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Der Ölmarkt will steigende Kurse Teil 2: Drei bärische News, die ignoriert werden

Der WTI-Ölpreis hat sich von gestern auf heute weiter robust gezeigt. Auch wenn es gestern nach den US-Lagerdaten ein paar Cents runter ging von 57,70 auf 57,30 Dollar, erholte man sich wieder ganz schnell. Der Kurs pendelte dann...

FMW-Redaktion

Der WTI-Ölpreis hat sich von gestern auf heute weiter robust gezeigt. Auch wenn es gestern nach den US-Lagerdaten ein paar Cents runter ging von 57,70 auf 57,30 Dollar, erholte man sich wieder ganz schnell. Der Kurs pendelte dann weiter knapp unter 58 Dollar bis heute Mittag, um dann heute um 14 Uhr über die 58 Dollar-Marke zu springen (jetzt 58,27 Dollar).

Gestern berichteten wir schon über den Aufwärtstrend im Öl, und warum man sich derzeit positive Gründe sucht, sozusagen als Legitimation für den steigenden Markt. Heute möchten wir die Thematik fortsetzen. Dass der Markt einfach steigen will, erkennt man heute auch an drei eher schlechten Nachrichten für die Öl-Bullen, die aber wunderbar ignoriert werden. Auch wenn die Liquidität am US-Feiertag gering ist, könnten immer noch genug Trader in Europa die Ölpreis nach unten jagen – was aber nicht geschieht.

Erstens mal wäre da die gestrige Verkündung der Ölfördermenge in den USA. Sie steigt immer weiter auf inzwischen 9,66 Millionen Barrels pro Tag – ein Rekordwert! Die 10 Mio-Marke ist wohl nur noch eine Frage von Wochen! Und dann wären da noch die vorzeitig vermeldeten wöchentlichen Daten für die Anzahl der aktiven Öl-Bohrstellen in den USA. Auch sie ist gestiegen um 9 Stück. Beides deutet auf mehr Angebot hin. Dass die Aussetzung der Öl-Pipeline Keystone später wieder nach dem Hochfahren mehr Ölangebot bringt, hatten wir gestern schon erwähnt.

Unbemerkt von der breiten (!) Öffentlichkeit gibt es heute endlich russische Aussagen zum OPEC-Deal und seiner möglichen zeitlichen Verlängerung. Der russische Wirtschaftsminister Maxim Oreshkin sagt heute, dass der OPEC-Deal (der bisherige) schlecht für die russische Wirtschaft sei. Das Wirtschaftswachstum im Oktober sei negativ beeinflusst worden durch die geringere Ölproduktion (Russland trägt -300.000 Barrels pro Tag zur Verknappung bei). Auch indirekt sei der Deal negativ, da weniger im Ölsektor investiert werde.

Das klingt nicht gearde so, als seien die Russen begeisterte Befürworter einer zeitlichen Verlängerung. Aber Vorsicht, gerade bei den Russen melden sich gerne in kurzen Abständen verschiedene Funktionäre mit unterschiedlichen Aussagen zu Wort. Aber zumindest diese vorhandene Aussage ist bärisch für den Ölpreis. Den interessiert diese Aussage aber nicht… heute treffen sich die Energieminister der OPEC und Russlands in Bolivien, um sich vor der offiziellen OPEC-Sitzung in Wien abzustimmen. Wahrscheinlich werden hier schon mal die Claims abgesteckt für das Treffen in genau einer Woche. Aber wie gesagt, der Ölpreis zeigt sich unbeeindruckt, mit seinen aktuell mehr als 58 Dollar im WTI.


Der WTI-Ölpreis seit Dienstag Abend.



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