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Bullen- oder Bärenmarkt? Der S&P 500 korrigiert – Sind die Bären wirklich schon zurück? – Video

Der S&P 500 korrigiert – Sind die Bären wirklich schon zurück? - Video

Der S&P 500 hat im Dienstag einen signifikanten Widerstand erreicht. Im Bereich der fallenden Trendlinie sowie der viel beachteten 200-Tage-Linie prallte der Leitindex nach unten ab. Der Abpraller an der 200-Tage-Linie zeigt einmal mehr, dass der Markt auch technische Indikatoren beachtet. Da der S&P 500 bereits Anzeichen einer Überhitzung sendete, war der Bereich prädestiniert, um ein paar Gewinne mitzunehmen. Ausgehend von den Juni-Tiefs schnellte der Leitindex im Zuge der Sommerrally um 18 Prozent nach oben. Marktteilnehmer fragen sich nun, ob der S&P 500 seinen vorherigen Abwärtstrend wieder aufnimmt? Oder geht es sogar noch höher nach einer Zwischenkorrektur?

Es gibt sicherlich einige Faktoren, die für einen erneuten Rücksetzer sprechen – vor allem aus fundamentaler Sicht – aber es gibt auch welche, die für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen. Im beigefügten Video geht Peter von Game of Trades auf ein paar unkonventionelle Indikatoren ein. Zudem nimmt er eine Einschätzung der aktuellen Lage vor. Faktoren, die für eine Fortsetzung des Anstiegs sprechen, sind der Pessimismus im Markt, die Zweifel an der Rally und die immer noch hohe Quote an Absicherungen (Puts).

S&P 500 Abpraller am Widerstand

S&P 500: Bodenbildung erst nach Kapitulation der Anleger

Häufig wird das Argument herangezogen, dass während des Ausverkaufs der letzten Monate keine deutliche Kapitulation der Anleger stattgefunden hat. Bevor es zu einer Trendwende kommt, sehen wir regelmäßig einen panischen Ausverkauf. Schaut man aber genauer auf ein paar Indikatoren und Charts, wie zum Beispiel den Abfluss aus ETFs und die Investitionsquote von institutioneller Investoren, sehen wir ähnliche Niveaus wie in vergangenen Krisen. Im Jahr 2008 und 2019 kam es anschließend zu einer Bodenbildung. Vor allem nach dem Corona-Crash kletterten die Aktienmärkte an der „Wall of Worry“ nach oben und erreichten schließlich neue Allzeithochs.

Der große Unterschied zu den vorherigen Bärenmärkten

Im Vergleich zu den beiden vorausgegangenen Bärenmärkten gibt es aber diesmal einen entscheidenden Unterschied – nämlich die Fed und ihre restriktive Geldpolitik. Anstatt wie zuvor Liquidität in die Märkte zu pumpen, strafft sie nun die Financial Conditions. Sie ist damit zum Gegenspieler der Märkte geworden. Durch Zinserhöhungen und der Reduzierung der Bilanzsumme entzieht sie den Märkten Liquidität. Ab September will die Fed ihre Bilanzsumme um 95 Milliarden US-Dollar im Monat reduzieren. Bisher liegt sie zwar hinter ihrem Zeitplan, sollte sie aber Ernst machen, dürfte es für die Aktienmärkte schwierig werden. Der Gegenwind für den S&P 500 und Co nimmt dann gehörig zu.

Ungeachtet dessen gibt es gute Argument, die zumindest für eine Ausweitung der Rally sprechen. Neue Allzeithochs sind aber weiterhin in weiter Ferne. Game of Trades nimmt ebenfalls den Economic Surprise Index unter die Lupe, der die prozentuale Abweichung zwischen erwarteten und tatsächlichen Wirtschaftsdaten widerspiegelt. Dieser könnte ein weiterer Indikator dafür sein, dass es nach einer Zwischenkorrektur zu einem erneuten Anstieg im S&P 500 kommt. Der Short-Squeeze der vergangenen Wochen ist das beste Beispiel dafür, dass es trotz eines schwierigen fundamentalen Umfelds an den Aktienmärkten aufwärts gehen kann. Solange die Fed keine 180-Grad Drehung vollzieht, dürfte die Lage jedoch angespannt bleiben. Es schadet allerdings nicht, auch die bullischen Argumente im Auge zu behalten.

 



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