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Der sichere Weg in die sozialistische Staatspleite

Rote Fahnen

Wie steuert man absolut sicher in die sozialistische Staatspleite? Spanien macht es gerade vor, zumindest als Idee. Dieser Wunsch wird aber, auch wenn er jetzt nicht realisiert wird, immer weiter diskutiert werden, und immer mehr wird so eine verführerische Idee in die Köpfe von immer mehr Menschen einsickern. Dass es keinen Free Lunch gibt, dass „Freibier für alle“ nicht funktionieren kann, das hat der Sozialismus aber noch nie verstanden.

20 Prozent weniger arbeiten bei gleichem Geld

Aber kommen wir zum Thema Spanien. Der von uns hochgeschätzte Daniel Stelter (hier sein Blog) erwähnte das Thema in einem gestrigen Tweet. Wegen der Coronakrise denkt die linke Koalitionspartei in Spanien darüber nach die 4 Tage-Woche einzuführen. Die Spanier sollen aber weiterhin genau so viel verdienen wie bisher, also als würden sie volle 5 Tage arbeiten. Die Differenz, welche die Arbeitgeber ja kaum schultern können, solle aus dem neu geschaffenen EU-Wiederaufbaufonds beglichen werden – der ja eigentlich die Corona-Folgen auffangen soll.

Da die am Stärksten von Corona betroffenen Südländer in Europa mehr Geld aus dem EU-Wiederaufbaufonds erhalten als sie anteilig einzahlen, heißt das im Klartext: Die Nordländer sollen den einen Tag weniger Arbeit in Spanien bezahlen. Und natürlich trägt auch Spanien anteilig seinen Teil bei für die zukünftige Schuldentilgung des europäischen Wiederaufbaufonds. Aber wo ist das Problem? Der Sozialist sagt sich: Toll, weniger arbeiten, gleiches Geld wie vorher, die Differenz bezahlt ein neuer Fonds in Brüssel. Da ist ja zusätzliches Geld vorhanden, alles bestens.

Aber dieses neue zusätzliche Geld aus Brüssel, welches das „Freibier für alle“ bezahlen soll, kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Es ist schuldenfinanziert. Diese Schulden müssen/sollen irgendwann mal zurückgezahlt werden. Oder sollen sie letztlich durch die EZB aufgekauft werden, und die EZB erlässt dann diese Schulden? Dieses Denkmodell gab es jüngst schon in Italien in Sachen Corona-Schulden. Aber zurück nach Spanien. Wie steuert man ganz sicher in die Staatspleite?

Nehmen wir an diese 4 Tage-Woche bei 5 Tage-Bezahlung würde Realität werden. Der Staat (egal ob Madrid, Brüssel oder Berlin) zahlt den fünften Arbeitstag. Letztlich muss dies durch höhere Staatsschulden finanziert werden. Die Steuerzahler in Europa müssen also irgendwann diese höheren Staatsschulden zurückzahlen. Das geht nur durch Wertschöpfung, durch Wirtschaftsleistung, wodurch Steueraufkommen entsteht. Wenn die Menschen aber deutlich weniger arbeiten, sinkt auch die Wirtschaftsleistung, und somit auch das Steueraufkommen. Mehr Schulden würden also weniger Steuereinnahmen gegenüber stehen – und dies wäre ja systemisch so gewollt, und kein Zufall.

Der sichere Weg in die Staatspleite

So würde man mit sozialistischer Denkweise (der Staat zahlt es schon) mit absoluter Sicherheit ins Desaster steuern, in die Staatspleite. Daniel Stelter sagt dazu, dass die Bezahlung der Viertagewoche durch den EU-Wiederaufbaufonds ein weiterer Beweis dafür sei, dass man sich auf dauerhafte Transfers innerhalb Europas einstelle. Bezahlt würde dies aus Steuererhöhungen und Vermögensabgaben in Deutschland, so seine Meinung. Und ja, auch dieser Gedanke scheint richtig zu sein.

