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Deutsche Bank: Nur „Ermahnung“ in Sachen Russland + Rüffel vom IWF

Die Deutsche Bank und Geldwäsche in Russland - da war doch noch was, oder? Richtig, allgemein erwartete man von dieser Seite böse Überraschungen - würde es richtig dicke Strafen oder...

FMW-Redaktion

Die Deutsche Bank und Geldwäsche in Russland – da war doch noch was, oder? Richtig, allgemein erwartete man von dieser Seite böse Überraschungen – würde es richtig dicke Strafen oder sonstige Sanktionen geben? Jetzt gibt es etwas mehr Klarheit in dieser Angelegenheit. In Moskau hatten Mitarbeiter der Deutschen Bank reichen Russen dabei geholfen Geld in der Größenordnung von grob geschätzt 10 Milliarden Dollar zu waschen, wohl auch noch nach dem Inkrafttreten der westlichen Sanktionen. Laut SZ soll aus der laufenden Prüfung der deutschen Finanzaufsicht BaFin wohl gar keine Geldstrafe herauskommen, sondern nur zusätzliche „Auflagen“ für ein besseres Risikomanagement für zukünftige Geschäfte. Also das selbe wie eine Bewährungsstrafe für eine schwere Straftat – also letztlich gar keine Strafe!

Es ist wohl bestimmt ein reiner Zufall, dass gerade während der 14 Milliarden Dollar-Forderung aus den USA gerade die Russland-Prüfung der BaFin so glimpflich ausgeht. Schon vor wenigen Monaten waren mehrere BaFin-Sonderprüfungen bei der Deutschen Bank ebenfalls glimpflich ausgegangen, bei denen es unter anderem um den Libor-Skandal ging. Anderenorts langen Finanzaufsichtsbehörden deftig zu mit Geldstrafen. Die BaFin untersteht direkt dem Bundesfinanzministerium, also Wolfgang Schäuble. Und der ist ja stets bedacht auf die Staatsraison – in diesem Fall kann man also vermuten, möchte man nach außen eine intakte deutsche Bankenlandschaft präsentieren, was der Öffentlichkeit zeigen soll, dass das deutsche Finanzsystem solide dasteht.

IWF

Auch vom IWF gibt es aktuell eine Breitseite gegen die Deutsche Bank. So sagte der IWF gestern die Bank müsse den Finanzmärkten ein „funktionierendes Geschäftsmodell präsentieren.“ Mit weiteren Anpassungen müsse sie Investoren davon überzeugen, dass ihr Geschäftsmodell in Zukunft tragfähig sei. Peinlich für die Deutsche Bank ist hierbei die Tatsache, dass der IWF sie überhaupt einzeln als Institut erwähnt hat. Das soll schon was bedeuten, wenn man bedenkt, wie strukturell kaputt gleichzeitig die italienischen Banken sind. Auch wird vom IWF betont, dass die Banken in Europa umgehend ihr Problem mit den faulen Krediten in Höhe von 900 Milliarden Euro lösen müssten (nichts leichter als das).

Viele Banken in Europa seien zu schwach um nachhaltig Gewinne erwirtschaften zu können – hiermit sei 1/3 der europäischen Banken gemeint. Das System müsse schrumpfen. Also zu viele Banken in Europa? Der IWF hatte schon immer viele gute Ideen – dort will man immer alle Probleme auf einmal lösen, und theoretisch hört sich das auch alles total super an. Beim IWF kann man das alles ja auch gut fordern, vom Schreibtisch aus, von dem man selbst nichts entscheiden muss, und auch niemanden entlassen oder pleite gehen lassen muss. Man muss einfach nur Berichte schreiben oder Vorträge halten. Aber na klar, inhaltlich ist die Kritik berechtigt.



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1 Kommentar

  1. „Endgame!“ – Das Bankendesaster & wie Sie dafür zur Kasse gebeten werden!

    Die Finanzwelt kennt momentan nur ein Thema: Wie katastrophal ist die Lage der systemrelevanten Deutschen Bank überhaupt? Und wenn sie weiter droht zu kippen, wird der deutsche Staat sie stützen?

    Sie wissen bereits, dass die Bundesregierung für den Fall der Fälle wohl schon einen Notfallplan vorbereitet hat. Und dieser sieht so aus: Verkauf von Geschäftsteilen an andere Finanzinstitute. Staatliche Garantien für diese Transaktionen. Im äußersten Notfall: Direkte Staatsbeteiligung an der Bank.
    Das „Bail-in“ und seine Auswirkungen

    Vor allem der letzte Punkt ist nach den gegenwärtigen EU-Regeln eigentlich gar nicht erlaubt. Denn bevor Steuergelder zur Bankenrettung oder Sanierung Not leidender Banken eingesetzt werden dürfen, müssen zuerst müssen die nachrangigen Gläubiger und Aktionäre beschnitten werden (Bail-in).

    Gemeint sind damit auch jene Unternehmen oder Privatpersonen, die mehr als 100.000 Euro bei der Deutschen Bank liegen haben. So würden u.a. viele kleine und mittelständische Unternehmen ein akutes Liquiditätsproblem bekommen!
    Staatsbeteiligung von 25 Prozent?

    Dennoch wird dieser europäische Abwicklungsmechanismus meinen Informationen nach auch von Teilen der Bundesregierung favorisiert. Allerdings: Durch die Beteiligung der Gläubiger und Kunden an den Kosten könnten neue Unruhen an den Finanzmärkten ausgelöst werden.

    So denkt manch ein deutscher Politiker bereits an einer konkreten Bundesbeteiligung von 25 Prozent. Freilich nur hinter vorgehaltener Hand!
    Staatshilfen für die Deutsche Bank?

    Aber machen wir uns nichts vor: Bevor die Deutsche Bank kippt, wird die Regierung eingreifen, obwohl sie dies in jüngster Vergangenheit vehement verneint hat.

    Glauben Sie das nicht!

    Selbst Experten von Allianz Global Investors sind von Staatshilfen überzeugt, denn die Deutsche Bank sei wichtig für die Wirtschaft hierzulande.

    Muss der Steuerzahler wieder einmal für das miserable Bankenmanagement gerade stehen?

    Wissen Sie was das heißt, wenn es tatsächlich Staatshilfen geben würde? Zum einen, dass es die Regierung jahrelang versäumt hat, dieser Bank – und vielen anderen – tatsächlich auf die Finger zu schauen. Selbst wenn Kontrolle und Überwachung großgeschrieben wurden.

    Und zum anderen könnte es nicht nur zu einer „Staatsbeteiligung“, sondern gar zu einer „Verstaatlichung“ – einer „Notverstaatlichung“ – kommen. Also einer Rettung mit Steuergeldern, wie manch ein Finanzexperte bereits orakelt. Oder anders ausgedrückt: Zu einem Bail-out durch die Steuerzahler. Durch Sie! Selbst wenn dies im bevorstehenden Wahljahr mehr als unattraktiv ist, bleibt vielleicht nichts anderes übrig.

    Nach einer Verstaatlichung der Deutschen Bank (oder Teile davon) könnte es zu einer Sanierung und grundlegender Restrukturierung kommen. Allerdings: Es gibt keine Garantie, dass eine solche Verstaatlichung gelingt. Dieses Risiko tragen wieder mal Sie!

    MfG
    Bauer
    …der weiß,was die Zukunft bringt…

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