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Der Trump-Indikator springt wieder an!

Wer ein Barometer sucht, wie es um die Politik in den USA, und vor allem um das Maß des Protektionismus der neuen Trump-Regierung steht, der ist am besten aufgehoben beim Währungspaar Dollar-mexikanischer Peso. Und Trump lässt dieses Barometer heute wieder heftig ausschlagen!

FMW-Redaktion

Wer ein Barometer sucht, wie es um die Politik in den USA, und vor allem um das Maß des Protektionismus der neuen Trump-Regierung steht, der ist am besten aufgehoben beim Währungspaar Dollar-mexikanischer Peso. Wie kein anderes Land steht Mexiko im Fokus der Aussenpolitik Trumps, gestern hatte der neue US-Präsident den Bau der Mauer angekündigt – die Kosten dafür dürften zwischen 20 und 40 Milliarden Dollar liegen.

Erst einmal werden die US-Steuerzahler für die Mauer aufkommen müssen (die führenden Republikaner Ryan und McConnell haben hierfür heute schon grünes Licht gegeben), die Trump-Administration will sich das Geld aber natürlich von Mexiko wiederholen – wenn nicht durch den Staat Mexiko, dann eben durch die Überweisungen der in den USA lebenden Mexikaner (die „remesas“). Allerdings, das hatten wir in einem Artikel gezeigt, wird das sicher schwieriger, als Trump sich das vorzustellen scheint (siehe dazu den Artikel „Donald Trump: Warum Mexiko seine Mauer nicht bezahlen wird!“)


Trump hinter Gittern – bei einem Baseball-Spiel
Foto: Anthony Quintano

Mexiko ist also das erste Spielfeld der Trump-Administration, an dem sich zeigen wird, wie scharf die neue Regierung gegenüber jenen Ländern auftreten wird, denen man unfairen Handel vorwirft. Insofern ist eben Dollar-Peso das ideale Barometer für Trumps Protektionismus schlechthin.

Und das Barometer ist heute wieder heftig angesprungen – weil Donald Trump aufgewacht ist und einen wütenden Tweet abgesetzt hat. Hintergrund ist, dass die mexikanische Regierung auch gestern wiederholt hat, nicht für die Mauer zahlen zu wollen. Nun steht eigentlich in der nächsten Woche der Besuch des mexikanischen Präsidenten Pena Nieto in Washington an, aber Trump droht, diesen Termin abzusagen wegen den Aussagen der mexikanischen Regierung zur Mauer:

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/824615820391305216

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/824616644370714627

Im Grunde ist das ein historisches Ereignis: die Androhung per Twitter, einen Staats-Gast wieder auszuladen! Vermutlich ohne mit der mexikanischen Regierung überhaupt vorher darüber gesprochen zu haben – so also wird wohl die Diplomatie der USA aussehen in den nächsten Jahren!

Und das Trump-Barometer Dollar-Peso springt scharf an – der Peso unter Druck:

Gestern noch hatte Trump einen deutlich freundlicheren Ton angeschlagen – die USA habe großes Interesse an einer gut laufdenden mexikanischen Wirtschaft, die Mauer helfe auch Mexiko, weil immer mehr Illegale auch nach Mexiko gelangten, um dann in die USA zu kommen. Das politische Tauwetter aber scheint nur von kurzer Dauer gewesen zu sein, wie Trumps Tweets zeigen. Und so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Präsident Pena Nieto nicht nächste Woche nach Washington reisen wird – er steht innenpolitisch ohnehin unter Druck, viele Mexikaner lehnen eine Reise ihres Präsidenten zu Trump ab angesichts des konkreter werdenden Mauerbaus.

Und die Welt hat einmal mehr erfahren, wie die künftige US-Aussenpolitik aussehen wird – Dollar-Peso wird daher als Devisenpaaar immer wichtiger als Trump-Barometer..



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3 Kommentare

  1. Was meinen Sie Herr Fugmann, wird sich Trump demnächst in vergleichbarem „diplomatischen“ Stil den Chinesen zuwenden oder versteht er den Unterschied zwischen México und China in Hinblick auf deren wirtschaftliche und geopolitische Bedeutung? Er kann doch so nicht mit China umspringen, oder?

    1. @Zinsangst, halte ich für sehr unwahrscheinlich, dass er da China anders angehen wird als Mexiko – und das wird in China den Nationalismus extrem pushen, und Xi Xinping muß diese Stimmung aufnehmen – sehr gefährlich!

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