Vermehrt tauchen nun sozialistische Träumereien in Italien und Spanien auf, die auch Realität werden können. Schließlich sind das ja souveräne Länder, denen wir Deutschen keine Vorschriften machen können. Sie könnten Fakten schaffen. Die sozialistischen Wohltaten zum Beispiel in Spanien würden zu großen Teilen durch Nordländer ausgeglichen, wo man vermutlich höhere Steuern einführen würde, um die Mehrbelastung zu stemmen.

Im Artikel des Handelsblatt ist basierend auf Aussagen aus Spanien viel die Rede davon, dass durch einen Tag weniger Arbeit pro Woche in vielen Berufen die Motivation und Kreativität steige, und dadurch das weniger an Arbeit durch höhere Produktivität ausgeglichen werden könnte. Aber kann das 20 Prozent weniger Arbeitszeit ausgleichen? Kaum vorstellbar. Und auch wird richtigerweise erwähnt, dass so etwas nur theoretisch denkbar ist in Kreativberufen, aber nicht in der Produktion von Waren, wo am Fließband feste Abläufe eingehalten werden müssen.

Nochmal meine Hauptkritik zum Schluss: Die spanische Idee von einem Tag weniger Arbeit pro Woche würde dazu führen, dass eine stark steigende Staatsschuld (gesamteuropäisch gesehen) von sinkenden Steuereinnahmen bedient werden müsste. Die Arbeitnehmer verdienen zwar genau so viel wie vorher und zahlen daher auch genau so viel Steuern. Aber das was sie erwirtschaften, geht deutlich zurück. Die Unternehmen machen weniger Gewinn, verkaufen weniger Produkte usw. Dadurch sinkt insgesamt das Steueraufkommen – ein toller „planmäßiger“ Weg in eine Staatspleite.



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7 Kommentare

  1. Das Steueraufkommen zur Finanzierung der Schuldnerländer lässt sich ganz einfach umsetzen. Man geht davon aus, dass alles gerecht sein muss und besteuert Leistung und verteilt dann den Ertrag auch wieder gerecht pro Kopf. D.h. die Nordländer sind ja als Arbeitstiere bekannt, deshalb ist es ja nur gerecht, dass sie zu Europa auch den gerechten Satz entrichten – was sie ja schon länger über den Target2-Buchbestand tun. Dann wird das ganze solidarisch auf Europa aufgeteilt, nicht? Wo soll da noch ein Problem bestehen? Ach so der Schuldenaufkauf der EZB? Na das wird so lange fortgesetzt, bis man in ganz Europa das wieder solidarisch aufgeteilt abgebaut hat und am Schluss alle gleich viel Schulden oder Arme haben – solidarisch eben.
    Laien in Brüssel reden ja davon, man*frau sollen miteinander und füreinander solidarisch alles gemeinsam (er)tragen.

  2. Dieses Prinzip 4 Tage zu 5 Tagen wäre auch umsetzbar.
    Nur würde die Kaufkraft schneller sinken,das Warenabgebot ebenfalls und die Inflation würde (auch gewollt)
    sehr schnell „davonlaufen“……….

  3. Südschienen-Sponsor

    Hat denn nicht schon Griechenland einige Jahre gut auf Kosten der Geberländer gelebt, bis es eben nicht mehr ging und die Bezahler die Regeln machten.
    Nur schade, dass mit dem Austritt der Engländer ein guter Zahler wegfällt und die ZAHLENDE NORDSCHIENE sitmmenmässig noch geschwächt wird.Die profitierende Südschiene kann dann für sie günstige Entscheide durchbringen und der Herr Beck wird auch dies wieder gut finden wie die einstimmigen Gesetzesbrüche der EU.Dass es so nicht immer weitergeht, wird die Euroskepsis von Herr Fridrich unterstützen.

