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Deutsche Bank: Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Und eine auffallende Parallele..

Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Der nächste hochkarätige Manager geht - und ein Chartvergleich, der sehr viel aussagt!

FMW-Redaktion

Die Aktien der Deutschen Bank sind seit Jahresbeginn mit 38% im Minus – und davor war es auch schon nicht so toll. Nun aber kommt der nächste Rückschlag: der CEO für die Region Asien-Pazifik, Gunit Chadha, verlässt die Bank am 17. Juli, wie die Deutsche Bank heute mitteilte. Chadha war erst 2015 zum alleinigen CEO für diese Region aufgestiegen, nachdem er seit 2012 als Co-Chef neben Alan Cloete tätig gewesen war. Cleote hatte im Vorjahr die Bank verlassen. Erst Mitte Juni war Quintin Price, Vorstandes und Chef der Vermögensverwaltung, aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden – so hieß es zumindest offiziell.

Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Die Umstände des Abgangs von Chadha sind unklar, auch, wer Nachfolger sein Nachfolger werden soll. Dabei war die Region Asien-Pazifik, die Chadha verantwortete, einer der wenigen Bereiche der Bank, bei der es gut lief: im letzten Jahr konnte die Deutsche Bank dort ihre Umsätze um 14% steigern.

Eines aber ist jenseits solcher Fragen klar: sollte es zum Brexit kommen, wäre das ein weiterer Rückschlag für die Deutsche Bank, es würden Milliardenkosten auf die Bank zukommen. Und das kann ein so angeschlagenes Institut derzeit überhaupt nicht gebrauchen, anschließende Furcht-Tsunamis schon gar nicht, weil die Deutsche einen Derivate-Bestand hat, der davon schwer betroffen wäre. Und so ist es kein Zufall, dass die Aktien der Deutschen Bank sich noch schlechter entwickeln als der Dax zuletzt:

DaxundDeutscheBank
(Dax orange, Deutsche Bank schwarz)

Und sieht man sich den Chart der Deutschen an, riecht es nach neuen Jahrestiefs:

Deutsche Bank 140616

Und noch eines ist auffällig: der Aktienkurs der Deutschen Bank läuft weitgehend parallel mit der Rendite der deutschen Bundesanleihe (die heute erstmals in ihrer Geschichte mit Negativrendite aufwartet!):

Das ist insofern logisch, weil erstens die Bank von Renditen bei Staatsanleihen profitiert – da diese derzeit ultraniedrig sind, kostet das die Bank pures Geld. Und: deutsche Staatsanleihen sind der vermeintlich sichere Hafen, während die Deutsche Bank derzeit eine der riskantesten Wetten am Finanzmarkt ist. Steigender Bund-Future (dann falen die Renditen) und fallender Aktienkurs gehen also meist einträchtig einher!

Ein Ende des Falls der Renditen der Bundesanleihe sind derzeit nicht in Sicht – ein Ende des Falls der Deutsche-Bank-Aktien allerdings auch nicht. Sollte die Deutsche Bank kippen, wäre allerdings wohl auch die Hausse bei deutschen Staatsanleihen schlagartig beendet: denn unsere angelsächsischen Freunde würden Merkel und Schäuble schnell klarmachen, dass eine Rettung der Deutschen Bank durch Staatsgarantien in fast unüberschaubarem Ausmaß alternativlos seien..



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1 Kommentar

  1. DANN würde die Hexe aus der Uckermark (oliver Janisch) eine Terminussteigerung für alternativlos präsentieren . Dieses Wort können sich einfache Beobachter wie wir gar nicht vorstellen .

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