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Deutsche Bank-CEO Cryan schreibt Beruhigungsbrief an Mitarbeiter

John Cryan hat einen Brief an die Mitarbeiter an die Deutschen Bank geschrieben. Tenor: alles gut! Wir haben da ein paar Anmerkungen dazu..

FMW-Redaktion

Wenn der Chef einer Großbank einen beruhigenden Brief an seine Mitarbeiter schreibt, dann muß „die Hütte brennen“! Hier der Wortlaut des Briefes:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie können in den Medien Spekulationen darüber lesen, dass uns einige wenige Hedgefonds-Kunden verlassen haben. Das sorgt zu Unrecht für weitere Unruhe. Wir sollten das einmal im Gesamtbild betrachten. Insgesamt hat die Deutsche Bank mehr als 20 Millionen Kunden. (FMW: schon klar – aber Oma Tschibulski zählt nun einmal weniger als institutionelle Partner! Wenn Oma Tschibulksi Geld abzieht, ist das kein Problem – sofern das kein Massenphänomen wird. Wenn aber Institutionelle Geld abziehen, ist das ein fatales Signal. Daher ist die Referenz auf die 30 Millionen Kunden natürlich ein Rhetorik-Trick, der die Sachlage verharmlosen soll!)

Trotzdem kann ich gut verstehen, dass Sie die ausführliche Berichterstattung beunruhigt. Unsere Bank ist Gegenstand heftiger Spekulationen geworden, immer neue Gerüchte führen dazu, dass unser Aktienkurs inzwischen heftigen Ausschlägen unterliegt. (FMW: „heftige Ausschläge“ ist eine lustige Verharmlosung für die Tatsache, dass der Aktienkurs fast täglich auf neue Allzeittiefs stürzt!)

Unsere Aufgabe ist es nun dafür zu sorgen, dass diese verzerrte Außenwahrnehmung unser Tagesgeschäft nicht stärker beeinflusst. Vertrauen steht im Bankgeschäft am Anfang von allem. Am Markt sind gerade einige Kräfte unterwegs, die dieses Vertrauen in uns schwächen wollen. (FMW: !! Welche Kräfte? Short-Spekulanten?)

Die Deutsche Bank verfügt über ein starkes Fundament (FMW: Räusper..). Lassen Sie mich hier einige der wichtigsten Daten nennen:

1. Wir erfüllen alle aktuellen Eigenkapitalanforderungen und sind bei unserem Umbau im Plan. Wir haben gerade den Verkauf des britischen Versicherers Abbey Life abgeschlossen und auch bei unserer chinesischen Bank Hua Xia stehen wir vor einem Abschluss. Damit wird unser Eigenkapital weiter gestärkt. (FMW: Die Bank versucht also schon Cash zu generieren durch Asset-Verkäufe – das ist eher ein Alarmsignal!)

2. Unsere Markt- und Kreditrisiken haben wir im Laufe der vergangenen Jahre deutlich reduziert. Zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwei Jahrzehnten war die Deutsche Bank, was ihre Bilanz angeht, so sicher wie heute. (FMW: Das sieht der Markt natürlich mit Blick auf den Aktienkurs, CDS-Preise und CoCo-Bonds ganz genauso..)

3. Wir haben im ersten Halbjahr trotz Niedrigzins und einem schwierigen Umfeld einen Gewinn vor Steuern von rund einer Milliarde Euro erzielt. Ohne Sondereffekte wie zum Beispiel Restrukturierungskosten waren es sogar rund 1,7 Milliarden Euro. Das zeigt die operative Stärke der Deutschen Bank.

4. Am wichtigsten in einer solchen Situation sind aber unsere Liquiditätsreserven. Mit einem Wert von weiterhin mehr als 215 Milliarden Euro haben wir einen überaus komfortablen Puffer. Es bewährt sich nun, dass wir äußerst konservativ geplant haben. Das bestätigen zahlreiche Bankanalysten. (FMW: Hmm, aber angesichts der Risiken in der Bilanz ist das möglicherweise gar nicht so viel..)

Es gibt also keine Basis für diese Spekulationen. Auch die Ungewissheit über den Ausgang unseres Rechtsverfahrens in den Vereinigten Staaten ist kein Grund für diesen Druck auf unseren Aktienkurs, wenn wir die Vergleiche direkter Wettbewerber als Grundlage nehmen. (FMW: vielleicht sind die aktuellen Turbulenzen sogar ganz gut für die Deutsche Bank – denn auch die Amis wissen, dass sie die Deutsche Bank nicht aus dem Rennen kicken dürfen, ohne das ganze Finanzsystem auf´s Spiel zu setzen! Das könnte also „strafmildernd“ wirken..)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie haben in den vergangenen Tagen fantastische Arbeit geleistet. Sie waren und sind es, die unseren Kunden im ständigen Kontakt verständlich machen, wie es wirklich um die Bank bestellt ist. Sie sind die Deutsche Bank, das haben Sie auch in den vergangenen Tagen wieder eindrucksvoll bewiesen. Dafür sind wir alle im Vorstand Ihnen sehr dankbar.