  4. Früher war es eher so,dass man in Krisen den Gürtel enger schnallen musste. Im GELDDRUCKZEITALTER
    ist es so ,dass man das Problem mit weniger arbeiten lösen wlll. Der vielkritisierte Gerhard Schröder hat mit der Agenda 2010 dem deutschen Volk viele Opfer auferlegt. Wie lange DE mit den Früchten dieser Arbeit noch die Rest EU beglücken wird ist fraglich. Wäre auch eine Frage an Herr Beck.
    Solidarität ist so schön, aber nur wenn man sich selber ärmer macht und der schwerarbeitende Reiche immer bezahlt.

  5. @Solidar-Most, der schwerarbeitende Reiche 😅 😂 🤣

    Meinen Sie den Erben, den Börsenspekulanten, den Immobilien-Zocker, das Aufsichtsratsmitglied, den Konzern-Vorstand oder den Lottogewinner?
    Nach meiner Erfahrung wird keiner reich, der schwer arbeitet. Noch nicht einmal wohlhabend.

  6. Abgesehen von der Aussage das die von „Corona betroffenen Südländer“ nicht von Corona sondern von völlig durchgeknallten Regierungen, möglich gemacht durch eine weiterhin anhaltende Massenpsychose, getroffen wurden, stimme ich dem Autor voll zu.

    Wir können nun live und in Farbe einen dem Höhepunkt zustrebenden zivilisatorischen Niedergangsprozess zuschauen, der irgendwann zwischen 1990 und 2000 seinen Point of no return überschritten hat. Blöd nur, das wir mitten drin hocken und die allermeisten keine reale Möglichkeit haben sich woanders hin abzusetzen (Österreich und auch die Schweiz werden da mit in den Abgrund gerissen. Um das zu verhindern sind sie zu klein und zu sehr mit ihrer Umgebung vernetzt).
    Wobei die Südländer immerhin so schlau sind vor dem richtigen Absturz noch mal Party zu feiern. Die Bewohner zentraleuropäischer Gefilde sind dazu zu blöd.

    @SOLIDAR- MOST „…dass man in Krisen den Gürtel enger schnallen musste.“
    Das kann „man“ so nicht sagen. Denn nicht „man“ muss den Gürtel enger schnallen sondern nur die 90% Heloten aus der nun mal jede Bevölkerung besteht. Also eher „wir“ und nicht „die“.

    @SÜDSCHIENEN-SPONSOR
    Ich muss ihnen da widersprechen. „Griechenland“ hat überhaupt nicht „gut auf unsere Kosten“ gelebt. Große Teile der Bevölkerung ist enorm verarmt (sowas wie „Rente“ oder „Krankenversicherung“ sind da nur noch Mythen aus einer vergangenen Zeit). Athen ist inzwischen in den flächendeckenden Verfall übergegangen (in anderen griechischen Städten dürfte es nicht besser aussehen, aber da war ich lange nicht).
    Allerdings wurden, neben einigen sehr reichen Griechen, vor allem spanische und französische Banken, sprich die Reichen dieser Länder „gerettet“. Und die haben vorzüglich von der Kohle gelebt.

    Ob man das jetzt als „Sozialismus“ oder „Faschismus“ bezeichnet überlasse ich dem persönlichen Geschmack des verehrten Lesers. Ist ohnehin das selbe. Oder wie Markus Krall so schön sagt: „Der einzige Unterschied zwischen diesen kollektivistischen Gesellschaftssystemen ist die zum Feind erklärte Gruppe die am Ende umgebracht wird.“

    Wobei ich noch die leise Hoffnung pflege, das die selbst dazu zu blöd sind.

  7. Es gibt auch geschulte Leute, die meinen man könne mit weniger arbeiten die Arbeitslosigkeit bekämpfen.Also man nimmt die Arbeit als feste Grösse und verteilt sie auf mehr Leute.Dass die Arbeitslosigkeit wegen ungenügender Konkurrenzfähigkeit entstand und durch weniger arbeiten nur schlechter wird ist nur für Hochbegabte zu verstehen und in der MMT – Ära kein Thema.
    Oder wurde mit den Robin Hooders eine neue Ära gestartet wo man zuhause mit Call- Optionen
    als kleiner Geldvermehrer ( nach dem Beispiel der Notenbanken) mehr verdient als mit Arbeit.

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