Anleihen

Der US-Finanzminister Mnuchin glaubt an Voodoo-Ökonomie!

Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass ein US-Finanzminister durchaus in der Lage ist, die elementaren ökonomischen Zusammenhänge zu verstehen. Sollte man. Aber jüngste Aussagen von Steve Mnuchin belegen - diese Annahme ist komplett falsch. Über eine Blamage, die Böses ahnen läßt..

FMW-Redaktion

Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass ein US-Finanzminister durchaus in der Lage ist, die elementaren ökonomischen Zusammenhänge zu verstehen. Sollte man. Aber gestern machte US-Finanzminister Steve Mnuchin Aussagen, die stark daran zweifeln lassen, dass Mnuchin überhaupt weiß, wovon er redet! Vielmehr scheint Mnuchin Anhänger einer Art Voodoo-Ökonomie zu sein – was wiederum auch mit dem Wunder-Glaube korrespondiert, dass durch die US- Steuersenkungen die Staatseinnahmen steigen würden..

Mnuchin machte seinen Abschluß an der Elite-Uni in Yale, arbeitete dann bei Goldman Sachs, gründete schließlich den Hedgefonds Dune Capital Management und betätige sich dann als Filmrechte-Händler. Man könnte also meinen, dass eine solche Laufbahn gewisse Einblicke ermöglichen sollte in Wirtschafts-Zusammenhänge!

Vor Reportern aber gab Mnuchin gestern Aussagen zum Besten, die jeden einigermaßen ökonomisch gebildeten Zuhörer ratlos zurück lassen. Etwa seine Aussage, dass man Inflation bei Löhnen haben könne, aber trotzdem keine wirkliche Inflation entstehe:

„You can have wage inflation and not necessarily have inflation concerns in general.“

Dazu bemerkte der Bond-Guru Jeff Gundlach spöttisch per Twitter :

Die Trump-Administration will bekanntlich ja das Wachstum erhöhen (und dadurch wahrscheinlich auch die Aktienkurse nach oben bringen) – und Mnuchin versuchte gestern die Investoren-Gemeinde offenbar zu beruhigen, indem er behauptete, dass steigende Löhne nicht zu höherer Inflation führen würde.

Aber selbst wenn das richtig wäre – was es definitiv nicht ist – wäre das für die US-Unternehmen schlecht. Genau das bringt erneut Gundlach auf den Punkt: wenn die Löhne steigen, aber die Unternehmwen nicht die Preise erhöhen – weil ja laut Mnuchin die Inflation dadurch nicht steigt – dann drückt das direkt auf die Gewinnmarge der Unternehmen, weil sie höhere Lohn-Kosten nicht durch höhere Verkaufspreise kompensieren können:

So weit, so schwachsinnig also die Aussage von Mnuchin. Aber es kommt noch extremer! Reporter fragten Mnuchin, ob denn nicht auch die gestiegenen Energie-Preise inflationär wirken würden. Und Mnuchins Antwort hat das Zeug dazu, legendär zu werden! Mnuchin nämlich meinte, dass höhere Energiepreise nicht die Preise von Gütern erhöhen würden, weil die USA ja inzwischen viel mehr Öl produzieren würden aufgrund des Fracking-Booms.

Da muß man erst einmal schlucken – wenn Preise steigen, steigen sie – und schlagen dann naturgemäß auf verarbeitete Güter über, deren Produzenten aufgrund der höheren Kosten entweder die Preise erhöhen oder auf Gewinn verzichten müssen. Gleichzeitig steigen aufgrund der gestiegenen Energiepreise auch die Kosten für die Verteilung der produzierten Güter, sprich für deren Transport etc.

Was Mnuchin also hier proklamiert, ist reinste Voodoo-Ökonomie – das stellt sogar die ökonomische Inkompetenz der deutschen Bundesregierung weit in den Schatten, die zumindest bereit ist, elementare ökonomische Zusammenhänge nachzuvollziehen, wenn ihr auch jede Zukunftsvision abgeht..

Abschließend: interessant auch die Aussage Mnuchins auf die Frage, ob er sich denn keine Sorge mache, dass angesichts der immensen Verschuldung der USA die Ausländer noch bereit seien, das US-Defizit auch wirklich zu finanzieren. Mnuchin antwortete darauf: das Wichtigste sei doch, das US-Militär und die US-Geheimdienste gut zu finanzieren, alles andere ergebe sich dann schon von selbst..


Steve Mnuchin
Foto: Office of the President-elect, CC-BY 4.0



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7 Kommentare

  1. Hallo FMW!
    Habt ihr euch im Datum geirrt (April Scherz) oder hat Hr. Finanzminister dass tatsächlich von sich gegeben? Wenn ja, dann bin ich mal gespannt ob Investoren diesen Aussagen folgen werden. Alle Eltern sollten sich überlegen ihren Kindern ein Studium in Yale zu ermöglichen wenn dort diese Wirtschaftswissenschaften gelehrt werden.
    Toi, toi, toi Mr. Mnuchin und ihrem Chef, der ja meint durch Bewaffnung von Lehrpersonal Schüler vor Amokläufern schützen zu können.
    USA ist wirklich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten!

  2. Der letzte Absatz über die gute Finanzierung von US-Militär und
    US-Geheimdienst ist die Kernausage von Munich,sicherlich verbindlich für die gesamte Trump Regierung !
    Dies sind die u.a. entscheidenden Aussagen,die unbefangen gemacht werden
    können,es glaubt sowieso keiner in dieser Dimension.
    Hier scheint sich die US-Administration sicher zu sein- wenn dieses Finanzsystem
    kollabiert kann es mit Krieg oder/und weltweiter „US-Verwaltung“ weitergehen.

  3. Mnuchin hat doch recht,wenn man militärisch überlegen ist kann man den Gegner ( China) mit Waffengewalt zwingen US-Anleihen zu kaufen, daher kommt auch der Begriff „Währungskrieg“
    Spass beiseite, Mnuchin war doch eines dieser Wunderkinder das mit 6Jahren schon gleich viel wusste wie als 50 Jähriger !

  4. Heute gibts ja noch die Plapperei von 3 FED-Mafiosi. Mal sehen, nach jedem Geblubber macht der Dow Jones jeweils 10 Prozent in die Höhe um am Montag dann richtig durchzustarten.

    1. Man höre und staune. Der erste Verbrecher hat sich geäußert, ein neues QE-Programm könnte demnächst anlaufen.

  5. Trump wird als „GRÖSSTER STAATSCHEF ALLER ZEITEN“ in die Geschichte eingehen:
    – México wird die Mauer selber bezahlen u.
    – China wird mit dem Anleihenkauf die US-Armee finanzieren!
    Der einzige der Trump im Griff hat ist der schlaue Putin.
    Wenn Trump nicht spurt ,wird Putin die Videos aus dem Moskauer Rotlichtmilieu hervorzaubern.

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