Sie werden bald wieder von mir hören (FMW: Der eine oder andere DB-Mitarbeiter dürfte hoffen: nicht so bald wenn möglich..). Arbeiten Sie weiter wie bisher (FMW: Klar Digger!). Wir sind und bleiben eine starke Deutsche Bank. (FMW: Wenn du meinst..)

Herzlichst

Ihr
John Cryan



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15 Kommentare

  1. Soros wird noch aggressiver in den kommenden Stunden. Es wird am Wochende zu Gesprächen kommen und nicht vergessen Montag ist Feiertag… Zeit für die Bank und den Bund die sie nutzen sollten.

      1. jaaaaa…,Der „Tag der dt.Einheit“,den die Wessis so lieben,ne wa!
        Da meine Antennen sofort in den Anschlagmodus übergehen,sollte man bedenken,daß es am Dienstag ein Massaker an den dt.Börsen geben könnte!!!

        An solchen nat.Feiertagen,wie z.B.Frankreich,USA,ect.ist in DE die Gefahr am Montag sehr groß!!!
        Wenn man noch bedenkt,daß die Wies“n ihren letzen Tag hat!
        Hat sich De Maziere auch schon darüber Gedanken gemacht?
        Man weiß doch,an solchen Tagen ist beim IS Hochkunjunktur!
        Es liegt in jeder Hinsicht etwas in der Luft,das Ärger geben könnte.
        Am Dienstag wissen wir mehr…….

      2. @Fugmann…
        wieder zu krass v.m.form.,ok
        An solchen Feiertagen ist Vorsicht geboten!
        …nine..eleven…klingelts….
        mehr darf man ab jetzt nicht mehr sagen

        Die Börsen in DE KÖNNTEN abstürzen….

        Herr Fugmann,so in etwa ok?
        Mann o mann,ist ja wie in N-Korea bei euch…

        1. @Bauer, Nordkorea ist gegenüber unserer Zensur hier reinster Kindergarten!!!

          1. @Fugmann,ich meinte die dt. zurückhaltende Haltung!!!
            Beispiel:
            Frag einen Nordkoreaner,ob er in seinem Land glücklich ist?
            Er wird dir antworten:Solange ich eine Internetverbindung habe,gehts mir gut!!!
            (Der kennt nichts anderes,außer er ist bei der ELITE)

            Wie lange wird es wohl dauern,bis DE soweit abgestürzst ist?
            Immer einen Blick in die Zukunft…

  2. Es ist nicht zu verleugnen, dass die Deutsche Bank massiven Angriffen ausgesetzt ist – nicht nur aus Unsicherheit, sondern gerade von denen, die sich eine goldene Nase verdienen würden, wenn die Deutsche Bank und damit fast unvermeidlich unser derzeitiges Finanzsystem kollabiert.

  3. 215 Mrd Reserven?!
    Mit so viel Geld kann man die 14 Mrd Strafe ja aus der Portokasse zahlen.
    Bei so viel Reserven, wie kann es da sein, dass die Bank an der Börse aktuell nur ca 14-15 Mrd wert ist?
    Das waren jetzt rhetorische Fragen. Sie sollten aber ebenfalls zu Bedenken geben.

    1. Liquiditätsreserven beinhalten auch alle Einlagen auf Konten und Spareinlagen. Somit sind die 215 Mrd. vor allem liquide verfügbare Kundengelder und kein Geld der Deutschen Bank im Sinne von Eigentum.

  4. Schon bei 10,40 EUR wieder

  5. @Thomas Diese Reserven gehen allein nur für die Derivate drauf. 50 Billionen an Derivaten.

  6. Kurs 10,60 EUR
    Was is da los?

  7. Wäre Schäuble,Merkel&Draghi,der ehem.Finanzminister Poulson,dann wäre die DEUTSCHE BANK PLEITE!!
    (Hatte aber damals auch priv.Gründe mit Lehman u.Poulson-Spinnefeind-,so wie ich das mitgekriegt habe)

    Aber was nicht ist,kann event.noch werden!
    Kontrolliert fährt das System vor die Wand…..man kann sich doch keinen „schwarzen Schwan“ leisten…

  8. Immer dran denken: Unkraut vergeht nicht! :P

  9. Eine unsichtbare Welt, ergibt sich mit dem Geld – was jeder haben will, meist heimlich und auch still. Doch wer zu viel erhält, vom lieben guten Geld, wird schon bald erfahren, was es heißt zur Hölle zu fahren.

    Sodann, ihr lieben Menschen, seid sparsam mit euren Wünschen. Denn nur meiner ist entscheidend, er wirkt gar allvertreibend. Denn Macht hat nur der eine, dem Menschlein gönnt er keine.

    Ich, das wandernde große Auge, schaue nicht mein Antlitz an, zu lang, sonst verlieret ihr noch euren Glauben. Scheut alles von mir, ja selbst die kleinste Berührung, damit ihr widerstehen könnt der Verführung. Und durch 1000 Stimmen lasset euch nicht blenden, egal was ich euch erzähl, sodann lebe ich lang, der große Azazel!

    Die Menschen glaubten, mein Werk, ja alles, würde ihnen gehören – sodann sie selbst nicht wussten, was sie wird zerstören. Doch blickte ich voll List hinab, und beschloss sogleich: Setze sie durch sich selbst Schachmatt.

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