugmann…
    passt scho,dass sie ueber den Krypto-Schrott berichten,denn der Bitcoin-Lemming muss erst noch so richtig auf die Schnauze fallen!
    Wie ich schon seit langem predige:
    Gold zum polieren in den Haenden haben,ist das Non plus Ultra!

  5. Hie mal ein passender Tweet von Carl Icann:
    *BREAKING NEWS* JAMIE DIMON’S DAUGHTER BUYS MORE BITCOIN AS FATHER TALKS DOWN PRICE.

  6. Kleiner aber nicht unwichtiger Nachtrag FMW:

    JP Morgan arbeitet selbst an einer Blockchain Lösung auf der Etherium Basis:

    https://www.jpmorgan.com/global/Quorum

    Simon und co haben einfach riesen Angst ihr Geld Monopol zu verlieren!

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